Schröer

Schröer

Schröer, 1) Tobias Gottfried, Schulmann und Schriftsteller (meist unter dem Namen Christian Öser), geb. 14. Juni 1791 in Preßburg, gest. daselbst 2. Mai 1850 als k. k. Schulrat, hat sich durch verschiedene dramatische Arbeiten, besonders durch das Drama »Leben und Taten Emerich Tökölys«, das die klerikale Hofpartei in große Aufregung versetzte, außerdem durch geschichtliche und literarhistorische Schulbücher (z. B. »Geschichte der deutschen Poesie in Umrissen«, 3. Aufl., bearbeitet von Schäfer, Leipz. 1870, 2 Bde.) verdient gemacht. Auch ist er Verfasser der verbreiteten »Briefe an eine Jungfrau über die Hauptgegenstände der Ästhetik« (Leipz. 1838; 26. Aufl. von Julie Dohmke, 1899; umgearbeitete Ausgabe von Svoboda, Schweidn. 1888).

2) Karl Julius, Literarhistoriker, Sohn des vorigen, geb. 11. Jan. 1825 in Preßburg, gest. 16. Dez. 1900 in Wien, studierte in Leipzig, Halle und Berlin, war 1852–61 Lehrer an der Oberrealschule in Preßburg, sodann Direktor der evangelischen Schulen in Wien und erhielt 1867 eine Professur an der Technischen Hochschule daselbst. Außer »Gedichten« (2. Aufl., Wien 1862) und »Alpharts Tod in erneuter Gestalt« (Leipz. 1874) veröffentlichte er: »Geschichte der deutschen Literatur für Schule und Haus« (Pest 1853); »Deutsche Weihnachtsspiele aus Ungarn« (Wien 1858); »Versuch einer Darstellung der deutschen Mundarten des ungarischen Berglandes« (das. 1864); »Ein Ausflug nach Gottschee« (das. 1869) und »Wörterbuch der Mundart von Gottschee« (das. 1870); »Unterrichtsfragen« (das. 1873); »Die deutsche Dichtung des 19. Jahrhunderts« (Leipz. 1875); »Goethes äußere Erscheinung« (Berl. 1877); »Die Deutschen in Österreich und ihre Bedeutung für die Monarchie« (das. 1879); »Goethe und die Liebe«, zwei Vorträge (Heilbr. 1884), u. a. Auch gab er Goethes »Faust« (4. Aufl., Leipz. 1898–1903, 2 Bde.) und Goethes Dramen (in Kürschners »Deutscher National-Literatur«, Stuttg. 1883 ff., 6 Bde.) mit Kommentaren heraus.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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