Muttersohn

Muttersohn

Mit Muttersöhnchen bezeichnet man häufig abwertend gemeint einen „verhätschelten“ Knaben oder Jugendlichen. Doch auch in der Psychologie wird der Terminus verwendet.

Üblicherweise werden heranwachsende Kinder ab einem gewissen Alter selbständig und verlassen das elterliche Haus. Beim sogenannten Muttersöhnchen gelingt diese Abnabelung des Sohnes von der Mutter nicht - er verbleibt (mitunter sein gesamtes Leben) im elterlichen Haus (vgl. Hotel Mama), und es gelingt ihm auch nicht, selbständig das Leben zu bewältigen. Es kann auch gemeint sein, dass das „Muttersöhnchen“ die meiste Zeit ausschließlich mit der Mutter verbringt. Schwerste psychologische Fehlentwicklungen können die Folge sein, dem bekannten Freud-Schüler Alfred Adler zufolge insbesondere Neurosen.

Die Ursachen liegen zumeist bei der Mutter, bzw. in der eigenen Kindheit der Mutter begründet. Sie hat aus verschiedenen Gründen (Vereinsamung, Enttäuschung, Gluckenverhalten) Angst davor, den Sohn ziehen zu lassen, und bindet ihn emotional.

Literatur

  • Volker Elis Pilgrim: Muttersöhne. Reinbek bei Hamburg 1991. ISBN 3-499-18240-8.
  • George L. Mosse: Das Bild des Mannes. Zur Konstruktion der modernen Männlichkeit, aus dem Amerikanischen von Tatjana Kruse, Frankfurt a.M. 1997, ISBN 3-10-050605-7.
  • Klaus Theweleit: Männerphantasien. Bd. 1: Frauen, Fluten, Körper, Geschichte. München 1995, ISBN 3-423-30461-8. (Klassiker zu diesem Thema.)
  • Klaus Theweleit: Männerphantasien. Bd. 2: Männerkörper. Zur Psychoanalyse des weißen Terrors. München 1995, ISBN 3-423-30462-6.

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