Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik

Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik
Република Советикэ
Сочиалистэ Молдовеняскэ

(Republica Sovietică Socialistă Moldovenească)
Молдавская Советская Социалистическая Республика
Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik

Flagge Moldawiens
Wappen der Moldauischen SSR
Flagge Wappen
Amtssprache keine, de facto Moldauisch und Russisch
Hauptstadt Chișinău
Fläche 33.843 km²
Einwohnerzahl 4.337.600 (1989)
Bevölkerungsdichte 128,2 Einwohner pro km²
Zeitzone UTC + 3
Lage der Moldauischen Sozialistische Sowjetrepublik
Lage der Moldauischen Sozialistische Sowjetrepublik

Die Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik (moldauisch-kyrillisch Република Советикэ Сочиалистэ Молдовеняскэ, Rumänisch Republica Sovietică Socialistă Moldovenească, Russisch Молда́вская Сове́тская Социалисти́ческая Респу́блика, Abkürzung MSSR) war von 1940 bis 1991 eine Unionsrepublik der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken.

1991 wurde der Name der Moldauischen SSR zunächst in Republik Moldau geändert, diese erklärte sich am 27. August 1991 für unabhängig.

Inhaltsverzeichnis

Territorialentwicklung

Sie umfasste die Hälfte der Moldauischen ASSR, die bis dahin eine autonome Region der Ukrainischen SSR gebildet hatte, und den größten Teil Bessarabiens, das 1940 von Rumänien an die Sowjetunion abgetreten wurde und unter der moldauischen und ukrainischen Sowjetrepublik aufgeteilt wurde.

Bevölkerung

Die Bevölkerung der Moldauischen SSR wurde während der Zeit der Sowjetunion stark „russifiziert“. Dies drückte sich darin aus, dass die Zusammensetzung der Bevölkerung in der Moldauischen SSR durch Deportation rumänischer Bevölkerung und durch Ansiedlungen[1] von Ukrainern (ca. 600.000) bzw. Russen (ca. 562.000) stark verändert wurde, um so eine möglichst einheitliche russischsprachige Bevölkerung in der Sowjetunion zu schaffen. Die größte Immigrationswelle erfolgte während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Deportation der rumänischen Bevölkerung begann am 12. und 13. Juli 1940, mit damals 29.839[2] „gegenrevolutionären und nationalistischen“ Familien aus der MSSR(18.392)[2] und aus den Regionen Ismajil und Czernowitz(damals in der Ukrainische SSR) in der Kasachische SSR, in der Republik Komi, in der Region Krasnojarsk, in der Oblast Omsk und in der Oblast Nowosibirsk, an.[3] Die Gefangenen reisten tage- oder manchmal wochenlang in Viehwaggons, für Bessarabien waren 1315 und für Region Czernowitz 340 Viehwaggons zur Verfügung gestellt. [4] Viele Gefangenen sind für "antisowjetische Propaganda" ohne Verurteilung erschossen worden.

Das Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion hat unter Beschluss Nr. 1290-467cc vom 6. April 1949 die Deportation von 11.280 Familien (=40.850 Menschen), die als mögliche politische Gegner galten, aus der MSSR veranlasst. Die zweitägige Aktion fing am 6. Juli 1949 um 02.00 Uhr an und endete am 7. Juli 1949 um 20.00 Uhr. Es sind 11.293 Familien (=35.796 Menschen) gefangen genommen und ausgesetzt worden. Die Gefangenen wurden ihrer gesamten Habe enteignet. Der Transport erfolgte in 1573 Viehwaggons.[5]

Beziehung zu Rumänien

Während der Sowjetzeit wurde die rumänische Sprache, die vom größten Teil der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen wurde, aus politischen Gründen in der Moldauischen SSR in „Moldauisch“ umbenannt, um die Verbindungen zu Rumänien und den Rumänen zu unterbrechen. Moldauischen Sowjetbürgern war es nicht erlaubt, nach Rumänien zu reisen. Rumänischen Staatsbürgern wurde die Einreise in diese Sowjetrepublik nicht gestattet, in seltenen Fällen (und das nur ab den 1980er Jahren) durften sie Verwandte besuchen. Der Briefverkehr wurde ständig zensiert. Erst Ende 1989 / Anfang 1990 konnten die Beziehungen zu Rumänien, nach 45 Jahren Unterbrechung, normalisiert werden.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Roland Götz/Uwe Halbach - Politisches Lexikon GUS.
  2. a b Paul Goma: Tagesbuch 2009. S. 351
  3. Victor Bârsan, Masacrul inocenților, Bukarest, 1993, S.18f.
  4. Calvarul inocentilor
  5. Paul Goma: Tagesbuch 2009. S. 352

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