Monotransitiv

Monotransitiv

Die relationale Typologie beschäftigt sich damit, wie Sprachen die beiden Aktanten, die als Agens bzw. Patiens fungieren, in transitiven und intransitiven Sätzen morphologisch und syntaktisch zum Ausdruck bringen, d. h. mit den grammatischen Fundamentalrelationen.

Dabei spricht man auch von Typen der morphosyntaktischen Ausrichtung (engl. alignment).

Inhaltsverzeichnis

Typen von Satzrelationen

Monotransitive Ausrichtung

In monotransitiven Konstruktionen ist das Verb des Satzes mit zwei Argumenten (Agens und Patiens) verbunden. Man unterscheidet hierbei drei Haupttypen der Ausrichtung:

Ferner unterscheidet man

Ditransitive Ausrichtung

Eine ähnliche Unterscheidung wird für Ditransitiv-Konstruktionen vorgeschlagen, also Konstruktionen, bei denen das Verb obligatorisch mit drei Argumenten verbunden ist.[1] Diese wird meist anhand des Verhaltens des Verbes „geben“ festgelegt. Derjenige, der gibt, ist dabei das Agens, das, was gegeben wird, ist das Thema, und derjenige, dem etwas gegeben wird, ist das Ziel (engl. goal, manchmal auch Rezipient oder Empfänger). Der ditransitive Typ gibt an, welches der beiden Objekt-Argumente eines ditransitiven Satzes sich wie das Objekt eines transitiven Satzes verhält.

  • indirektive Ausrichtung, d. h., das Patiens des transitiven Satzes wird gleich markiert wie das Thema des ditransitiven, wie z. B. im Deutschen
  • sekundative Ausrichtung, d. h., das Patiens des transitiven Satzes wird gleich markiert wie das Ziel des ditransitiven, wie z. B. im Yoruba
  • neutrale Ausrichtung, d. h., die beiden Objekt-Argumente des ditransitiven Satzes werden nicht markiert

Split-Systeme

Es gibt Sprachen, in denen sich mehrere Typen der Ausrichtung feststellen lassen. In diesen Sprachen hängt es meist von bestimmten Eigenschaften der Argumente oder des Prädikates ab, welche der möglichen Ausrichtungsarten verwendet wird. Dieser Wechsel in der Ausrichtung der Argumentmarkierung wird als Split (bzw. einschränkender als Split-Ergativität) bezeichnet.

In vielen Fällen ist hierfür die Position der Argumente auf einer Skala, welche auf den Parametern Belebtheit und Definitheit beruht, entscheidend. Diese Skala ist auch als Belebtheitshierarchie bekannt. Steht dabei beispielsweise das Objekt eines transitiven Satzes höher in der Hierarchie als das Subjekt, wird in diesen Sprachen eine andere Ausrichtung verwendet als im umgekehrten Fall, in dem das Subjekt höher in der Hierarchie steht als das Objekt.

In anderen Sprachen kann ein Wechsel in der Ausrichtung auch durch andere formale Merkmale hervorgerufen werden. Im Hindi beispielsweise wird die Ausrichtung durch den Aspekt bzw. das Tempus gesteuert.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Haspelmath, Martin: Argument Marking in Ditransitive Alignment Types. In: Linguistic Discovery. Vol. 3, Nr. 1, 2005, S. 1–21 (http://journals.dartmouth.edu/cgi-bin/WebObjects/Journals.woa/2/xmlpage/1/article/280?htmlOnce=yes ; Stand: 18. 12. 2008). 

Quellen

  • Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 2. Auflage. Kröner, Stuttgart 1992, ISBN 3-520-45202-2.
  • Helmut Glück (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. Metzler, Stuttgart u. Weimar 1993, ISBN 3-476-00937-8.
  • Frans Plank (Hrsg.): Relational typology. Mouton, Berlin 1985.

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