Nadlac

Nadlac
Nădlac
Nadlak
Nagylak
Nadlak /Haдлак
Wappen von Nădlac
Nădlac (Rumänien)
DEC
Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Kreischgebiet
Kreis: Arad
Koordinaten: 46° 10′ N, 20° 45′ O46.167520.75111111111193Koordinaten: 46° 10′ 3″ N, 20° 45′ 4″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 93 m
Fläche: 133,15 km²
Einwohner: 8.021 (1. Juli 2007)
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km²
Postleitzahl: 315500
Telefonvorwahl: (+40) 02 57
Kfz-Kennzeichen: AR
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Stadt
Bürgermeister: Vasile Ciceac (PD-L)
Postanschrift: Str. 1 Decembrie, nr. 24
loc. Nădlac, jud. Arad, RO–315500
Webpräsenz:

Nădlac (deutsch und slowakisch Nadlak, ungarisch Nagylak, kroatisch/serbisch Nadlak/Haдлак) ist eine Stadt im Kreis Arad (Rumänien).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Nădlac liegt im Westen Rumäniens unmittelbar an der Grenze zu Ungarn, im Osten der Großen Ungarischen Tiefebene, am nördlichen Ufer des Flusses Mureş (Mieresch). Die Kreishauptstadt Arad befindet sich etwa 45 km östlich.

Geschichte

Die heutige Stadt wurde 1192 unter dem Namen Noglok erstmals urkundlich erwähnt. Sie gehörte damals zum Königreich Ungarn. 1474 schenkte der König Matthias Corvinus die Herrschaft Nagylak der serbischen Adelsfamilie Jakšić.[1] Im Mai 1514 stießen in der Nähe des Ortes aufständische Bauern unter György Dózsa mit einem Heer ungarischer Adliger zusammen und besiegten dieses.[2] 1551 gewannen die Türken die Herrschaft über Nădlac und lieferten sich in der Folge Auseinandersetzungen mit dem Fürstentum Siebenbürgen. In dieser Zeit war der Ort befestigt. Danach gelangte Nădlac an Österreich-Ungarn. 1752 erhielt der Ort den Status einer Stadt. Ab 1803 siedelten sich in der bis dahin vorwiegend von Walachen bewohnten Ortschaft in größerer Zahl Slowaken an, die aus Tótkomlós im Südosten des heutigen Ungarn und aus der Mittelslowakei kamen.[1] Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 wurde Nădlac/Nagylak Sitz eines Stuhlbezirks im ungarischen Komitat Csanád. Im Vertrag von Trianon erreichte Rumänien die Inbesitznahme der Stadt, die damals zu einem Drittel von Rumänen bewohnt war. Der im Westen der Stadt gelegene Bahnhof mit der Eisenbahnlinie von Mezőhegyes nach Apátfalva verblieb bei Ungarn; Nădlac wurde Grenzort. Um den Bahnhof herum entwickelte sich auf ungarischer Seite eine neue Ortschaft, die mit heute etwa 600 Einwohnern eine eigene Gemeinde bildet.

Die wichtigsten Erwerbszweige sind die Landwirtschaft, die holzverarbeitende und die Textilindustrie.

Bevölkerung

1880 wohnten in Nădlac 10.646 Personen, davon 5.598 Slowaken, 3.293 Rumänen, 820 Ungarn, 214 Serben, 137 Deutsche und 25 Ukrainer. Bereits 1920 erreichte die Bevölkerungszahl mit 13.988 ihren Höhepunkt und ist seitdem tendenziell rückläufig. Bei der Volkszählung 2002 wurden in Nădlac 8.144 Einwohner registriert, darunter 3.844 Slowaken, 3.696 Rumänen, 264 Ungarn, 218 Roma, 47 Ukrainer, 30 Deutsche, 15 Serben und 12 Tschechen.[3]

Verkehr

Slowakische evangelische Kirche

Nădlac ist Endpunkt einer Bahnlinie von Arad. Diese wird derzeit (2009) vom privaten Anbieter Regiotrans bedient. Nach Arad verkehren momentan ca. acht Nahverkehrszüge pro Tag. Aktuell wird diskutiert, die nur wenige Kilometer betragende Lücke zwischen Nădlac und dem ungarischen Eisenbahnnetz zu schließen.[4]

Durch die Stadt führt die Europastraße 68. Westlich des Stadtzentrums befindet sich ein Straßengrenzübergang nach Ungarn.

Sehenswürdigkeiten

  • Slowakisches ethnografisches Museum
  • Stadtzentrum (überwiegend 19. Jahrhundert) mit slowakischer evangelischer Kirche

Einzelnachweise

  1. a b Website der Stadt, abgerufen am 21. Februar 2009
  2. Werner Rösener: Die Bauern in der europaischen Geschichte. Verlag C. H. Beck, München, 1993, S. 126
  3. Volkszählung 2002, abgerufen am 21. Februar 2009
  4. Adevarul.ro vom 9. Februar 2009, abgerufen am 21. Februar 2009

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Nădlac — Nadlak Nagylak Nadlak /Haдлак …   Deutsch Wikipedia

  • Nădlac — Nadlak   Town   Coat of arms …   Wikipedia

  • Nădlac — Pour les articles homonymes, voir Claudiopolis. Județ d Arad Nădlac Nadlak Nag …   Wikipédia en Français

  • nadlać — dk Xb, nadlaćleję, nadlaćlejesz, nadlaćlej, nadlaćlał, nadlaćlali a. nadlaćleli, nadlaćany nadlewać ndk I, nadlaćam, nadlaćasz, nadlaćają, nadlaćaj, nadlaćał, nadlaćany 1. «odlać, ulać trochę czegoś» Nadlać wody z wiadra. Nadlać mleka do kubka. 2 …   Słownik języka polskiego

  • Nadlac — Original name in latin Ndlac Name in other language Nadlac, Nadlak, Nagylak, Ndlac, Weliky Lak, Welik Lak State code RO Continent/City Europe/Bucharest longitude 46.16667 latitude 20.75 altitude 89 Population 8067 Date 2012 06 12 …   Cities with a population over 1000 database

  • Salam de Nădlac — Le salam de Nădlac ou en français saucisson de Nădlac est une charcuterie traditionnelle roumaine à base de viande de porc. La recette, dont l existence est attestée depuis le XVIe siècle en Allemagne, a été reprise et améliorée, par les… …   Wikipédia en Français

  • Comuna Nadlac — Admin ASC 2 Code Orig. name Oraş Nãdlac Country and Admin Code RO.02.9627 RO …   World countries Adminstrative division ASC I-II

  • nadlewać — → nadlać …   Słownik języka polskiego

  • Nadlak — Nădlac Nadlak Nagylak Nadlak /Haдлак …   Deutsch Wikipedia

  • A1 (Rumänien) — Vorlage:Infobox hochrangige Straße/Wartung/RO A Autostrada A1 in Rumänien …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”