Mixed Martial Arts

Mixed Martial Arts
Mixed-Martial-Arts-Kampf des Veranstalters Strikeforce

Mixed Martial Arts (deutsch „Gemischte Kampfkünste“) oder kurz MMA ist eine relativ moderne Art des Vollkontaktwettkampfes. Populär geworden ist MMA durch die Vergleichskämpfe im Ultimate Fighting Championship (UFC) der frühen 1990er Jahre, bei dem Techniken aus verschiedenen Kampfsportarten angewendet werden.

Die Kämpfer bedienen sich sowohl der Schlag- und Tritttechniken des Boxens, Kickboxens sowie des Muay Thai als auch der Bodenkampftechniken des Brazilian Jiu-Jitsu, Ringens und Judo. Aber auch Techniken aus anderen Kampfkünsten werden benutzt.

Dass auch im Bodenkampf geschlagen und zum Teil getreten werden darf, ist das Hauptunterscheidungsmerkmal zu anderen Vollkontaktsportarten.

Inhaltsverzeichnis

Prinzip und Technik

Bodenkampf

Bei diesem in Europa noch sehr jungen Sport werden alle Kampfdistanzen, das Treten, Schlagen, Clinchen, Werfen und der Bodenkampf in einem Vollkontaktsport mit möglichst wenig Beschränkungen durch Regeln vereint.

Ziel des MMA ist es, den Gegner in einem Kampf zu besiegen, bis er durch Abklopfen aufgibt, KO geht (ohnmächtig wird) oder der Schiedsrichter den Kampf abbricht. Auch ein Punktsieg ist möglich. Beim MMA kommt es im Gegensatz zum klassischen Ringkampf nicht darauf an, den Gegner mit beiden Schultern auf dem Boden zu fixieren. Selbst aus der Rückenlage heraus kann man den Gegner noch besiegen.

Das Training ist sehr umfangreich und fordert vom Trainierenden ein hohes Engagement. Bei Wettkämpfen sind die Kämpfer in unterschiedliche Gewichtsklassen eingeteilt.[1]

Anders als z. B. viele Kung-Fu- oder Karate-Richtungen enthalten die Mixed Martial Arts keine Formen oder Techniken, die nicht in einem Kampf einsetzbar sind.

Geschichte

Geschichtliche Vorläufer

Triangle
Schiedsrichter beendet Kampf nach Anaconda Choke

Von 776 bis 720 v. Chr. zählten zu den olympischen Disziplinen hauptsächlich verschiedene Laufsportarten, bis 708 v. Chr. Ringen eingeführt wurde. 688 vor Christus wurde den olympischen Disziplinen noch Boxen hinzugefügt. Boxen war ein sehr populärer Sport bei den Olympischen Spielen, und es kam sehr schnell die Frage auf: Wer ist der beste Kämpfer? Der Boxer oder der Ringer?[2]

Diese Fragestellung ist die eigentliche Geburtsstunde des MMA-Sportes. Zuerst nannte man diesen Sport Pankration. Im Jahre 648 v. Chr. wurde dieser Sport olympisch (33. Olympische Spiele). Pankration sollte endlich die Frage nach dem Besten aller Kämpfer, den besten Kampfstilen beantworten. Pankration bedeutet soviel wie „die ganze Kraft“ oder „die ganze Stärke“.[3]

Die griechische Mythologie besagt, dass Herkules und Theseus verantwortlich dafür waren, dass dieser Sport bei den Olympischen Spielen eingeführt wurde. Einige Geschichtsforscher meinen jedoch, dass Soldaten das Pankration als eine Art Training für den Krieg entwickelt haben. Andere Quellen behaupten wieder, dass die Ägypter schon 2600 vor Christus Pankration ausübten. Zusammenfassend kann man nur sagen, dass das Wissen um die genauen ursprünglichen Wurzeln dieses Sportes verlorenging.

Die Männer durften beim Pankration schlagen, treten und alle Teile ihres Körpers verwenden, außerdem durften sie ringen und den Kampf auch am Boden fortsetzen. Es gab von Anfang an sportliche Regeln, minimale, aber es gab sie. Dieses Regelwerk kannte folgende Verbote:

  • In die Augen stechen
  • Beißen

Das eigentliche Ziel war es, den Gegner mit allen möglichen Mitteln zum Aufgeben zu bewegen. Die Kämpfe dauerten solange, bis einer durch Handheben aufgab oder die Sonne unterging.

Pankration-Kämpfer genossen ein hohes Ansehen, da die Sportler Boxen und Ringen beherrschen mussten.

Die ersten olympischen Sportler waren keine Amateure, sie waren professionelle Kämpfer. Ein Pankration-Champion wurde sehr gut bezahlt, musste keine Steuern zahlen und wurde von der Stadt ernährt. Im Jahre 393 nach Christus beendete Theodosius die Olympischen Spiele, da sie mit dem christlichen Glauben nicht kompatibel wären.[4]

In der einen oder anderen Form überlebten die Pankrationkämpfe jedoch. Zu verschiedenen Zeiten mit verschiedenen Namen lebte die Idee, „den besten aller Kämpfer zu finden“, weiter. In der Provence in Frankreich zum Beispiel gibt es eine spezielle Art des Ringens namens Brancaille, bei der Schläge erlaubt sind. Man kennt solche Kämpfe auch aus dem alten Japan (bei verschiedenen Jiu-Jitsu-Stilen), ebenso wie in Brasilien das Luta Livre und Vale Tudo.

Anfänge

Dieser lange Weg führte vom alten Griechenland über Brasilien und den USA bis nach Europa (um 1980). Eines der ersten europäischen Länder, in denen dieser Sport (unter dem Namen Free Fight) auftauchte, war Holland. Zehn Jahre später begann der MMA-Sport auch in Deutschland langsam, ebenfalls unter dem Namen Free Fight, bekannter zu werden.[5]

Abgrenzung von anderen Kampfsportarten

Guillotine Choke

Die Entwicklung der MMA ist eng mit einer Serie von Vale-Tudo-Kampfsportveranstaltungen in Brasilien und den USA Ende des 20. Jahrhunderts verbunden. Dort wurden Wettkämpfe ausgetragen, um „die beste“ Kampfsportart und „die besten“ Kämpfer zu finden. Dabei traten Kämpfer aus den verschiedensten Kampfstilen gegeneinander an, z. B. Jiu Jitsu, Karate, Taekwondo, Brazilian Jiu-Jitsu, Luta Livre oder Muay Thai. Bei diesen klassischen Vale-Tudo-Veranstaltungen wurde ohne Schutzausrüstung und Handschuhe gekämpft. Es gab bei diesen Kämpfen weder eine Zeitbegrenzung noch eine Punktwertung oder Gewichtsklassen.

Kampftechniken

Erlaubt waren und sind in MMA-/Vale-Tudo-/Free-Fight-Kämpfen neben Schlag- und Tritttechniken auch Knie- und oft auch Ellenbogentechniken bis hin zu Kopfstößen. Selbst Stampftritte zum Kopf eines am Boden liegenden Gegners sind beim Vale Tudo zumeist nicht verboten. Lediglich das Töten, das Angreifen der Augen und/oder der Genitalien, das Beißen und das Reißen an den Ohren oder der Nase ist bei nahezu allen Vale-Tudo-Kämpfen untersagt. Charakteristisch ist, dass der Kampf sich sowohl im Stehen als auch auf dem Boden abspielt. Die modernen MMA-Kämpfe ähneln dem antiken Pankration-Kampf. Wie beim Pankration ist auch beim traditionellen Vale Tudo die einzige Möglichkeit, den Kampf zu gewinnen, den Gegner durch Hebel- oder Würgetechniken zur Aufgabe zu zwingen oder ihn per K.o. kampfunfähig zu machen.

Ultimate Fighting Championship und Pride FC

Als die professionellsten Veranstaltungen wurden das Pride FC in Japan und das UFC (Ultimate Fighting Championship) in den USA bekannt. 2007 wurde Pride FC durch die UFC-Besitzer aufgekauft und in der Folge aufgrund finanzieller Schwierigkeiten eingestellt. In Japan sind die bekannteren kommerziellen Veranstaltungen nun DREAM[6] und Sengoku. Während in den japanischen Veranstaltungen im Boxring gekämpft wird, ist die Kämpffläche des UFC ein Oktagon (Achteck). Anstelle von Ringseilen wird die Kampffläche beim UFC durch einen Maschendrahtzaun begrenzt. Diese Art der Kampffläche hat sich in der Mehrzahl der amerikanischen MMA-Veranstaltungen durchgesetzt. Es wird mit dünnen, an den Fingern offenen Handschuhen gekämpft.

In der Regel wird im UFC 3 mal 5 Minuten gekämpft (5 mal 5 Minuten in Titelkämpfen). Bei Pride war die erste Runde 10 Minuten, die folgenden Runden jeweils 5 Minuten lang. Es gibt bei diesen Veranstaltungen Gewichtsklassen und Punktrichter. Viele Kämpfe werden jedoch vor Ablauf der gesamten Kampfzeit durch Hebel- oder Würgegriffe oder durch Knockout bzw. technischen K.o. entschieden.

Die Sportler, die heute in den MMA-Veranstaltungen antreten, sind durchweg auf Vale-Tudo- bzw. auf MMA-Kämpfe spezialisiert. Sie trainieren gleichermaßen den Kampf im Stehen (zumeist Thaiboxen bzw. Muay Thai) wie den Kampf auf dem Boden (zumeist Brazilian Jiu-Jitsu, Luta Livre, Ringen). Profikämpfer verdienen ähnlich wie Profiboxer durch Sponsoren und Werbeverträge. In den letzten Jahren hat sich insbesondere der Verkauf von T-Shirts, Pullovern und Sportbekleidung zu einem sehr ergiebigen Nebenverdienst für die Sportler entwickelt.

Zu den bekannteren Sportlern, die sich vertraglich an MMA-Werbefirmen gebunden haben, zählt der Judoka Satoshi Ishii sowie die Ringer Randy Couture und Matt Lindland.

Entwicklung des Shooto

Eine etwas restriktivere Variante der Mixed-Martial-Arts-Kämpfe ist das aus Japan stammende Shooto. Beim Shooto tragen die Kämpfer dickere Faustschützer als z. B. in der UFC, und besonders verletzungsgefährliche Angriffe sind untersagt. Das Shooto erfreut sich in Europa (insbesondere in Skandinavien und den Niederlanden) seit einigen Jahren rasant wachsender Beliebtheit, nicht zuletzt auch, weil der TV-Sender Eurosport seit Sommer 2005 einige Shooto-Veranstaltungen übertrug.

Shooto ist eine Kampfsportart, die Mitte der 1980er Jahre von Satoru Sayama in Japan ins Leben gerufen wurde. Satoru Sayama, vielen bekannt unter dem Namen „Tiger Mask“ aus dem Japanischen Pro-Wrestling, hat die meiste Zeit seines Lebens damit verbracht, Kampfsportarten wie Muay Thai, Sambo, Judo, Karate und das so genannte Catch-As-Catch-Can-Wrestling (Catch-Wrestling) zu trainieren und zu studieren und kam zu dem Entschluss, eine globale Kampfsportart zu entwickeln, welche die jeweils effizientesten Techniken aus den verschiedenen Bereichen verbindet. Er nannte diese Kampfsportart Shooto. 1986 fand in Japan die erste Amateur-Shooto-Veranstaltung statt, und im Jahre 1989 konnte Saturo Sayama einem interessierten Publikum die ersten professionellen Kämpfe präsentieren.

„Shooto“ besteht aus den japanischen Wörtern „shu“ und „to“ und bedeutet übersetzt „Lerne zu kämpfen“. Shooto-Kämpfe finden in einem Ring statt, mit zwei oder drei Runden à fünf Minuten. Die Anzahl der Runden hängt von der Klasse der Kämpfer ab. Shooto ist unterteilt in 3 Klassen:

  • Klasse A: Profis, 3 Runden
  • Klasse B: Profis, 2 Runden
  • Klasse C: Amateure, nur mit Schutz

1996 wurde die International Shooto Federation gegründet. In den USA werden Shooto-Kämpfe von den Veranstaltungsreihen „Hook’n’Shoot“ und „Superbrawl“ (Icon Sport) veranstaltet.

MMA in Deutschland und Österreich

Deutschland

Die ersten MMA-Kämpfe wurden ca. 1990/91 in Deutschland als sogenannte Mix-Fight-Galas organisiert. Bei Mix-Fight-Galas treten verschiedene Kampfstile an, z. B. drei Boxkämpfe gefolgt von drei Kickboxkämpfen und dazwischen drei MMA-Kämpfe.

Der erste MMA-Verband war die Free Fight Association; diese veranstaltete 1994 die erste reine MMA-Veranstaltung in Deutschland, gefolgt von Veranstaltungen in Österreich und der Schweiz. Da Free Fight als Name irreführend ist, denn es gab immer Regeln, und da man international immer vom MMA-Sport redete, ging man auch in Deutschland dazu über, diesen Namen zu benutzen. Das Jahr 2000 war ein Neubeginn in Sachen MMA. Die Angleichung des Regelwerkes an die Unified rules of MMA, die weltweit genutzt werden, begann als Vorschlag für den lokalen Staatsanwalt von New Jersey, initiiert durch einen angenommenen Vorschlag einer Selbstregulierung durch interessierte Vereine und Firmen.[7]

Am 3. Oktober 2009 wurden in Köln durch eine Kommission aus internationalen Kampfsportexperten, MMA- und K-1-Veranstaltern sowie Ärzten auf Grundlage des FFA-Regelwerkes die International Rules of MMA mit den dazugehörigen Richtlinien entwickelt und als Standard für alle offiziellen MMA-Amateurveranstaltungen in Deutschland, Österreich, Tschechien, Frankreich und der Schweiz festgelegt. Die Vorgaben in Sachen Regelwerk, Trainer- und Kampfrichterausbildung berücksichtigen neben der wissenschaftlichen Arbeit von Dr. Holger Hoffmann (Untersuchung auf Aggressionswerte unter Berücksichtigung soziologischer und sportpädagogischer Aspekte in Kampfstilen mit Trefferwirkung) auch die Studie der Johns-Hopkins-Universität für Medizin, Abteilung für Notfallmedizin.

Ebenso wurden die Regelwerke und Erfahrungen der WKA, des MTBD, der WKN, der IPTA, der GBA, des Österreichischen MMA-Verbandes der FFA, der FFA Swiss, des Shidokan Karates sowie diverser anderer Boxverbände berücksichtigt.

Die International Rules of MMA sind seit 2009 Standard bei MMA-Veranstaltungen im Profi- und Amateurbereich.

Durch Veranstaltungen der UFC, wie z. B. UFC 122 – Marquardt vs. Okami und den Erfolg weiterer deutscher Verbände, wie z. B. der 'Respect Fighting Championship' und „German Mixed Martial Arts Championships“, sowie der regelmäßigen Teilnahme deutscher Athleten an der M-1 Challenge erhält der Sport in Deutschland seit ca. 2005 ein gesteigertes öffentliches Interesse und bekommt verstärkt mediale Aufmerksamkeit.

Österreich

1999 organisierten die Ettl-Brüder und Gerhard Dexer (der erste österreichische MMA-Kämpfer) die erste öffentliche MMA-Veranstaltung. Damals wie heute wird in Österreich der Name „Free Fight“ dem Begriff „MMA“ – bei kostenpflichtigen Veranstaltungen – vorgezogen. Diese Veranstaltung im Grazer Messeschlössel mit ca. 1.000 Zuschauern war eines der sogenannten old school events, das heißt, die drei Hauptkämpfe wurden ohne Handschuhe und Schutzausrüstung ausgetragen. Die Kämpfe wurden von Predrag Krsikapa, Gerhard Dexer und Michael Ettl bestritten.

In Österreich gibt es zur Zeit vier aktive Organisationen in Sachen MMA. Zum einen die Brüder Ettl (Graz), die vor allem in der letzten Zeit als Veranstalter der Cage Fight Series bekannt wurden, Ismet Mandara (Trainer in einer Sportschule und Veranstalter), die ISKA (ein Kickboxverband, der seit 2007 auch MMA anbietet) und die FFA-Austria. Am 3. Oktober 2009 wurden in Köln durch eine internationalen Kommission die International Rules of MMA als Standard für alle offiziellen MMA-Amateur- und Profiveranstaltungen in Deutschland, Österreich, Tschechien, Frankreich und der Schweiz festgelegt (Siehe auch „Entwicklung in Deutschland“). Im Februar 2010 entschlossen sich sieben Veranstalter, ihr eigenes Regelwerk auf Grundlage der International Rules of MMA sowie ihre eigene Titelstruktur in Österreich zu verwenden. Diese Struktur findet sich im von Gerhard Ettl, Dr. Fritz Treiber und Stefan Helmreich gegründeten MMA-Verband Österreich wieder.

Kritik

Gewalt und Brutalität sind Schlüsselwörter in der allgemeinen Kritik. Die Kampfsportart Free Fight gilt auch bei Kampfsportverbänden als umstritten, wie die Rundschau des Schweizer Fernsehens berichtete. Roland Zolliker, der Zentralpräsident des Schweizerischen Karateverbandes, sagte dazu gegenüber der Rundschau: „Einen Gegner zu schlagen, der praktisch wehrlos ist, das gibt es nirgendwo. Ich kenne keinen Sport, der das erlaubt. Das überschreitet eine Grenze.“

In einem Interview mit Spiegel TV verglich der Vorsitzende des Sportausschusses des Bundestages, Peter Danckert, diese Kampfart, die er nicht als Sport bezeichnen würde, mit den „Gladiatorenkämpfen im alten Rom zu Zeiten der Christenverfolgung“.[8]

Am 30. November 2007 starb Sam Vasquez, 42 Tage nachdem er durch die bei einem Kampf verursachten Verletzungen ins Koma gefallen war.[9] Dies war der erste Todesfall in Verbindung mit einem MMA-Kampf auf dem Staatsgebiet der Vereinigten Staaten. Zwei Tage nach einem in Kiew ausgetragenen Kampf ohne medizinische Voruntersuchung erlag der US-Amerikaner Douglas Dedge am 18. März 1998 seinen schweren Hirnverletzungen.[10] Insgesamt starben bei dieser Sportart bisher drei Menschen durch die erlittenen Verletzungen.

Dadurch, dass vor allem in Ostdeutschland bei MMA-Kampfabenden Nazi-Symbole zu sehen waren, sei laut einem Artikel in der Jungle World in Deutschland die gesamte Sportart in Misskredit gebracht worden.[11]

Der Boxkommentator Werner Schneyder sagte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass man „diesen Wahnsinn“ verbieten müsse und ansonsten „Krüppelhaftigkeit und Todesfolge“ in Kauf nehme.[12] Schneyder erklärt darüber hinaus bei Stern-TV das Zustandekommen dieser neuen Sportart nur durch das „Versagen der Protagonisten“, außerdem gäbe es bei „Ultimate Fighting“ keine genaue Begrenzung, wann ein Kampf beendet sei.

In der gleichen Sendung warf Gymnasiallehrer Gregor Herb als Vertreter der MMA-Kämpfer den Kritikern vor, sich „nicht wirklich mit dem Sport befasst zu haben.“ Ihn wundere nicht, dass gerade Box-Fans kritisch auf „Ultimate-Fighting“ schauen, denn: In den USA hätten die MMA-Kämpfe dem Boxsport längst den Rang abgelaufen.[13] [14]

Verletzungsrisiko

Eine vorläufige, 2006 veröffentlichte Studie der Abteilung für Notfallmedizin der Johns Hopkins University School of Medicine (Baltimore, USA) ergab ein mit anderen Kampfsportarten (inklusive Boxen) vergleichbares Verletzungsrisiko bei professionellen MMA-Kämpfen. Da die prozentuale Anzahl der Kämpfe, die durch K.O. entschieden werden, bei MMA-Kämpfen nur ungefähr halb so groß ist wie beim Boxen, liegt die Vermutung eines verringerten Hirntraumarisikos gegenüber dem Boxen nahe. Da bei den MMA-Kämpfen nicht hauptsächlich auf den Kopf geschlagen wird, ist das Risiko, an Dementia Pugilistica zu erkranken, im Vergleich entsprechend geringer einzuschätzen.[15]

Weblinks

 Commons: Mixed martial arts – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Weight classes of unarmed combatants; weight loss after weigh-in. (englisch)
  2. Clyde Gentry: No Holds Barred: Ultimate Fighting and the Martial Arts Revolution. Milo Books, 2005, ISBN 978-1-90385430-3.
  3. http://www.welovemma.de/mixed-martial-arts/
  4. Michael B. Poliakoff: Kampfsport in der Antike. Patmos Verlag GmbH + Co.Kg, 2004, ISBN 978-3-49169110-0.
  5. http://www.real-fight.org/mma.php
  6. offizielle Homepage des DREAM (japanisch)
  7. Mixed Martial Arts Unified Rules of Conduct (englisch)
  8. www.spiegel.de: Ultimate Fighting: Streit um Brutalo-Event in Köln
  9. MMA fighter Vasquez dies weeks after fight
  10. l The Death of Douglas Dedge
  11. Knud Kohr: Knie an den Schädel. In: Jungle World, 7. Mai 2009
  12. „Man muss diesen Wahnsinn verbieten“
  13. Stern-TV, 27. Mai 2009, 22:15: Diskussionsrunde zum Thema Ultimate-Fighting: Rohe Gewalt oder reiner Kampfsport?
  14. Rohe Gewalt oder reiner Kampfsport?
  15. Journal of Sports Science and Medicine (2006) CSSI, 136-142, Incidence of Injury in Professional Mixed Martial Arts Competitions. (englisch)

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