Młynów

Młynów
Młynów
Wappen von Młynów
Młynów (Polen)
Młynów
Młynów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzko
Geographische Lage: 50° 29′ N, 16° 40′ O50.48333333333316.666666666667Koordinaten: 50° 29′ 0″ N, 16° 40′ 0″ O
Höhe: 280 m n.p.m
Einwohner:

200

Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau

Młynów ['mwɨnuf] (deutsch Mühldorf) ist ein Dorf im polnischen Powiat Kłodzki. Es gehört zur Landgemeinde Kłodzko in der Woiwodschaft Niederschlesien.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Młynów liegt sechs Kilometer nördlich der Stadt Kłodzko an der Glatzer Neiße. Nachbarorte sind Wojbórz im Norden, Morzyszów und Opolnica (Giersdorf) im Nordosten, Podtynie im Osten, Ławica, Jurandów/Goszyce (Hassitz) und Ustronie (Halbendorf) im Süden, Ścinawica und Gołogłowy im Südwesten, Bierkowice im Westen und Łączna im Nordwesten.

Geschichte

Mühldorf wurde erstmals 1360 erwähnt. Es war nach Gabersdorf eingepfarrt und gehörte zum Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit von Anfang an teilte. Es bestand in älterer Zeit aus vier Anteilen.

Der Dominialanteil war um 1482 im Besitz des Jacob Güsner auf Eckersdorf und gehörte um 1520 der Familie von Zischwitz (Tschischwitz, Czeszwitz) auf Gabersdorf. 1571 erwarb ihn Bartholomäus von Wiese, von dem er 1590 an dessen Sohn Paul überging, der mit Rebecca von Haugwitz auf Pischkowitz verheiratet war. Er verkaufte 1602 den Dominialanteil an Gottfried von Schliewitz, bei dessen Nachkommen das Gut bis 1653 verblieb. Da das Gut wegen der Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges vernachlässigt und verschuldet war, verkaufte das Glatzer königliche Amt 1653 diesen Anteil dem Heinrich von Ratschin. Dieser verheiratete sich 1657 in zweiter Ehe mit Helena von Haugwitz. Da diese Ehe kinderlos blieb, erbte Elisabeth von Ratschin, Tochter aus Heinrichs erster Ehe, die Besitzungen. Sie verkaufte das ererbte Gut 1671 dem kaiserlichen Rittmeister Lorenz Degner von Degenheim auf Gabersdorf. Dadurch gehörte es nachfolgend zum Besitz der Adelsfamilien von Götzen und danach von Magnis.

Der zweite Anteil bestand aus einem Stück Wald und gehörte um 1360 den Herren von Zischwitz auf Gabersdorf. Ein Jahr später erwarb ihn der Glatzer Bürger Nickel Mohlstein. Über dessen Söhne Paul und Lukas kam er um 1400 an das Glatzer Minoritenkloster. Der dritte Anteil gehörte zum königlichen Rentamt und bestand aus einer Aue mit zwei Gärtnerstellen. Der vierte Anteil war das Freirichtergut. Es gehörte seit 1684 unter die Gerichtsbarkeit des Dominiums.

Nach den Schlesischen Kriegen kam Mühldorf zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Um 1800 bestand es aus 97 Einwohnern.

Nach der Neugliederung Preußens gehörte Mühldorf seit 1815 zur Provinz Schlesien und war 1816–1945 dem Landkreis Glatz eingegliedert.

1925 hatte die Gemeinde Mühldorf 23 Wohnhäuser, 42 Haushaltungen und 164 Einwohner[1].

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Mühldorf 1945 wie ganz Schlesien an Polen und wurde in Młynów umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde 1946 vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975–1998 gehörte Młynów zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Papierindustrie

Das heutige Ortsbild prägen die zwei Gebäude der ehemaligen Papierfabriken. Die erste Papierfabrik wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut und diente bis 1945 als Produktionsstätte. Die zweite Papierfabrik wurde nach 1945 errichtet und war bis Ende der 1980er Jahre ein Zweigbetrieb der Papierfabrik in Bardo Śląskie. Sie war für die Region von wirtschaftlicher Bedeutung, da in ihr Facharbeiter aus den benachbarten Orten beschäftigt wurden. Sie wohnten zum Teil in Arbeitersiedlungen, die der Fabrik gehörten. Beim Übergang zur Marktwirtschaft Anfang der 1990er Jahre wurde auch die zweite Fabrik geschlossen.

Hochwasser 1997

Schwere Schäden richtete das Hochwasser von 1997 an, von dem u. a. auch die Papierfabriken betroffen waren. Sie befanden sich in einem schlechten baulichen Zustand und wurden teilweise abgetragen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band VI: Provinz Niederschlesien, S. 22

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