Nagykáta

Nagykáta
Nagykáta
Wappen von Nagykáta
Nagykáta (Ungarn)
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Basisdaten
Staat: Ungarn
Region: Közép-Magyarország
(Mittel-Ungarn)
Komitat: Pest
Koordinaten: 47° 25′ N, 19° 44′ O47.41219.739611111111Koordinaten: 47° 24′ 43″ N, 19° 44′ 23″ O
Fläche: 81,61 km²
Einwohner: 12.584 (1. Jan. 2011)
Bevölkerungsdichte: 154 Einwohner je km²

Nagykáta [ˈnɒckaːtɒ] ist eine ungarische Stadt im Komitat Pest und Hauptort des gleichnamigen Kleingebiets. Der Ort ist 60 Kilometer von der Landeshauptstadt Budapest entfernt, erstreckt sich über eine Fläche von 81,61 km² und zählte bei der Volkszählung 2001 12.991 Einwohner.

Nagykáta liegt 60 Kilometer von Budapest entfernt. Aus der Hauptstadt ist sie durch die Landstraße 31 oder mit der Bahn erreichbar. Ende 1998 begannen die japanischen Clarion-Werke neben der Stadt zu produzieren, wo seit 1999 mit der Herstellung von Autoradios hunderte von Arbeitsplätzen geschaffen wurden.

Infolge des Aufbaus der Bahnlinie Budapest–Újszász–Szolnok wurde der Ort zum Zentrum der Region. Zahlreiche Verwaltungs-, Unterrichts- und Handelsinstitutionen wurden errichtet. 1989 erhielt Nagykáta den Rang einer Stadt zurück. Heutzutage zählt die Stadt 13.000 Einwohner und dient als regionales Zentrum für etwa 60.000 Personen.

Bedeutende Baudenkmäler sind die Keglevich-Kapelle aus dem 18. Jahrhundert und die Sankt-Georg-Kirche aus dem 16. Jahrhundert, die um 1745 wiederaufgebaut wurde. Der „Basar“, ein charakteristischer und stimmungsvoller Gebäudekomplex, stammt aus der Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts und wurde vor kurzem renoviert.

Ein bedeutender Teil der Stadt steht unter Naturschutz. Hier finden sich zahlreiche Tier-, Vogel- und Pflanzenarten, die anderswo schon fast ausgestorben sind. 1992 wurde die Region vom Internationalen Rat für Vogelschutz (ICBP), der Vorläuferorganisation von BirdLife International, in die Liste der Vogellebensräume von europäischer Bedeutung aufgenommen.

Der 4. April ist ein offizieller Feiertag der Stadt Nagykáta. Zu diesem Feiertag wird die Stadt von einheimischen und ausländischen militärischen Traditionsgruppen besucht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte von Nagykáta reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück, als der Pester Zweig des Stammes Káta bzw. Káthay sich in diesem Gebiet ansiedelte. Das Dorf, das am Hanfhügel bei der Stadtgrenze freigelegt wurde, war wahrscheinlich der Vorläufer von Nagykáta aus dem Zeitalter der Árpáden.

Im Regestrum von Várad wird der Name des Dorfes Káta 1221 verzeichnet. Im 15. und 16. Jahrhundert taucht der Name in zahlreichen Urkunden als Csekekáta auf. Der Name Nagykáta taucht 1607 erstmals auf und wird seit Beginn des 18. Jahrhunderts allgemein benutzt. Während der Türkenherrschaft wurde das Dorf oftmals vernichtet, lebte aber immer wieder auf. Doch der Káthay-Stamm rieb sich in den Kämpfen auf, und der ohne Nachfolger gebliebene Ferenc Káthay verkaufte 1663 sein letztes Gut an Miklós Keglevich. Nach der Rückeroberung von Buda war Nagykáta ein verlassener Ort. Bis 1695 ist der Name in den Volkszählungen nicht zu finden, aber von 1698 verfügte die Gemeinde wieder über einen Pfarrer, und die Matrikel wurden wieder geführt.

Zur Zeit des Freiheitskampfes von Fürst Franz II. Rákóczi suchte dieser auch Nagykáta auf. Nach dem Frieden von Sathmar (1711) wurde das Dorf neu bevölkert und entwickelte sich wirtschaftlich: der Weinbau und die Großviehzucht begannen. Seit 1716 hatte die Gemeinde auch einen eigenen Schullehrer, und 1743 wurde das Dorf von Maria Theresia in den Rang eines Marktfleckens erhoben. Die 1770 eingeführte Regelung des Urbars erleichterte die Lage der Leibeigenen nur vorübergehend. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verschlechterten sich ihre Lebensbedingungen weiter. Erst zu dieser Zeit begann sich eine Zunftindustrie zu entwickeln.

Hier befand sich am 4. April 1849 das Hauptquartier von Arthur Görgey, und die Schlacht von Tápióbicske tobte teilweise knapp vor Nagykáta, deren Verwundete Lajos Kossuth im Schloss Keglevich besuchte, wo heute der Bürgermeister amtiert.

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