Musik Hug

Musik Hug

Musik Hug ist eine in Zürich ansässige in Familienbesitz befindliche Unternehmensgruppe. Die Gruppe umfasst heute Einzelhandelsgeschäfte, Musikgrosshandel, vier Musikverlage, und Musikwerkstätten. Zu ihr zählt auch die 1807 gegründete Musik Hug AG, eines der ältesten und grössten Musikhandelsunternehmen in Europa.

Inhaltsverzeichnis

Wirtschaftliche Daten

Verwaltungsratspräsidentin ist Erika Hug (*1945), eine direkte Nachfahrin des Gründers.

Der Stammsitz des Unternehmens ist am Limmatquai in Zürich, gegenüber der Wasserkirche. Im Detailhandel führt das Unternehmen in der Schweiz elf Filialen, davon vier mit Vollsortiment (Basel, Lausanne, Luzern, St. Gallen), zwei mit CDs/DVDs, eine auf Blasinstrumente und vier auf Flügel und Klavier spezialisierte. Das Unternehmen hat 341 Angestellte, darunter zahlreiche Spezialisten für Instrumente, und 55 Auszubildende und einen Jahresumsatz von 89 Millionen Schweizer Franken (2007)[1].

Geschichte

Gegründet wurde das Unternehmens 1807 als der Pfarrer Jakob Christian Hug das Musikaliengeschäft und den Musikverlag von Hans Georg Nägeli übernahm. Im Laufe seiner Geschichte passte sich das Unternehmen ständig den musikalischen Bedürfnissen der Gesellschaft an: In den ersten Jahrzehnten spielte insbesondere der Verlag für Gesangsnoten für bürgerliche Kreise eine Rolle. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in der Schweiz zahlreiche Sängervereine gegründet und es war Hug, der die weit verbreiteten Liederbücher des 1842 gegründeten Eidgenössischen Sängervereins herausbrachte. 1865 bekam Hug die Schweizer Alleinvertretung von Steinway & Sons. 1885 wurde eine Filiale in Leipzig gegründet, durch die Hug zum wichtigsten Chorverlag des deutschsprachigen Raums in der damaligen Zeit wurde. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wurde die Hausmusik populär und dadurch der Instrumentenhandel zum wichtigsten Zweig des Unternehmens, wobei das Unternehmen auch das damals wahrscheinlich grösste Sortiment an Instrumentalnoten anbot: Der Katalog für Harfenmusik umfasste 31 , der für Mandoline 160 Seiten. Als Anfangs des 20. Jahrhunderts der Plattenspieler aufkam, gehörte er selbstverständlich zum Hug-Sortiment und zusätzlich richtete Hug im damaligen Geschäft einen Saal für Schallplattenkonzerte ein. Als sich in den Zwanzigerjahren das Radio verbreitete, war es Hug, der den Radiostudios in Zürich und Basel nicht nur das Plattensortiment sondern auch die technische Ausstattung lieferte. Als CDs aufkamen, richtete Hug mehrere Filialen zu diesem Zweck ein, und konzentrierte sich beim Abflauen der CD-Verkäufe wieder auf das Kerngeschäft, den Instrumentenhandel, wobei heute besonders die Nachwuchsförderung gepflegt wird. 2003 übernahm das Unternehmen Jecklin, den zweitgrössten Schweizer Instrumentenverkäufer. Am Zürcher Hauptsitz gibt es heute einen Kindermusikladen mit eigener Instrumentenberatung und neben dem Verkauf gibt es ein Angebot von 5000 Mietinstrumenten.[2]

Hug verlegte seit seiner Gründung Werke der meisten bedeutenden Schweizer Komponisten, so von Hermann Suter, die Sinfonien von Hans Huber, ein Oratorium von Willy Burkhard und bereits 1907 Lieder des jungen Othmar Schoeck. Ebenfalls bei Hug erschienen sind die Oratorien Le Roi David und Nicolas de Flüe von Arthur Honegger und zeitgenössische Komponisten wie Robert Blum, Erich Schmid, Jacques Wildberger, Rudolf Kelterborn und Roland Moser. Zum Verlagssortiment gehören jedoch traditionell auch zahlreiche musikpädagogische Werke und Zeitschriften von Musikvereinen.

Stiftung Kind und Musik

Zum Unternehmensjubiläum 1982 gründete das Unternehmen die Stiftung „Kind und Musik“, mit dem Ziel „Aktivitäten zu entfalten oder zu unterstützen, die auf lebendige und anschauliche Weise das Kind zur Musik führen und zur Entwicklung der musikalischen Ausdrucksfähigkeit beitragen“. Die Stiftung begann mit einem Kapital von 100'000 Schweizer Franken, das heute auf 360'000 Franken angewachsen ist. Sie unterstützt ausserordentliche musikalische Aktivitäten mit und für Kinder in der Schweiz.

Einzelnachweise

  1. Factsheet Musik Hug
  2. Hannes Nussbaumer: Der Sound von 200 Jahren in einem Haus, Tages-Anzeiger, 20. Oktober 2007

Weblinks


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