Möttlingen

Möttlingen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Bad Liebenzell
Bad Liebenzell
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Liebenzell hervorgehoben
48.7741666666678.7313888888889333Koordinaten: 48° 46′ N, 8° 44′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Calw
Höhe: 333 m ü. NN
Fläche: 33,8 km²
Einwohner: 9467 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 280 Einwohner je km²
Postleitzahl: 75378
Vorwahlen: 07052 07084 Maisenbach-Zainen
Kfz-Kennzeichen: CW
Gemeindeschlüssel: 08 2 35 008
Stadtgliederung: 7 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Kurhausdamm 2-4
75378 Bad Liebenzell
Webpräsenz:
Bürgermeister: Volker Bäuerle (SPD)

Bad Liebenzell ist eine Bade- und Kurstadt im nördlichen Schwarzwald. Es liegt im Landkreis Calw, etwa 20 km südlich von Pforzheim.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Geschichte

Bad Liebenzell liegt westlich der Landesmitte von Baden-Württemberg im Nagoldtal. Das Gemeindegebiet hat eine Höhenlage von 320 bis 716 Metern.

Stadtgliederung

Liebenzell 1899

Zur Stadt Bad Liebenzell gehören die ehemaligen Gemeinden Beinberg, Maisenbach, Möttlingen, Monakam, Unterhaugstett und Unterlengenhardt. Zur Stadt Bad Liebenzell in den Grenzen von 1970 gehören die Stadt Bad Liebenzell und die Häuser Monbachtal und Maisenbacher Sägemühle. Zu den ehemaligen Gemeinden Beinberg, Monakam, Unterhaugstett und Unterlengenhardt gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zur ehemaligen Gemeinde Maisenbach gehören das Dorf Maisenbach und die Siedlung Zainen. Zur ehemaligen Gemeinde Möttlingen gehören die Siedlung Möttlingen und das Gehöft Georgenau.[2]

In den ehemaligen Gemeinden sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet.

Geschichte

Die schriftliche Überlieferung der Stadt begann mit der erstmaligen urkundlichen Nennung im Jahre 1091. Bereits seit dem 15. Jahrhundert wird Liebenzell in den Bäderschriften für seine heilenden Quellen gerühmt, woraus sich eine reiche Badekultur entwickelte, die aber um 1750 in eine Krise geriet.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts besannen sich die Stadtväter wieder auf die alte Badetradition und förderten das Kur- und Bäderwesen, das auch heute Bad Liebenzell prägt. Immer wichtiger wird seine Rolle als Naherholungsgebiet für den Großraum Stuttgart und Böblingen. 1971 wurden die heute insgesamt sechs Höhenstadtteile im Zuge der Verwaltungsreform auf freiwilliger Basis eingegliedert. Seit 1990 hat Bad Liebenzell über 100 Millionen in deren Infrastruktur, das Stadtbild und den Fremdenverkehr investiert, weitere Entwicklungsvorhaben stehen bevor.

Am 1. Januar 1971 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Beinberg, Monakam, Unterhaugstett und Unterlengenhardt nach Bad Liebenzell eingemeinet. Am 1. Januar 1972 folgte die Eingemeindung von Möttlingen. In Bad Liebenzell fandt die Gemeindgebietsreform mit der Eingemeindung von Maisenbach am 1. Juli 1974 ihren Abschluss.

Religionen

Die Stadt ist Sitz der Liebenzeller Mission und der Geschäftsstelle des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes.

Politik

Gemeinderat

Ergebnisse der Kommunalwahl am 13. Juni 2004:

CDU 54,9 % +1,7 12 Sitze +1
SPD 24,3 % -0,7 5 Sitze ±0
Grüne Liste 20,8 % -0,6 4 Sitze ±0
Andere 0,0 % -0,5 0 Sitze ±0

Wappen und Flagge

In Blau unter einer liegenden schwarzen Hirschstange in einem silbernen Zelt auf von Schwarz und Gold geschachtem Boden stehend eine goldene Badewanne, in der eine sitzende Frau zu sehen ist. Die Bad Liebenzeller Stadtfarben sind Blau-Weiß.

Partnerschaften

Seit 1992 besteht eine Partnerschaft mit Villaines la Juhel in Frankreich.

Wirtschaft und Infrastruktur

Blick über die Stadt von Burg Liebenzell aus

In die um 1971 in die Stadtgemeinde eingegliederten sechs Höhenstadtteile und in die Altstadt wurden seit 1990 über 100 Millionen investiert, um die Infrastruktur zu verbessern und den Fremdenverkehr zu fördern. Neben dem Bau von Schulen, Kindergärten, Dorfzentren und Mehrzweckgebäuden wurde auch die Sanierung der alten Stadtmauer und die Renaturierung des Lengenbachs durchgeführt. Zur Bebauung des ehemaligen Kurgärtnereigeländes mit Seniorenwohnungen kamen Fußgängerzonen und neue Geschäfte; weitere Infrastruktur-Maßnahmen stehen bevor.

Verkehr

Bad Liebenzell ist durch die Nagoldtalbahn (Pforzheim-Horb am Neckar) an das überregionale Streckennetz angeschlossen.

Bildungseinrichtungen

Die Reuchlin Schulen Bad Liebenzell verfügen über je eine Grund-, Haupt-, Real- und Förderschule. Außerdem besteht in den Ortsteilen Möttlingen und Unterhaugstett jeweils eine Grundschule.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die Stauferburg aus dem 13. Jahrhundert ist das imposanteste Gebäude Bad Liebenzells.
  • Kur und Erholung haben in Bad Liebenzell Tradition. Der Ort bietet einen Apothekergarten, der bei Wanderungen und Spaziergängen die Gäste auf die große Bedeutung der heimischen Heilkräuter aufmerksam machen soll.
  • An der Stelle der evangelischen Stadtkirche St. Blasius stand bereits im 12. Jahrhundert eine Kirche. Der Turm wurde 1653 eingerissen und in der bis heute bestehenden Form wiedererbaut. Die Sonnenuhr an der Südwand stammt von 1778. Von 1891 bis 1893 wurde der Bau durch ein neugotisches Kirchenschiff erweitert.
  • Rund 2 km nördlich der Stadt steht der Monaturm - ein Mobilfunkturm auf der geografischen Position 48°47'18" Nord / 8°44'09" Ost.
  • Auf dem Berg der Liebenzeller Mission stehen zwei sehenswerte Bauwerke. Das Missionshaus ist ein schönes 100 Jahre altes Fachwerkhaus, das in der Form eines Kreuzes gebaut wurde. In dem Haus verbirgt sich eine kleine Kapelle.
  • Das zweite Gebäude ist die Schleyerburg, die unterhalb des Missionshauses steht.
  • Freileitungskreuzung des Nagoldtals durch die 110-kV-Freileitung Merklingen−Calmbach der EnBW AG

Kurpark

Im Kurpark

Im Kurpark wurde ein Planetenlehrpfad angelegt.

Sonstige Kulturdenkmäler

  • Die evangelische Kirche im Stadtteil Monakam beherbergt einen spätgotischen Altarschrein, den Monakamer Altar von 1497.
  • Bad Liebenzell liegt am Ostweg, einem Fernwanderweg von Pforzheim nach Schaffhausen, der an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
  • Der Ortsteil Beinberg gilt als eines der besterhaltenen Waldhufendörfer. Diese Siedlungsform wird durch den 2008 eröffneten Themenpfad „Waldhufendorf“ erläutert, der für Spaziergänger, Wanderer sowie auch für Blinde geeignet ist.

Brauchtum

Auf dem Hofgut Georgenau bei Möttlingen findet jährlich am Palmsonntag der Calwer Palmritt statt, eine von einem Esel angeführte Reiterprozession, die mit einem evangelischen Gottesdienst im Grünen abschließt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Bürger

Im Teilort Möttlingen wirkte der evangelische Theologe und Pfarrer Johann Christoph Blumhardt (1805-1880), dessen Gebetsheilungen in Möttlingen in ganz Deutschland Aufsehen erregten. Blumhardt gründete später das Seelsorgezentrum in Bad Boll. Er war mit Eduard Mörike befreundet und stand in Kontakt mit zahlreichen Schriftstellern seiner Zeit. Die elsässische Schriftstellerin Marie Hart verbrachte ihre letzten Lebensjahre in Bad Liebenzell.

Heinrich Coerper (1863-1936) ist der Gründer der Liebenzeller Mission. Nach ihm wurde 2006 eine der beiden Liebenzeller Quellen benannt.

Peter Weidenbach (* 1934) leitete von 1971 bis 1977 das Forstamt Bad Liebenzell.

Sonstiges

Der niederländische Komponist Jan Brandts-Buys und seine beiden Librettisten Bruno Warden und Ignaz Michael Welleminsky wählten die Stadt Bad Liebenzell zum Schauplatz ihrer 1916 uraufgeführten Oper Die Schneider von Schönau.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Bd 5. Regierungsbezirk Karlsruhe. Kohlhammer, Stuttgart 1976, S.482–485. ISBN 3-17-002542-2

Literatur

  • Joseph Stöckle: Skizzen und Bilder aus Liebenzell. Mit einem Portraitfoto von Joseph Stöckle (1844-1893) post festum hrsg. von Georg Bujard. Verlag Georg Bujard, Pforzheim 1906. (mit sieben Ansichten von Liebenzell, sowie dem Gedicht Liebenzell von Stöckle)

Weblinks


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