Arklity

Arklity
Arklity
Arklity führt kein Wappen
Arklity (Polen)
Arklity
Arklity
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Landkreis: Kętrzyn
Gmina: Barciany
Geographische Lage: 54° 18′ N, 21° 21′ O54.29638888888921.345Koordinaten: 54° 17′ 47″ N, 21° 20′ 42″ O
Einwohner:

100

Kfz-Kennzeichen: NKE
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Warschau
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Arklity (deutsch Arklitten) ist ein Dorf in Polen. Der Ort liegt nördlich vom Jezioro Arklickie (Arklitter See) und vier Kilometer südlich der Grenze zur Oblast Kaliningrad in der Gemeinde Barciany.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort wurde 1359 als Arkeliten und 1401 als Erkeliten erwähnt. Der prußische Name deutet auf Viehhaltung, doch sind sich die Linguisten nicht einig: „arklys“: Pferd bzw. „erkele“: Schaflaus[1]. Anfang des 16. Jahrhundert war das Gut, auf dem heute der Ort Arklity liegt, im Besitz der Familie von Schlieben. 1784 ließ Albrecht von und zu Egloffstein das Schloss im spätbarocken Stil in Arklitten errichten. 1785 gab es hier drei Wohnhäuser. Das Rittergut Arklitten blieb bis zur Flucht 1945 im Besitz der Grafen Egloffstein.

Ab der Verwaltungsreform 1818 gehörte das Dorf zum Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg in Ostpreußen.

1964 wurde das Schloss renoviert. 1970 lebten 207 Menschen in dem Dorf. 1973 wurde der Ort Teil des Ortes Mołtajny in der Gemeinde Skandawa, ab 1977 in der Gemeinde Barciany. Während des Zweiten Weltkrieges befanden sich am Arklitter See die Baracken eines podobóz des Stalag I A[2].

Das Schloss der Grafen von und zu Egloffstein / Gutshaus Arklitten

Albrecht Freiherr von und zu Egloffstein ließ das elegante Haus von 1780 bis 1782 errichten. Es handelte sich um einen zweigeschossigen Putzbau im Stile des Spätbarocks mit frühklassizistischem Portikus mit vier Säulen und exzellent proportionierter Attika. Der Bau war in den Flächen gelb gestrichen mit weiß abgesetzten Gliederungen / Fassadendetails. Das Haus hatte 15 Achsen und einen Kellersockel der erheblich über das umgebende Geländeniveau herausragte. Das Schloss trug ein hohes Mansarddach mit roten Tonpfannen. Eine weit geschwungene Auffahrt endete vor dem zentralen Portikus auf Höhe des Erdgeschosses. Zweiachsige Seitenflügel flankierten den Mittelbau. Die Fortsetzung dieser Seitenflügel bildete eine Doppelallee, die auf das Haus zuführen. Arklitten gehörte zu den bedeutendsten Schlossbauten der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts in Ostpreußen.

Bereits während der russischen Besetzung Ostpreußens während des Ersten Weltkrieges, wurde das reiche Interieur in Mitleidenschaft gezogen und die Porträtsammlung stark dezimiert. Bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde das Schloss noch als Kinderheim und Verwaltungsgebäude genutzt. Danach verfiel das Haus zusehends und wurde als Rohstoffquelle für umgebende Bauten genutzt. Heute sind nur noch Reste der Souterrainmauern im verwilderten Park erhalten.

Literatur

  • Tadeusz Swat: Dzieje Wsi. In: Aniela Bałanda u. a.: Kętrzyn. Z dziejów miasta i okolic. Pojezierze, Olsztyn 1978, S. 161 (Seria monografii miast Warmii i Mazur).
  • Wulf D. Wagner: Stationen einer Krönungsreise. Katalog zur Ausstellung vom 14. April 2001 - 31. Oktober 2001 im Renaissance-Schloß Demerthin. Selbstverlag, Berlin 2001, S. 121–125.

Weblinks

 Commons: Arklity – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Przybytek, Rozalia, Hydronymia Europaea, Ortsnamen baltischer Herkunft im südlichen Teil Ostpreußens, Stuttgart 1993, S.13/ Gerullis, Georg: Die altpreußischen Ortsnamen, Berlin, Leipzig 1922,S.11
  2. Kętrzyn, Olsztyn 1978, S. 208

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