Verden [1]

Verden [1]

Verden (spr. fērden), früher Bistum, dann ein jetzt zur preuß. Provinz Hannover gehöriges Herzogtum, das im wesentlichen außer der Stadt V. die Ämter V. und Rotenburg in den jetzigen Kreisen gleichen Namens umfaßte, von der Weser, Aller und Wümme bewässert wird und ungefähr 24 QM. Fläche hatte. Die Gründung des Bistums wird Karl d. Gr. (776) zugeschrieben; mit Sicherheit kann erst Haruth (808–830), der 829 auf einer Synode in Mainz anwesend war, als Bischof von V. gelten. Otto III. verlieh 983 dem Bischof Markt-, Münz- und Zollrecht, Heinrich IV. 1106 die Immunität für alle seine Besitzungen. Der Bischof war ursprünglich Suffragan von Hamburg, später von Mainz. Die Reformation fand früh im Stift Eingang; doch erhielt sich das Domkapitel in der Herrschaft, bis 1631 Bischof Franz Wilhelm mit der katholischen Geistlichkeit vertrieben wurde. 1644 wurde V. von den Schweden besetzt, 1648 säkularisiert und als Herzogtum an Schweden abgetreten; 1719 fiel es an Hannover, 1810 an das Königreich Westfalen, 1813 wieder an Hannover und 1866 mit diesem an Preußen. Vgl. Kobbe, Geschichte und Landesbeschreibung der Herzogtümer Bremen und V. (Göttingen 1825, 2 Bde.); Pfannkuche, Ältere und neuere Geschichte des Bistums V. (Hamb. 1830 bis 1834, 2 Bde.); Hodenberg, Verdener Geschichtsquellen (Celle 1856–57, 2 Tle.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Verden —   [f ], Name von geographischen Objekten:    1) Verden, Landkreis im Regierungsbezirk Lüneburg, Niedersachsen, 788 km2, 132 300 Einwohner; erstreckt sich von der breiten Wesertalung mit der Allermündung oberhalb von Bremen v. a. nach Norden über… …   Universal-Lexikon

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  • Verden — (s. ⇨ Velten). * Botz Verden blut. – Fischart, Gesch. »Botz Färden darm, rom für der hell ist mir so warm.« (Ruef s Adam, 477.) Nach Grimm (Wb., II, 280) ist Verden, Ferden u.s.w. eine absichtliche Verdrehung aus Velten, wie Herstock aus Herrgott …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Verden — (spr. Fehrden), 1) früher ein Bisthum, jetzt Herzogthmn zum hannöverschen Landdrosteibezirk Stade gehörig, an das Herzogthum Bremen, das Fürstenthum Lüneburg u. die Grafschaft Hoya grenzend, 24,19 QM. mit 36,950 Ew., von der Wümme u. ihren… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Verden [2] — Verden (spr. fērden), Kreisstadt im preuß. Regbez. Stade, an der Aller, 4 km vor deren Mündung in die Weser und an der Staatsbahnlinie Wunstorf Bremerhaven, hat 3 evang. Kirchen (darunter der 1290–1490 erbaute gotische Dom), eine lutherische… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Verden — Verden, Kreisstadt im preuß. Reg. Bez. Stade, an der Aller, (1905) 9728 E., Garnison, Land , Amtsgericht, Handelskammer, got. Dom, Gymnasium, Lehrerseminar, Handelsschule. Karl d.Gr. gründete 786 das Bistum V., das 1648 als Hzgt. V. an Schweden,… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Verden — Verden, von Karl dem Gr. gegründetes Bisthum, wurde zur Reformationszeit durch den Bischof Gregor von Braunschweig reformirt, dann dem gleichfalls reformirten Erzbisthum Bremen einverleibt, 1648 als Herzogthum an Schweden abgetreten; 1715 von… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Verden — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

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