Moränen-Klee

Moränen-Klee
Bleicher Klee

Bleicher Klee (Trifolium pallescens)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Klee (Trifolium)
Sektion: Trifolium
Art: Bleicher Klee
Wissenschaftlicher Name
Trifolium pallescens
Schreb.

Der Bleiche Klee oder Moränen-Klee, Geröll-Klee (Trifolium pallescens) ist eine in der alpinen Höhenstufe etwa der Alpen wachsende Pflanzenart aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae). Er wird in der Gattung in die Sektion Trifolium, Untersektion Trifolium gestellt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Bleiche Klee ist eine ausdauernde, krautige Pflanze (Hemikryptophyt) mit kräftiger Pfahlwurzel und ohne Ausläufer. Er wächst lockerrasig. Die Pflanze ist meist kahl. Die Stängel sind niederliegend bis aufsteigend und nicht bewurzelnd. Sie sind 5 bis 10, selten bis 20 cm lang, zahlreich, meist ohne Verzweigungen und kahl, oder lediglich an der Oberseite schwach behaart.

Die Blätter sind dreizählig gefingert, die unteren sind 4 bis 8 cm lang gestielt, die stängelständigen Blätter kürzer. Die Blattfiedern sind 6 bis 20 mm lang und etwa halb so breit, ihre Form ist elliptisch bis verkehrt eiförmig, stumpf oder spitz. Sie haben 10 bis 20 Paare schwach vortretende Seitennerven, der Blattrand ist fein gezähnelt, die Spreiten kahl oder an den Nerven der Unterseite schwach behaart. Die Nebenblätter sind klein. Bei den unteren Stängelblättern sind sie deutlich weniger als halb so lang wie der Blattstiel. Sie snd weißhäutig, eiförmig-lanzettlich, kahl und nur kurz mit dem Blattstiel verwachsen. Der freie Teil ist lang zugespitzt.

Die Blütenköpfchen sind reichblütig, 15 bis 25 mm breit und zunächst kugelig. Der Blütenstandstiel ist kräftig, 2 bis 9 cm lang. Er ist stängelständig oder scheinbar grundständig, und aufrecht bis aufsteigend. Die Blütenstiele sind 1,5 bis 4 mm lang, zumindest länger als die Tragblätter und die Kelchröhre. Sie sind zerstreut behaart und nach der Blüte zurückgekrümmt. Der Kelch ist 10nervig, häutig und fast kahl. Er hat einen offenen, kahlen Schlund. Die Kelchzähne sind schmal dreieckig und zugespitzt. Die oberen sind wesentlich länger als die unteren und auch länger als die Kelchröhre. Die Krone ist 6 bis 10 mm lang, damit 3mal so lang wie der Kelch. Die Farbe ist schmutzig-weiß bis rosa, nach der Blüte dunkelbraun werdend. Die Fahne ist breit elliptisch bis verkehrt eiförmig, in einem Bogen nach aufwärts gekrümmt. Ein Kiel fehlt. Die Flügel sind spreizend und stumpf. Blütezeit ist Juli und August.

Die Hülse ist kurz gestielt bis fast sitzend, enthält meist zwei Samen und ist nicht eingeschnürt. Die Samen sind linsen- bis nierenförmig.

Verbreitung und Standorte

Der Bleiche Klee kommt von Spanien über Frankreich, Italien, Schweiz und Österreich über den Balkan (Albanien bis Bulgarien) bis Griechenland sowie in die Ukraine vor.[1]

Er wächst auf feuchtem Geröll, auf Moränen und Rasen. In den Ostalpen ist er auf die Silikat-Alpen beschränkt, gilt aber als pH-indifferent, da er auch auf kalkreicheren Böden vorkommt[2]. Schmeil-Fitschen nennt die Art kalkmeidend. Er kommt von der alpinen und der subnivalen Höhenstufe vor, in den Alpen von 1800 bis 3020 m. Er ist eine Verbandscharakterart des Epilobion fleischeri.

Moränen werden bereits kurz nach dem Eisrückzug besiedelt. Auf diesen Flächen erreichen die Pflanzen ein Alter von bis zu 10 Jahren.[3]

Belege

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6 (Merkmale, Blütenökologie)

Einzelnachweise

  1. ILDIS, abgerufen 17. September 2008.
  2. M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9
  3. Fritz H. Schweingruber, Andrea Münch, Ruth Schwarz: Dendrochronologie von Kräutern und Sträuchern im Vorfeld des Morteratschgletschers. Bauhinia, Band 20, 2007, S. 5–17. (pdf)

Weblinks


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