Nagelsberg

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Nagelsberg vom Kocherstein aus gesehen

Nagelsberg ist ein Dorf, das zur Stadt Künzelsau im Hohenlohekreis im nordöstlichen Baden-Württemberg gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Frühgeschichte

Die erste Besiedlung des Felsplateaus über dem Kochertal liegt im Dunkel der Geschichte. Aus Bodenfunden kann jedoch die Besiedelung dieser Gegend in der Bronzezeit und späteren Hallstattzeit geschlossen werden. So wurden beim Bau des Flachswerkes 1937, das sich auf dem Gelände des heutigen Industriegebiets Kocherwiesen befand, bei Ausschachtungsarbeiten eine Feuerstelle, Scherben und Teile eines Schmelztiegels gefunden, die in die Hallstattzeit (900-500 v. Chr.) zu datieren sind. Zur uralten "Hohen Straße", die wenige Kilometer nördlich auf dem Höhenrücken zwischen Kocher und Jagst verlief, zieht eine alte Verbindungsstraße aus dem Kochertal an der Zarge vorbei, den Hasenberg hinauf, die in späteren Jahren "Judenweg" benannt wurde.

Genaueres weiß man über die nächsten Siedler in unserer Landschaft. Um das Jahr 400 v. Chr., dringen die Kelten in das Kochertal vor. Dieses Volk hat eindrucksvolle Befestigungen hinterlassen, wie beispielsweise den Ringwall von Finsterlohr. Besonders die Fluss- und Bachnamen, wie Kocher, Jagst, Tauber und Deubach, führen auf die Kelten zurück. Die Römer stoßen in der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr., von Westen her bis zur Linie Lorch - Öhringen - Osterburken vor und errichten den Grenzwall Limes. Das Vorland des Limes, war noch schwach von Kelten besiedelt.

Um 260 n. Chr. rennen die Alemannen gegen den Limes an und zwingen die Römer schließlich zum Rückzug an den Rhein. Aus Gräberfunden ergeben sich aus dieser Zeit Anhaltspunkte von alemannischen Wohnplätzen. Die Geschichtsforschung geht zum Teil davon aus, dass die Ortsnamen mit der Endung "-ingen" alemannische Niederlassungen sind.

Mittelalter

Das Mainzerhaus in Nagelsberg

Die eigentlichen Vorfahren, die Franken, dringen ab 500 n. Chr. in diese Gegend ein und drängen die Alemannen nach Süden ab. In diese Zeit wird man die Gründung der Wohnplätze mit der Endung "heim" und "hausen" einordnen dürfen. Die Franken nehmen um das Jahr 600 n. Chr. das Christentum an. Sie begründen Gaugrafschaften, in denen Verwaltung und gerichtliche Oberleitung den Gaugrafen anvertraut war. Der Name Nagelsberg kommt vermutlich vom althochdeutschen Familiennamen "Nagil" (Nagels). Wahrscheinlicher ist jedoch die Herleitung vom Namen des Gründers "Agil" oder "Agiolf" oder vom germanischen "Aggo". Licht in die Geschichte des Ortes bringen die Urkunden, die chronologisch, allerdings nur auswahlweise, aufgeführt werden:

1096 Erste Nennung von Nagelsberg: Mechthild schenkt ihre gesamten Besitzungen, u.a. auch Nagelsberg, an Comburg.

1230 Nagelsberg wird als Besitzung der Grafen Gottfried und Cunrad von Hohenlohe genannt.

1251 Heinrich v. Nagelsberg: Bocksbergischer Dienstmann.

1282 Konrad v. Nagelsberg verkauft Besitz an Gaisbach.

1294 Einhardus v. Nagelsberg

1298 Konrad v. Nagelsberg erhält von Abt Siegfried von Comburg einen Weinberg (genannt Spitzen - heute Spitzenweg) und die halbe Kelter von Nagelsberg.

1299 Johann v. Nagelsberg verkauft einen Weinberg.

1301 Diether v. Nagelsberg verkauft die Hälfte am Zehnten an Schöntal.

1302 Friedrich v. Nagelsberg als "Archidiakonus" in Würzburg.

1307 Elisabeth und Jutta, Töchter des Haugs (Hugo) v. Nagelsberg, vermachen all ihr Gut Comburg.

1311 Konrad v. Nagelsberg verkauft die Mühle zu Niederzimmern an das Kloster Gnadental.

1319 Heinrich v. Nagelsberg, Schreiber des Kraft v. Hohenlohe

1324 Grafen von Hohenlohe streiten mit Comburg wegen des Schlosses Nagelsberg, das durch den Tod des Otto Lesch an Comburg gefallen sein soll

1329 Erneut Streitigkeiten zwischen Hohenlohe und Comburg.

1330 Kraft v. Hohenlohe wird von Comburg mit einem Teil der Feste Nagelsberg belehnt,

1339 Heinrich v. Nagelsberg, Dekan des Stiftes Öhringen

1349 Dem Erzstift Mainz wird die Wiederablösung der Burg Nagelsberg um 400 Pfd. Heller gestattet.


1361 Der Anteil der Edlen v. Rosenberg an Burg und Dorf Nagelsberg kommt an das Erzstift Mainz. Kraft v. Hohenlohe und Erzbischof Gerlach von Mainz machen einen Burgfrieden zu Nagelsberg.

1462 Die Herrn von Stetten werden von Comburg mit Gütern in Nagelsberg belehnt.

1492 Kraft v. Hohenlohe tritt seine Anteile im Dorf Nagelsberg gegen die kurmainzischen Anteile zu Neufels an Mainz ab. Nagelsberg wird mainzisch. (Friedrich v. Wichsenstein wird mainzischer Beamter in Nagelsberg).

Neuzeit

Katholische Kirche

1516 wurde die Kapelle erbaut.

1525 Teilnahme der Bauern aus Nagelsberg am Bauernkrieg.

1540 Mainz. Amtskeller haben ihren Sitz im Schloss Nagelsberg.

1550 Filiale von Amrichshausen. Vor der Reformation war Nagelsberg nach Künzelsau eingepfarrt.

1607 Bau der Kirche.

1618 Errichtung einer Pfarrei durch Kurfürst Schweikhart von Mainz und Bau des Pfarrhauses.

1626 erhält Nagelsberg mit Andreas Otto seinen ersten Pfarrer. Im Jahr darauf erhält es eine Schule. Ebenso beginnen in diesem Jahr die Kirchenbücher.

Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges wurde Nagelsberg 1632 von Schweden besetzt. Pfarrer Otto wird vom Amt entfernt, der katholische Gottesdienst abgeschafft und die Einwohner nach Künzelsau eingepfarrt.

1634 Nach der Schlacht bei Nördlingen kommt Nagelsberg wieder an Mainz, Pfarrer Otto wird wieder eingesetzt. Auftreten der Pest (in 5 Monaten 35 Tote).

Von 1634 bis 1648 waren für die Bevölkerung schwere Jahre, aufgrund wiederholter Einquartierungen und Plünderungen durch kaiserliche Truppen, Bayerische Regimenter, der Schwedische Armee, sowie Lothringischer und Französischer Einheiten. Die Frau von Amtskeller Hilker und ein Bürger namens Kiesel werden erschossen. Dazu kommen Missernten und Hungersnot. Noch zweimal tritt die Pest auf.

1672 erfolgte am 18. Juli die Weihe des Hauptaltars und die Einweihung des Friedhofes.

1686 Erweiterung der Kirche.

1688 - 1707 Erneute Brandschatzungen und Einquartierungen von französischen und kaiserlichen Truppen.

1693 fliehen die Einwohner nach Künzelsau. (Pfälzischer, spanischer und polnischer Erbfolgekrieg).

1688 Reparatur am Schloss mit Neuerbauung des Schlosstores.

1701 Kelter an der Linde wird erbaut.

1778 Die Stelle des Amtskellers wird aufgehoben. Zuordnung zu Krautheim.

1779 Nagelsberg erhält erneut ein kurmainzisches Amt, besetzt aber nur mit Amtsvögten.

1801 Amtsvogteistelle wird aufgehoben.

1802 Nagelsberg wird Fürst Friedrich Ludwig von Hohenlohe-Ingelfingen zugeteilt.

1803 Der Fürst von Hohenlohe-Ingelfingen verkauft das Schloss zu Nagelsberg an jüdische Familien.

1806 Nagelsberg kommt unter die Staatshoheit des Königreichs Württemberg.

Württemberg

1809 Nagelsberg wird dem württembergischem Oberamt Ingelfingen zugeteilt.

1811 Verlegung des Oberamtssitzes nach Künzelsau.

1813 Vier Nagelsberger fallen als Soldaten in Russland beim Heerzug Napoleons. Einquartierung von österreichischen und russischen Truppen.

1818 Kirchliche Zuordnung zum Landkapitel Amrichshausen. Unterordnung unter Generalvikariat Rottenburg.

1821 Errichtung des Glockentürmchens.

1822 Der 120 Schuh hohe, viereckige Turm am Schloss stürzt in den Schlosshof (2 Tote).

1843 Ein Teil des Schlosses brennt ab.

1911 Die Ortsbeleuchtung, bestehend aus fünf Dorflampen, wird eingerichtet. Strom liefert das E-Werk Horlacher, Künzelsau.

1920 In 48 Ställen bricht die Maul- und Klauenseuche aus.

1921 - 1924 Eisenbahnbau Künzelsau - Forchtenberg und Kanalbau zum E-Werk Ingelfingen.

1928 Bau der Wasserleitung mit Reservoir.

1937 Flachswerkbau. Eingemeindung in die Stadt Künzelsau.

1946 Aufnahme von vielen Heimatvertriebenen.

Ab 1950 entsteht auf der Markung Nagelsberg die Neubausiedlungen Finkenweg, Kappensteige, Nagelsberger Weg, Egerlandweg, Sudetenhalde und Au.

1970 - 1978 Durchführung der Kanalisation.

1971 Bau der neuen Kirche.

1973 Bau des neuen Pfarrhauses.

1974 Bau des Ganerben-Gymnasiums im Gewann "Löcher".

1979 Renovierung der Jakobus-Kirche.

1979-1982 Durchführung der Dorferneuerung.


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