Nachtblühendes Leimkraut

Nachtblühendes Leimkraut
Acker-Lichtnelke
Acker-Lichtnelke (Silene noctiflora)

Acker-Lichtnelke (Silene noctiflora)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Caryophyllidae
Ordnung: Caryophyllales
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Gattung: Leimkräuter (Silene)
Art: Acker-Lichtnelke
Wissenschaftlicher Name
Silene noctiflora
(L.)

Die Acker-Lichtnelke (Silene noctiflora), auch Nachtblühendes Leimkraut oder Nachtnelke genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nelkengewächse. Erst am späten Nachmittag entfalten sich die Blüten und verströmen ihren süßlichen, kleeartigen Duft, der die Nachtfalter anlockt. Die Pflanze wird als „Unkraut“ angesehen, gilt aber im Alpenraum als gefährdet.[1]

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Acker-Lichtnelke ist eine einjährige krautige Pflanze. Sie ist dicht drüsig behaart und erreicht Wuchshöhen von 15 bis 50 (bis 90) Zentimeter. Es wird eine Pfahlwurzel gebildet. Der aufrechte Stängel wächst meist unverzeigt bis wenig verzweigt.

Ihre gegenständigen Laubblätter sind einfach, länglich, eiförmig, bis zu 11 cm lang und sie laufen an beiden Enden spitz zu. Die oberen Blätter und der obere Stängelbereich sind klebrig, dicht behaart.

In den Blattachseln im oberen Bereich des Stängels werden kleine, wenigblütige, dichasiale, zymöse Blütenstände ausgebildet. Die nachts blühenden (daher der Name), zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Der aufrechte Blütenstiel ist kürzer als der Kelch. Fünf hellgrüne Kelchblätter sind zu einem 2 bis 2,5 (bis 3) cm breiten und etwa 5 mm langen, zehnnervigen Kelch verwachsen. Die weißen, cremig-weißen bis rosafarbenen Kronblätter bilden eine Krone, die im geöffneten Zustand einen Durchmesser von bis zu 3 Zentimeter aufweist. Jedes der fünf Kronblätter ist zweispaltig tief gelappt. Es wird eine Nebenkrone ausgebildet. Jede Blüte enthält drei Griffel; sie sind kürzer als die Kronblätter. Obwohl die Blüte zwittrig ist, bestäubt sich die Pflanze nur selten selbst, da die Staubbeutel schon mehrere Tage geöffnet sind, bevor die Narben vollständig ausgebildet sind. Die Blütezeit ist Juni bis September.

Die eiförmige Kapselfrucht öffnet sich oben mit in der Regel sechs nach außen gebogenen Zähnen. Durch diese Öffnung entlässt sie viele etwa 1 Millimeter große, nierenförmige grau-orange Samen.

Ökologie

Ihre Bestäubung erfolgt über Insekten, weitgehend durch Nachtfalter, da sich ihre Blüten erst gegen Abend öffnen. Insekten die auf der Pflanze landen, werden von deren klebrigen Haaren festgehalten. Die meisten können sich wieder befreien, werden dabei aber klebrig, so dass bei weiteren Blütenbesuchen der Blütenstaub an ihnen haften bleibt.

Die Verbreitung der Art wird durch Selbst- und Windausbreitung bewirkt. Die Vermehrung erfolgt ausschließlich über Samen.

Entsprechend den ökologischen Zeigerwerten nach Ellenberg wird diese Art als Halbschattenpflanze für mäßig bis warmes Seeklima angegeben. Die Art bevorzugt trockene, wechselfeuchte, kalkhaltige und mäßig stickstoffhaltige Böden. Sie tritt in kleineren Gruppen oder als Einzelexemplar auf.

Vorkommen

Diese Art ist in den gemäßigten Breiten Europas und Westasiens bis in Höhenlagen von maximal 700 Metern heimisch. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Zentral- und Osteuropa. Durch menschliche Aktivitäten ist sie inzwischen auch in Nordamerika verbreitet.

Die kalk liebende Pflanze findet sich vorwiegend auf Äckern und Brachen.

Sonstiges

Es ist keine Verwendung dieser Art bekannt. Sie wird als „Unkraut“ angesehen.

Die Chromosomenzahl beträgt n = 12[2]

Synonyme sind beispielsweise: Elisanthe noctiflora (L.) Ruprecht und Melandrium noctiflorum (L.) Fries.

Quellen und weiterführende Informationen

Der Artikel beruht hauptsächlich auf folgenden Unterlagen:

Einzelnachweise

  1. Oskar Sebald: Wegweiser durch die Natur Wildpflanzen Mitteleuropas, ADAC Verlag, München 1989, ISBN 3-87003-352-5, Seite 71
  2. Tischler, G.: Die Chromosomenzahlen der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. S-Gravenhage, Junk. 1950.

Weblinks

Bilder: [1] [2] [3]


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