Münchner Volkstheater

Münchner Volkstheater
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Theatereingang

Das Münchner Volkstheater ist ein städtisches Theater in München. Es wird einerseits durch das Münchner Kulturreferat und andererseits durch private Spenden getragen.

Vorgänger

Im Jahr 1903 wurde von den Architekten Gerstenecker und Tittrich in der Josephspitalstraße im Stadtteil Altstadt-Lehel eine repräsentative Eisenbeton-Konstruktion unter diesem Namen erbaut. Im selben Jahr konnte es mit Schillers Kabale und Liebe eröffnet werden. Es hatte etwa 1000 Sitze.

Schon 1903 erhielt Elise Aulinger hier ihr erstes Engagement. Seit 1907 war der Schauspieler Rolf Pinegger engagiert, der dem Volkstheater zeitlebens treu blieb. Nach dem Ersten Weltkrieg war Ernst Bach Direktor des Theaters. Es kamen einige Schwänke zur Uraufführung, so am 25. Dezember 1921 Der keusche Lebemann von Bach und Franz Arnold.

1932 wurde Ludwig Schmid-Wildy Oberspielleiter des damals noch privat geführten Theaters. Von 1934 bis 1938 arbeitete hier Ferdinand Dörfler als Schauspieler, Pächter und Direktor. Von 1933 bis 1941 gehörte Willy Rösner zum Ensemble des Volkstheaters. Es wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört.

Neugründung 1983

Das 1955 erbaute Theater in der Brienner Straße, ursprünglich eine Mehrzweckhalle im Haus des Sports, wurde 1983 zum heutigen Volkstheater umgebaut und fasst seither 609 Zuschauer. Ein Großteil der Kosten von 3,9 Millionen Mark außer durch die städtische Förderung durch Publikumsspenden getragen wurde. Zu Eröffnung inszenierte Ruth Drexel das Stück Glaube und Heimat von Karl Schönherr. Erster Intendant war von 1983 bis 1988 Jörg-Dieter Haas, das Ensemble bestand aus einer Gruppe bekannter Volksschauspieler (z. B. Gustl Bayrhammer, Beppo Brem, Helmut Fischer, Willy Harlander, Karl Obermayr, Enzi Fuchs, Rita Russek, Maria Singer, Peter Thom, Michael Lerchenberg). 1989 kam als weitere Spielstätte das „Nachtkastl“, eine variable Bühnenpodesterie mit 120 Plätzen, dazu. Von 1988 bis 2002 leitete Ruth Drexel das Haus, unterbrochen von einer kurzen Interimsintendanz von Hanns Christian Müller 1998 bis 1999.

Auf dem Spielplan standen vor allem die Klassiker der süddeutsch-österreichischen Dialektliteratur, daneben Werke der außerdeutschen Volkstheatertradition, aber auch Stücke von Goethe, Schiller, Shakespeare, Molière, Brecht und anderen.

2002 wurde Christian Stückl Intendant, der vor allem durch seine Inszenierungen der Oberammergauer Passionsspiele 1990 und 2000 bekannt geworden war. Mit einem jungen Ensemble und Nachwuchsregisseuren konnte das Volkstheater ein neues Profil innerhalb der Theaterszene gewinnen und erreicht fast 90-prozentige Sitzauslastung.

Seit 2005 findet einmal jährlich Radikal jung – Das Festival junger Regisseure statt, ein Festival für junge Regisseure.

Seit 2006 gibt das Münchner Volkstheater einmal jährlich das Magazin „Volksmund“ anstelle eines Spielzeitheftes heraus. Die Ausgabe zur Spielzeit 2007/08 wurde als „hinreißend witzige“ (tz) Neuentdeckung mit „feuilletonistischem Anspruch“ (Münchner Merkur) bezeichnet.

Weblinks

 Commons: Münchner Volkstheater – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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