Nabendynamo

Nabendynamo
Leichtgängiger Nabendynamo
Schmidt-Nabendynamo für Scheibenbremse

Der Nabendynamo ist ein Fahrraddynamo, der üblicherweise in eine spezielle Nabe im Vorderrad eingebaut ist. Erstmals stellte die englische Firma Sturmey-Archer in den 1930er Jahren Nabendynamos her und vermarktete sie unter dem Namen Dynohub. Die Produktion wurde 1984 eingestellt.

In den letzten Jahren wurde der Nabendynamo weiterentwickelt und kommt trotz des höheren Preises immer öfter zum Einsatz, bei Neufahrrädern hat er den Seitenläuferdynamo fast vollständig verdrängt. Seine Alltagstauglichkeit ist hoch, da er witterungsunabhängig funktioniert und verglichen mit den sonst üblichen Seitenläuferdynamos einen hohen Wirkungsgrad hat. Dadurch ist die Behinderung des Fahrbetriebs durch zusätzlich aufzuwendende Kraft sehr gering. Aus der Integration in die Nabe des vorderen Laufrades ergibt sich im Vergleich zu Seitenläuferdynamos die Konsequenz, dass für den Austausch des Dynamos eine Werkstatt oder eine werkstattmäßige Ausstattung erforderlich ist, sollte trotz Wartungsfreiheit ein Defekt auftreten.

Es gibt inzwischen verschiedene Hersteller (z. B. Novatec, Renak, Schmidt Maschinenbau, Shimano, SRAM, Sturmey-Archer). Dabei gibt es zwei grundsätzliche Bauformen:

  • Getriebelose Nabendynamos: Hier erzeugen im Nabengehäuse befindliche Permanentmagnete durch die Drehung des Rades ein rotierendes Magnetfeld, das in der im stationären Teil der Nabe installierten Statorwicklung eine elektrische Spannung induziert. Eingeschaltet wird die Beleuchtung über einen Schalter, der meist im Scheinwerfer integriert ist, oder über eine elektronische Steuerung, die bei Dunkelheit die Beleuchtung automatisch einschaltet. Diese Dynamos haben die höchsten Wirkungsgrade im Betrieb, allerdings besitzen sie im nicht eingeschalteten Zustand aufgrund der auch im Leerlauf des Dynamos (das heißt ohne geschlossenen Beleuchtungsstromkreis) auftretenden Ummagnetisierungsverluste ein geringes Verlustmoment.
  • Nabendynamos, die über ein auskoppelbares Getriebe in der Nabe in Betrieb genommen werden. Damit gibt es keine Leerlaufverluste, es sind durch die höhere Drehzahl des Generators kleinere Bauformen möglich und es ist auch kein elektrischer Schalter erforderlich. Allerdings ist der Wirkungsgrad nicht so hoch wie bei den direkt angetriebenen, getriebelosen Nabendynamos. Vorteile ergeben sich durch die kompaktere Bauform im Vergleich zu getriebelosen Nabendynamos sowie ein daraus resultierendes geringeres Gewicht.

Aufgrund des hohen Wirkungsgrades gibt es mittlerweile ein größeres Angebot an Ladegeräten, die die elektrische Energie des Nabendynamos nutzen, um Batterien, Handys oder GPS-Geräte über den Nabendynamo wieder aufzuladen.

Literatur

  • Fritz Winkler, Siegfried Rauch: Fahrradtechnik Instandsetzung, Konstruktion, Fertigung. 10. Auflage, BVA Bielefelder Verlagsanstalt GmbH & Co. KG, Bielefeld, 1999, Seite 397, ISBN 3-87073-131-1

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