Mohamed Husen

Mohamed Husen

Bayume Mohamed Husen (* 22. Februar 1904 in Daressalam, Deutsch-Ostafrika, heute Tansania; † 24. November 1944 im KZ Sachsenhausen; eigentlich Bayume bin Mohamed Hussein) war ein afrikanisch-deutscher Askari und Schauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Husen wurde zu Beginn des Ersten Weltkriegs gemeinsam mit seinem Vater eingezogen und diente in der Schutztruppe Deutsch-Ostafrikas unter Paul von Lettow-Vorbeck. Nach dem Krieg diente er als Boy auf deutschen und englischen Dampfschiffen.

Er kam 1929 nach Berlin, da aus seiner Dienstzeit in der Schutztruppe noch immer Soldzahlungen ausstanden. Damit hatte er jedoch keinen Erfolg. Um einer Ausweisung zu entgehen, nahm er eine Anstellung in der „Wildwest-Bar“ des „Hauses Vaterland“ in Berlin an und heiratete 1932 eine Sudetendeutsche, mit der er drei Kinder bekam. 1933 wurden nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten die deutschen Pässe Husens und seiner Frau durch Fremdenpässe ersetzt, die sie als staatenlos auswiesen. 1934 spielte er erstmals in einem Film (Die Reiter von Deutsch-Ostafrika) die Rolle des treu ergebenen Askari.

Ab 1935 unterrichtete er am Berliner „Seminar für Orientalische Sprachen“ Beamte in Swahili, die für eine spätere Wiedererlangung der deutschen Kolonien durch das Deutsche Reich gewappnet sein sollten.

Im Jahr 1941 war er wieder an der Seite von Hans Albers im Propagandafilm Carl Peters als Askari zu sehen. Doch im August desselben Jahres wurde er von der Gestapo wegen eines Verhältnisses mit einer „Arierin“ verhaftet und im September unter dem Vorwurf der „Rassenschande“ ins KZ Sachsenhausen eingeliefert. Unter Druck musste er seine Ehe scheiden lassen. 1944 starb er im KZ.

Siehe auch

Filmografie

Literatur

  • Marianne Bechhaus-Gerst: Treu bis in den Tod. Von Deutsch-Ostafrika nach Sachsenhausen. Eine Lebensgeschichte. Berlin 2007, ISBN 978-3861534518

Weblinks


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