Mulda

Mulda
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Mulda/Sa.
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Mulda/Sa. hervorgehoben
50.78333333333313.416666666667505Koordinaten: 50° 47′ N, 13° 25′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Mittelsachsen
Höhe: 505 m ü. NN
Fläche: 43,08 km²
Einwohner: 2810 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km²
Postleitzahl: 09619
Vorwahl: 037320
Kfz-Kennzeichen: FG
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 390
Adresse der Gemeindeverwaltung: Hauptstr. 59
09619 Mulda/Sa.
Bürgermeister: Reiner Stiehl
Lage der Gemeinde Mulda/Sa. im Landkreis Mittelsachsen
Karte

Mulda/Sa. ist eine Gemeinde in Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Mulda liegt im Landkreis Mittelsachsen an der nördlichen Abdachung des Erzgebirges im Tal der Freiberger Mulde.

Gemeindegliederung

Zu Mulda/Sa. gehören die Ortsteile:

  • Helbigsdorf (1994 eingemeindet)
  • Randeck (1935 eingemeindet)
  • Zethau (1994 eingemeindet)

Nachbargemeinden

An Mulda grenzen die Gemeinden Dorfchemnitz im Süden, Pfaffroda im Südosten, Großhartmannsdorf im Westen, Lichtenberg im Norden und die Stadt Frauenstein im Osten.

Geschichte

Mulda wurde wahrscheinlich zwischen 1160 und 1260 von fränkischen Siedlern als Waldhufendorf gegründet. 1331 wurde ein Petrus de Mulda erwähnt, der Ort selbst wurde 1333 in einem Papier der Stadt Freiberg als Mulda erwähnt. 1419 wurde dem Burggraf von Meißen in einem Lehnsbrief die Obergerichtsbarkeit zuerkannt. Die Bewohner Muldas betrieben in der Vergangenheit hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht, wobei vornehmlich Flachs angebaut wurde.

In Helbigsdorf betrieb man im großen Umfang Schafzucht. 1710 lebten der Chronik nach einige Strumpfwirker, Uhr- und Geigenmacher.

Randeck gilt als das älteste Uhrmacher- und Geigenbauerdorf des Erzgebirges. Im 19. Jahrhundert wich der Instrumentenbau der Korbflechterei und der Holzwarenherstellung. An der Mulde und Ihren zahlreichen Nebenbächen waren einstmals viele Öl- und Mahlmühlen in Betrieb. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurde Freiberg zweimal belagert und auch in Mulda wurden mehrere Häuser und das Rittergut von den Schweden niedergebrannt. Bis 2005 zeugte eine eingemauerte Kanonenkugel im nun eingestürzten Lehngut vom Beschuss „von preußischen Völkern“ (Inschrift unterhalb der Kugel) im siebenjährigen Krieg. Wieder wurden unter General Kleist sieben Bauernhöfe und sechs Häuser niedergebrannt. Das vorher selbständige Rittergut kam 1920 zu Mulda. 1935 wurde Randeck eingemeindet, die Gemeinde hieß bis 1941 Mulda-Randeck, ab 1941 dann wieder Mulda. Heute ist der bauliche Übergang zwischen Mulda und Randeck kaum noch zu erkennen. 1994 wurden auch Zethau und Helbigsdorf Ortsteile von Mulda. Als im August 2002 bei der sogenannten „Jahrhundertflut“ auch die Freiberger Mulde extremes Hochwasser führte, wurden im Ort große Zerstörungen angerichtet.

Einwohnerentwicklung

bis 1899

  • 1551 – 134 *
  • 1581 – 71 **
  • 1748/60 - 70 ***
  • 1834 – 842
  • 1871 – 1.022
  • 1890 - 1.666

1900 bis 1999

  • 1910 – 1.536
  • 1925 – 1.488
  • 1946 – 2.396
  • 1950 – 2.381
  • 1964 – 2.107
  • 1990 – 3.306
  • 1998 – 3.236
  • 1999 – 3.212

ab 2000

  • 2000 – 3.152
  • 2001 – 3.100
  • 2002 – 3.071
  • 2003 – 3.003
  • 2004 – 3.017
  • 2005 – 2.931
  • 2006 – 2.874
  • 2007 – 2.810

* 28 besessene Mann und 106 Inwohner
** 24 besessene Mann und 47 Häusler
*** 20 besessene Mann und 50 Häusler
1990: Stand zum 3. Oktober, ab 1991 Stand zum 31. Dezember
Quelle ab 1998: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Religionen

Wie im übrigen sächsischen Teil des Erzgebirges stellen die Anhänger der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche die größte religiöse Gruppe der Gemeinde dar.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Orgel der Kirche im Ortsteil Helbigsdorf wurde 1728 vom berühmten sächsischen Orgelbauer Gottfried Silbermann erbaut und beeindruckt durch ihren brillanten Klang.

Auf dem Ortsfriedhof von Mulda erinnert eine Grabstätte an einen namentlich bekannten sowjetischen Zwangsarbeiter, der während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und ein Opfer von Zwangsarbeit wurde.

Im Staatsforstrevier Frauenstein (Forstabteilung 91), 2,5 km südöstlich der Kirche von Mulda, liegen in einem leicht nach Nordosten geneigten Gelände oberhalb des westlichen Steilhanges der Freiberger Mulde die Reste der Wasserburg Mulda und des wüstgefallenen Dorfes Gruene.

Wirtschaft und Infrastruktur

Vor dem Bau der Eisenbahn 1875–1884 waren in Mulda mehrere Mühlen, Anbau von Flachs, mehrere Garn- und Leinwandbleichen sowie Handwerksbetriebe bekannt. Im jetzigen Ortsteil Randeck existierte Geigenbauer- und Uhrmacherhandwerk. Durch die Eisenbahn hielt auch die Industrie Einzug – vor allem holzverarbeitende Betriebe prägten den Ort bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990. Auch Bergbau wurde bis 1754 betrieben, allerdings waren die Ausbeuten gering. Die Reste einer Abraumhalde findet man noch im Ortsteil Randeck am Ortsausgang Richtung Zethau.

Verkehr

Mulda liegt an der Eisenbahnstrecke Nossen–Moldau. Von 1897 bis 1966 war Mulda Ausgangspunkt der Schmalspurbahn Mulda–Sayda. Im Bahnhof Mulda konnte ein Übergang von Gütern und Personen von der Regelspur erfolgen.

Bildungseinrichtungen

Für die Klassenstufen 1 bis 4 gibt es im Ortsteil Zethau eine Grundschule. In Mulda befindet sich die Mittelschule Mulda für die Klassenstufen 5 bis 10. Zudem findet man in Brand-Erbisdorf ein Gymnasium.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung

Weblinks


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