Montagne de Diesse

Montagne de Diesse

Die Montagne de Diesse (deutsch Tessenberg), auch Plateau de Diesse genannt, ist eine ausgedehnte Hochfläche auf rund 800 m ü. M. am Südhang des Chasseral, 400 m über dem Bielersee, in der Schweiz. Zwei Kantone teilen sich die Hochebene, der grössere östliche Teil gehört zum Kanton Bern, der westlichste Abschnitt zum Kanton Neuenburg. Bei historischer und administrativer Betrachtungsweise wird jeweils nur der Berner Teil zur Montagne de Diesse im engeren Sinn gezählt.

Inhaltsverzeichnis

Geologie und Topographie

Montagne de Diesse mit Nods

Geologisch ist die Montagne de Diesse eine Synklinale zwischen der Kette des Chasseral im Norden und derjenigen des Magglinger- und Twannbergs im Süden (auch Seekette oder Chaîne du lac genannt). Im Lauf der Zeit wurde das Becken durch Abtragungsprodukte von den angrenzenden Antiklinalen aufgefüllt. Es sind auch Ablagerungen des eiszeitlichen Rhonegletschers bekannt. Das rund 18 km² grosse und in seinem zentralen Bereich topfebene Plateau wird im Norden vom Chasseral, im Nordosten vom Mont Sujet, im Osten vom Twann- und Magglingerberg, im Süden gegen den Bielersee durch den Höhenrücken Sur la Roche (bis 926 m ü. M.) und im Westen durch die Serroue (1055 m ü. M.) begrenzt.

Die Montagne de Diesse besitzt zwei Abflüsse. Einerseits die Douanne (deutsch Twannbach) im Osten, welche die Antiklinale des Twannbergs in der Twannbachschlucht durchbricht, andererseits der Ruisseau de Vaux im Südwesten. Beide Bäche fliessen in den Bielersee. Früher war das Plateau de Diesse ein ausgedehntes Moorgebiet, das bei der Schneeschmelze regelmässig überflutet wurde. Bis Ende des Ersten Weltkrieges wurde hier Torf gestochen. Von 1918 bis 1923 wurde das Moor zur Douanne hin drainiert.

Bevölkerung

Alle fünf Gemeinden auf dem Tessenberg liegen leicht erhöht am Rand des Plateaus: Nods, Diesse und Lamboing am Nordrand, Prêles auf dem Höhenrücken der Seekette und Lignières am Ostfuss der Serroue. Sie haben zusammen etwa 3500 Einwohner, von denen rund 83 % französischsprachig und 15 % deutschsprachig sind.

Wirtschaft

Nach der Drainage des Moors entwickelte sich das Plateau de Diesse zu fruchtbarem Ackerland, das heute teils intensiv, teils extensiv genutzt wird. Alle Gemeinden sind noch landwirtschaftlich geprägt, haben sich aber seit etwa 1980 zu Wohngemeinden mit vielen Wegpendlern gewandelt. Industrielle Tätigkeit gibt es nur sehr wenig.

Verkehr

Neue Ligerz-Tessenberg-Bahn

Die Montagne de Diesse ist heute verkehrsmässig gut erschlossen. Mehrere Strassen führen vom Ufer des Bielersees auf die Hochfläche, des Weiteren gibt es auch eine Verbindung nach Neuenburg und eine nach Frinvillier zur A16. Durch einen Postautokurs sind die Gemeinden mit dem Bahnhof von La Neuveville verbunden. Von Ligerz nach Prêles verkehrt seit 1912 eine Standseilbahn, die zur touristischen Erschliessung des Plateaus beitrug. Aufgrund des hohen Alters der Bahn wurde im Herbst 2003 mit einem Neubau begonnen. Die neue moderne Bahn mit dem Namen "Vinifuni" wurde am 17. Mai 2004 feierlich eröffnet.

Geschichte

Das Gebiet war schon zur Römerzeit erschlossen, damals führte die Strasse Via d'Etra über das Hochplateau von Diesse. Zeugnisse aus dieser Zeit sind allerdings kaum mehr erhalten. Im 12. Jahrhundert gehörte das Plateau den Grafen von Neuenburg. Später kam es unter die gemeinsame Herrschaft der Grafen von Neuenburg-Nidau und des Fürstbistums Basel. Dieses war hauptsächlich für die gerichtlichen und militärischen Angelegenheiten zuständig, vertreten durch die Stadt Biel, während die Stadt Bern, die auf dem Tessenberg ab dem 16. Jahrhundert durch den Bürgermeister von Nidau repräsentiert war, sich um kirchliche Angelegenheiten kümmerte.

Lange Zeit war das Plateau nur schwer zugänglich und deshalb isoliert. Dies war auch der Grund, weshalb die Reformation, die 1530 unter der Herrschaft Berns aufgezwungen wurde, vorerst nicht Fuss fassen konnte. Erst nach 1550 wurde der Tessenberg auf erneuten Druck aus Bern reformiert. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts erlitt das Plateau schwere Verluste durch eine Pestepidemie.

Ende Dezember 1797 wurde die Montagne de Diesse von französischen Truppen besetzt, und der heute bernische Teil dem Département du Mont Terrible angegliedert. Dieses wurde 1800 mit dem Département Haut-Rhin verbunden. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der grösste Teil des Plateaus 1815 an den Kanton Bern zum Amtsbezirk Erlach und 1846 zum neu gebildeten Distrikt La Neuveville.


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