3. Schlesisches Dragoner-Regiment Nr. 15

3. Schlesisches Dragoner-Regiment Nr. 15
Denkmal für die Gefallenen des Dragoner-Regiments Nr. 15 oberhalb von Sinzheim-Winden

Das 3. Schlesische Dragoner-Regiment Nr. 15 war ein Kavallerieverband in der Preußischen Armee.

Inhaltsverzeichnis

Verbandszugehörigkeit 1914

Aufstellung

  • Mit Allerhöchster Kabinetts Order vom 27. September und vom 2. Oktober 1866 wurde zum 30. Oktober 1866 die Aufstellung eines Dragoner-Regiments befohlen.

Dazu mussten abgeben:

Leib Kürassier-Regiment Nr. 1 die 5. Eskadron (wurde zur 1. Eskadron)
Dragoner-Regiment „König Friedrich III.“ (2. Schlesisches) Nr. 8 die 5. Eskadron (wurde zur 2. Eskadron)
1. Schlesisches Husaren-Regiment Nr. 4 die 5. Eskadron (wurde zur 3. Eskadron)
Husaren-Regiment „Graf Goetzen“ (2. Schlesisches) Nr. 6 die 4. Eskadron (wurde zur 4. Eskadron)

Durch A.K.O. vom 28. Februar 1867 wurden dann aus zwölf zur Disposition gestellten Soldaten der vorgenannten Regimenter sowie des Ulanen-Regiments Nr. 2 und 59 Rekruten die 5. Eskadron aufgestellt.

Am 3. November 1867 erhielt die Einheit die Bezeichnung „3. Schlesisches Dragoner-Regiment Nr. 15“

Dem Regiment wurde zunächst Groß-Strehlitz in Oberschlesien als Garnison zugewiesen. Am 9. Juli 1871 verlegte der Verband zunächst vorläufig nach Hagenau und erhielt dann mit A.K.O. am 22. August 1871 die Stadt als endgültige Garnison.

Einsätze

Deutsch-Französischer Krieg

  • Zunächst in Grenzgefechte in Lothringen verwickelt, wurde das Regiment dann zur Belagerung von Paris abgestellt, wo es bis zur Kapitulation der Stadt verblieb und am 1. März 1871 dort einrückte.

Erster Weltkrieg

Mit der Mobilmachung rückte das Regiment an die französische Grenze aus und führte dort erste Gefechte. Nach der Schlacht an der Marne nahm der Verband im Zuge der Frontverlängerung am Wettlauf zum Meer teil und gelangte so bis Lille. Von Ende Dezember 1914 bis zum Oktober 1915 war die Einheit der Armee-Reserve in Lothringen zugeteilt und unternahm dort Patrouillen- und Sicherungsdienste. Anschließend versahen die Dragoner bis Oktober 1916 den Grenzschutz an der belgisch-holländischen Grenze. Danach erfolgte die Teilnahme am Feldzug gegen Rumänien mit der anschließenden Rückverlegung an die Westfront, wo bis April 1917 Patrouillen- und Sicherungsdienste im Bereich der Siegfriedlinie unternommen wurden.

Im Mai 1917 zur 7. Kavallerie-Division an der Vogesenfront abgestellt, begann die Umwandlung des Regiments in einen Kavallerie-Schützen Verband. Nach Abgabe der Pferde wurden die Dragoner infanteristisch ausgebildet und ab Juli 1918 als „Schützen-Bataillon Dragoner 15“ in den Abwehrschlachten an der Westfront eingesetzt.

Im Oktober 1918 verlegte die Einheit zu Auffrischung in das Elsass und blieb dort bis zum Kriegsende. Am 12. November traten der Rest des Regiments den Marsch in das Reichsgebiet an (die Garnison in Hagenau stand nicht mehr zur Verfügung) und wurde in Rotenburg an der Fulda demobilisiert und aufgelöst.

Die Tradition übernahm in der Reichswehr und später in der Wehrmacht die Ausbildungs-Eskadron des 8. (Preußisches) Reiter-Regiments in Brieg.

Uniform

Die Dragoner trugen einen kornblumenblauen Waffenrock und eine anthrazitfarbene Hose. Der Waffenrock war mit schwedischen Aufschlägen ausgestattet

Die sogenannte Abzeichenfarbe des Regiments war rosa. Von dieser Farbe waren die Ärmelaufschläge, der Stehkragen, die Epaulettenfelder und Passanten. Der Kragen und die Ärmelaufschläge waren mit einer weißen Paspel versehen. Auf den Schulterstücken und Epauletten befand sich die Regimentsnummer. Die Knöpfe und Beschlägewaren aus Neusilber. Von der linken Schulter zur rechten Hüfte lief ein weißes Bandelier mit schwarzer Kartusche. Bandelier und Kartusche wurden zum Ausgehanzug und zum Gesellschaftsanzug nicht getragen. Der Helm war mit einem Dragoneradler aus Tombak ausgestattet, ebenso waren Schuppenketten und Helmspitze aus Tombak. Zur Parade wurde ein schwarzer (für die Musiker ein roter) Rosshaarbusch aufgesteckt. Die Landeskokarde war weiß-schwarz. Ebenso die Lanzenflagge der Mannschaften. Der Leibriemen (die Dragoner trugen kein Koppel) war weiß und mit einer einfachen Dornschnalle versehen.

Gemäß A.O.K. vom 14. Februar 1907 wurde ab den Jahren 1909/10 für den Felddienst die feldgraue Uniform M 1910 eingeführt. Bei dieser Uniform war das Riemenzeug und die Stiefel naturbraun, der Helm wurde von einem schilffarbenen Überzug verdeckt. Bandelier und Kartusche wurden nicht mehr getragen.

Weblinks

Literatur

  • Jürgen Kraus: Die deutsche Armee im Ersten Weltkrieg: Uniformierung und Ausrüstung - 1914 bis 1918. Verlag Militaria, Wien 2004 (= Kataloge des Bayerischen Armeemuseums, 2), ISBN 3-9501642-5-1.
  • Hugo F. W. Schulz: Die Preußischen Kavallerie-Regimenter 1913/1914. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1985; Lizenzausgabe Weltbild Verlag, Augsburg 1992, ISBN 3-89350-343-9.

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