Mottgers

Mottgers
Mottgers
Gemeinde Sinntal
Koordinaten: 50° 18′ N, 9° 39′ O50.2979944444449.6543972222222261Koordinaten: 50° 17′ 53″ N, 9° 39′ 16″ O
Höhe: 261–333 m ü. NN
Fläche: 13,15 km²
Einwohner: 761 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 36391
Vorwahl: 06664

Mottgers ist ein Ortsteil der Gemeinde Sinntal im Main-Kinzig-Kreis des Bundeslands Hessen. Der Ort liegt im Tal der Schmalen Sinn, 10,5 km südöstlich von Schlüchtern, und hat etwa 800 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Territorialentwicklung

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Mottgers 923, als Graf Hessi seinen gesamten Besitz in Mottgers (damals noch "Otekaresdorf") dem Kloster Fulda schenkt. 1167 besitzt die fuldische Filialgründung Kloster Schlüchtern Dorf und Zehent in Mottgers. Von dort gelangt es an die Herrschaft Hanau und damit später zur Grafschaft Hanau und folgend zur Grafschaft Hanau-Münzenberg. Es war Teil des Gerichts Altengronau. Den Grafen von Hanau gelang es nicht, das Gericht Altengronau im Rahmen der Territorialisierung ihrer Grafschaft insgesamt in diese einzubinden. Der Einfluss anderer Adelshäuser blieb hier immer massiv präsent. So besaßen 1549 die von Thüngen in Mottgers den Zehenten.

Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., 1736, erbten die Landgrafen von Hessen-Kassel die gesamte Grafschaft Hanau-Münzenberg. Mottgers gehörte so später zum Kurfürstentum Hessen und nach dessen Verwaltungsreform von 1821 zum Landkreis Schlüchtern und dem Justizamt Schwarzenfels. Die ehemals selbstständige Gemeinde kam durch die Hessische Gebietsreform am 1. Juli 1972 zur Gemeinde Sinntal und zum Main-Kinzig-Kreis.

Historische Namensformen

  • Otekaresdorf (923)
  • Otekares (1167)
  • Oetenkars (1317)
  • Motkars (1355)
  • Motgars (1358)
  • Motiges (1494)
  • Muttigers (1582)
  • Motgarts (1549)

Kirchliche Verhältnisse

1167 gehörte das Dorf zur Pfarrei Ramholz des Klosters Schlüchtern. 1549 umfasste seine Pfarrei die Dörfer Oberzell, Schwarzenfels, Weichersbach und Züntersbach. Damals besaß das Kloster Schlüchtern das Kirchenpatronat.

Einwohner

  • 1587: mindestens 34 Haushaltungen
  • 1939: 812
  • 1961: 755
  • 1970: 771

Wirtschaft und Verkehr

Im Dorf existiert ein Werk des Wohnwagenherstellers Knaus Tabbert.

Die nächsten Bahnhöfe liegen an der Bahnstrecke Flieden–Gemünden und befinden sich in Jossa und Sterbfritz. Die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg unterquert die Neubausiedlung von Mottgers und besitzt einen Betriebsbahnhof mit dem Namen Mottgers in der Nähe des Ortes.

Eine projektierte Verbindungskurve zwischen der Kinzigtalbahn und der Schnellfahrstrecke trägt die Bezeichnung Mottgers-Spange.

Literatur

  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 14, 1926, S. 337.

Weblinks



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