Nantucket County

Nantucket County
Verwaltung
US-Bundesstaat: Massachusetts
Verwaltungssitz: Nantucket
Adresse des
Verwaltungssitzes:
Gründung: 1695
Gebildet aus:
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Demographie
Einwohner: 10.168  (2005)
Bevölkerungsdichte: 82,1 Einwohner/km²
Geographie
Fläche gesamt: 272,6 km²
Wasserfläche: 148,8 km²
Karte
Karte von Nantucket County innerhalb von Massachusetts
Website: www.nantucket-ma.gov
Satellitenfoto
Nantucket im Sommer

Nantucket ist eine etwa 125 km² große Insel südlich von Cape Cod und westlich von Martha’s Vineyard vor der Nordost-Küste der Vereinigten Staaten. Zugleich bildet sie inklusive der Wasserflächen und zweier kleinerer Inseln auch das Nantucket County im US-Bundesstaat Massachusetts, das 273 km² umfasst. Der Sitz der Countyverwaltung (County Seat) ist in Nantucket. Die gleichnamige Stadt und Insel sind vor allem durch den von dort im 18. Jahrhundert ausgehenden Walfang bekannt geworden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vor der „Entdeckung“ 1602 durch den englischen Kapitän Bartholomew Gosnold war Nantucket von ca. 3000 Indianern des Stamms der Wampanoag bevölkert. 1641 nahm Thomas Mayhew die Insel in Besitz und ließ dort bis ins Jahr 1659 Schafe weiden. 1692 wurde Nantucket durch einen Verwaltungsakt Teil des Neuengland-Staates Massachusetts. Um 1700 lebten etwa 300 Weiße und 800 Indianer dort.

Walfang

Nachdem angespülte Kadaver von Walen zuvor schon zu Tran verarbeitet wurden, begann um 1690 mit kleinen Booten in Küstennähe die Jagd auf Wale. Als im Kopf von Pottwalen Walrat und dessen Wert entdeckt wurde, wurde die Waljagd ab 1715 auf den Hochseebereich ausgedehnt. Die weitgehend auf Pottwale spezialisierte typische Fangweise Nantucketer Walfänger gegen Ende des 18. Jahrhunderts führte aus dem Nordatlantik um Kap Hoorn herum in den Pazifik bis vor die japanische Küste und dauerte zwei bis vier Jahre.

Die Wirtschaft der Insel wandte sich von da zunehmend dem Handel mit Tran und Walrat sowie dem Bau und Unterhalt der Walfangschiffe zu. Die Stadt Nantucket nahm dabei einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung und war vom frühen 18. Jahrhundert bis etwa 1830 die "Walfang-Hauptstadt" der Welt[1].

Weltweite Erdöl-Funde ab 1830 beeinträchtigten den Absatz von Waltran als Schmiermittel und Lampenbrennstoff. Dies leitete den Niedergang der Nantucket-Ökonomie ein. Beschleunigt wurde dies durch immer längere Fangreisen in leergejagte Meere. Die "Nantucket-Untiefen" vor dem Hafen behinderten zudem die größer werdenden Walfangschiffe, die daher ins benachbarte New Bedford und Salem (Massachusetts) mit ihren direkten Eisenbahn-Anschlüssen auswichen.

Ein verheerender Großbrand 1846, Goldrausch und Bürgerkrieg hatten weitere, die Wirtschaft beeinträchtigende Folgen. Von 1840 bis 1870 ging die Bevölkerung von etwa 10.000 auf 1.000 Einwohner zurück.

Kultur

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts beherrschten die Quäker das wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Leben auf der Insel. Ralph Waldo Emerson sprach dazu von der "Nation Nantucket"[2]. Literarisch ausführlich verewigt wurde Nantucket 1852 auch in Herman Melvilles Moby Dick – hier beginnt die Romanfigur Ismael ihre schicksalhafte Reise auf der Pequod.

Nantucket heute

Nantucket ist heute ein Seebad und Erholungsort mit über zehntausend festen Einwohnern; im Sommer kann sich die Bewohnerzahl durch die dann anwesenden Besitzer von Ferienhäusern nahezu verdoppeln.

Trivia

"There once was a man from Nantucket" ist ein häufiger Anfangsvers von Limericks.

Personen

Auf Nantucket geboren sind:

Literatur

  • Nathaniel Philbrick: Im Herzen der See - Die letzte Reise des Walfängers Essex - Blessing, München 2000

Einzelnachweise

  1. Monumente, Online-Magazin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
  2. Nantucket Historical Association

Weblinks

41.283333333333-70.17Koordinaten: 41° 17′ N, 70° 6′ W


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