Hospitius, S.

Hospitius, S.

S. Hospitius (Sospis), Erem. (21. Mai, al. 15. Oct.) Vom Lat. hospes = Gastfreund, Gast etc. – Dieser Heilige lebte als Einsiedler in einem verfallenen Thurme bei Villafranca, unweit Nizza, auf einer Landzunge, die noch jetzt von ihm den Namen »San Ospicio« (Arx S. Hospitii), auch »San Sospir«, »San Souspir« etc. trägt. Der Sage nach war er aus Aegypten hieher gekommen, was besonders der Umstand, daß ägyptische Kaufleute ihn mit seinen Nahrungsmitteln, Wurzeln etc. von dorther versahen, wahrscheinlich macht. Ohnedem war es nichts Seltenes, daß die orientalischen Einsiedler große Reisen bis ins Abendland unternahmen, um sich dort niederzulassen. (Vgl. S. Hilarion7.) Er trug eine schwere eiserne Kette um den Leib und wirkte durch Wort und Beispiel als Bußprediger in der benannten Gegend. Er sagte auch das Eintreten göttlicher Strafgerichte, z. B. die Einfälle und Verwüstungen der Longobarden, voraus. Deßhalb setzen die Bollandisten die Zeit seiner Wirksamkeit ins 6. Jahrhundert, da der hl. Gregorius von Tours in seiner fränkischen Geschichte seiner als eines berühmten Mannes gedenkt, von welchem er viel gehört habe. Da dieser im J. 595 starb (s. S. Gregorius35), so muß Hospitius wenigstens gleichzeitig gewesen seyn, und Butler welcher seinen Tod ins J. 681 setzt, kann unmöglich Recht haben. Er wurde durch den Bischof Austadius von Nizza begraben. Beim Einbruch der Longobarden, erzählt Gregorius von Tours, trafen ihn diese mit seiner Kette und hielten ihn für einen großen Verbrecher. Er selber aber sagte, er sei ein Mörder, ein Erzverbrecher. Da zückte ein Longobarde das Schwert, aber seine Hand erstarrte, so daß das Schwert zur Erde fiel. Dem Soldaten heilte er dann seinen Arm wieder, wodurch er ihn bekehrte, sowie mehrere Soldaten. Dieses und mehrere andere Wunder berichtet diese Lebensbeschreibung. Im Mart. Rom. steht sein Name mit dem Beisatze: »berühmt durch die Tugend der Enthaltsamkeit und die Cabe der Weissagung.« In einigen Martyrologien führt er auch den Titel »Abt«. Nach Saussayus wird am 15. Oct. seine Uebertragung gefeiert. (Vgl. Oct. VII. 2.) Auf Abbildungen trägt er die Insignien eines Abtes. Man sieht übrigens aus seiner kurzen Lebensskizze, daß dieser Name hier nur »Vater«, »Altvater«, nicht aber Abt im Sinne eines Klostervorstehers bedeuten kann. (V. 40.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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