Naiditsch

Naiditsch
Arkadij Naiditsch 2006 bei einem Bundesliga-Wettkampf in Berlin

Arkadij Naiditsch (* 25. Oktober 1985 in Riga) ist ein deutscher Schachspieler lettischer Herkunft.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Werdegang

Im Jahr 1996 zog Naiditsch mit seiner Familie von Riga nach Dortmund. In den folgenden Jahren wurde das Talent, das 1995 in Verdun Jugend-Europameister U10 wurde und einen zweiten Platz bei Jugend-Weltmeisterschaften vorzuweisen hatte, von seinem Verein, den Schachfreunden Dortmund-Brackel, und vom Deutschen Schachbund gefördert. Naiditsch wurde von verschiedenen Großmeistern trainiert und erhielt 2001 als 15-jähriger selbst den Titel des Großmeisters.

Anfang des Jahres 2005 erhielt er einen deutschen Pass. Naiditsch schadete seinem Ruf durch verbotene Nutzung von Schachprogrammen bei einem gut dotierten Internet-Turnier am 13. April 2004 und wurde deswegen disqualifiziert [1].

Förderung erhielt Naiditsch aus seiner Wahlheimatstadt Dortmund, wo man ihm bereits im Jahr 2003 einen Platz im hochkarätigen Teilnehmerfeld der jährlich stattfindenden Dortmunder Schachtage verschaffte. Er wurde zwar Letzter, zeigte aber, dass er auch auf hohem Niveau mithalten kann.

Erfolge

Arkadij Naiditsch, 2005

Naiditschs größter Erfolg ist der sensationelle Gewinn des Dortmunder Sparkassen Chess Meeting 2005 vor Weltklassespielern wie Wladimir Kramnik, Péter Lékó, Wesselin Topalow und Michael Adams. Obwohl mit der schwächsten Elo-Zahl des Teilnehmerfeldes aus 10 Spielern gestartet, gewann er mit einem halben Punkt Vorsprung das Turnier und ist damit sowohl jüngster als auch erster deutscher Sieger des stärksten deutschen Turnieres. Bei der Schacholympiade 2006 startete Naiditsch erstmals für Deutschland. Er überzeugte am Spitzenbrett mit 6 Punkten aus 10 Runden.

Im Jahr 2007 errang Naiditsch in Bad Königshofen seine erste deutsche Einzelmeisterschaft, er gewann aufgrund der besseren Feinwertung vor dem punktgleichen Rainer Buhmann. Im Mai desselben Jahres gewann Arkadij Naiditsch ein stark besetztes Open, den „President's Cup“ in Baku, vor weiteren zehn Großmeistern.

In der Schachbundesliga spielte er bis 2007 am Spitzenbrett für den TSV Bindlach-Aktionär, mit dem er 2006 den Aufstieg aus der 2. Liga schaffte. Seit der Spielzeit 2007/2008 spielt Naiditsch für den OSC Baden-Baden, in seiner ersten Saison gewann er mit den Badenern den deutschen Mannschaftspokal, den deutschen Mannschaftsmeistertitel und erzielte mit 11,5 Punkten aus 13 Partien und einer Elo-Performance von 2861 Punkten die beste Leistung aller Bundesligaspieler. Seine aktuelle und bisher höchste Elo-Zahl beträgt 2700 (Stand: April 2009). Damit ist er der beste deutsche Schachspieler; in der Weltrangliste nimmt er den 31. Platz ein.

Dies und Das

Arkadij Naiditsch hat 3 Schwestern (Irina (* 1986), Jewgenija (* 1987), Marija (* 1988)), die auch talentiert Schach spielen und bereits an deutschen Jugendmeisterschaften teilnahmen.

Als Ausgleich betreibt Naiditsch intensiv Karate. Hier besitzt er den 5. Kyu (1. Blau-Gurt).

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Presseerklärung des Deutschen Schachbundes zum Betrug im Internetschach

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