Imprägnation

Imprägnation

Imprägnation (lat., »Schwängerung, Durchtränkung«), der Vorgang, bei dem ein Gestein oder ein organischer Rest von einer von außen herzutretenden Substanz mechanisch oder chemisch durchdrungen wird. Sehr häufig ist dieses Phänomen im Nebengestein der Gänge (s. Gang und Erzlagerstätten). Die I. organischer Reste geschieht, indem in den Zwischenräumen entweder feste Teile (Schlamm und seiner Sand) sich absetzen, oder in Wasser gelöste (Kalkspat, Kieselerde) sich ausscheiden, oder auch chemische Niederschläge, wie z. B. Schwefelmetalle, sich bilden, die innigst das organische Gewebe durchdringen, oder indem die organische Substanz ganz vernichtet wird und an deren Stelle irgend ein Mineral (z. B. Kalkspat, Kieselerde oder Eisenkies) tritt. Bei diesen Prozessen, die zur Entstehung der sogen. Versteinerungen führen, bleibt die äußere Form zwar häufig erhalten, aber die innere Struktur geht nicht selten verloren. Bei Gesteinen ist die häufigste I. die mit gelöster Kieselsäure (Verkieselung, Silifikation); auf eine solche ist manche Gesteinsbildung und Gesteinsumbildung (Hornstein, Kieselschiefer, metamorphische Schiefer), zumal in der Nachbarschaft von Eruptivgesteinen, zurückzuführen. Ganz besonders häufig werden Sande und Gerölle durch Infiltration einer Lösung von Kieselsäure oder kohlensaurem Kalk zu festen Sandsteinen und Konglomeraten verkittet. Eine interessante Analogie für den natürlichen Prozeß der I. bietet das in Oberstein etc. geübte Achatfärben (s. Achat, S. 76). Im weitern Sinne wird übrigens nicht nur der Prozeß, sondern auch das Produkt des Prozesses mit dem Worte I. bezeichnet, so namentlich die lokalen Anreicherungen von Erzteilchen in den Gesteinen. – In der Technik imprägniert man feste Körper mit Flüssigkeiten, um ihnen gewisse Eigenschaften zu verleihen, z. B. Gewebe mit Fetten, um sie wasserdicht, mit Salzlösungen, um sie weniger entzündlich zu machen (s. Flammenschutzmittel); Holz wird zur bessern Konservierung mit Salzlösungen, Teerölen imprägniert (s. Holz, S. 495); Steine, besonders künstliche, imprägniert man mit Wasserglaslösung etc., um ihre Verwitterung zu verhindern. Unter I. versteht man bisweilen auch die Sättigung einer Flüssigkeit mit einem Gas unter hohem Druck. Vgl. Koller, Die Imprägnierungstechnik (Wien 1895).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Imprägnation — (von lat. impraegnare „schwängern“) steht für: das Eindringen einer Samenzelle in die Eizelle bei der Befruchtung das Durchtränken von Gewebe mit Chemikalien, siehe Imprägnierung in der Geologie das Eindringen von gelösten Mineralien in die Poren …   Deutsch Wikipedia

  • Imprägnation — Imprägnation, Imprägnierung (lat.), Schwängerung, Tränkung eines Körpers mit Öl oder Fett, mit Salzen oder mit einem Gase, z.B. des Holzes oder der Gewebe mit feuerbeständigen Substanzen, um sie flammensicher zu machen, oder mit fäulniswidrigen… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Imprägnation — Imprägnation, lat. dtsch., Schwängerung; in der Chemie: die Aufnahme gewisser Stoffe von anderen, z.B. der Salze, Gase etc. von Flüssigkeiten; imprägniren, sättigen, schwängern …   Herders Conversations-Lexikon

  • Imprägnation — Im|prä|gna|ti|on auch: Im|präg|na|ti|on 〈f. 20〉 1. 〈Geol.〉 durch Eindringen von Lösungen in die Poren von Gesteinen entstandene, feine Verteilung von Mineralien 2. 〈Med.〉 Befruchtung [→ imprägnieren] * * * Im|prä|g|na|ti|on, die; , en [spätlat.… …   Universal-Lexikon

  • Imprägnation — imprägnieren »feste Stoffe mit Flüssigkeiten durchtränken (zum Schutz vor Wasser, Zerfall u. Ä.)«: Das Verb ist schon im 17. Jh. als handwerklicher Fachausdruck bezeugt. Daneben galt es lange Zeit als Fachwort der Gerichtssprache im Sinne des… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Imprägnation (Geologie) — Als Imprägnation (nach lat. impraegnare: „schwängern“, hier im übertragenen Sinn: durchtränken) bezeichnet man in der Geologie und Lagerstättenkunde die diffuse Verteilung von infiltrierten Stoffen im Gestein, wobei Gefügehohlräume… …   Deutsch Wikipedia

  • Imprägnation — Im|prä|gna|ti|on auch: Im|präg|na|ti|on 〈f.; Gen.: , Pl.: en〉 1. 〈Geol.〉 durch Eindringen von Lösungen in die Poren von Gesteinen entstandene feine Verteilung von Mineralien 2. 〈Med.〉 Befruchtung [Etym.: → imprägnieren] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Imprägnation — Im|prä|gnatio̱n [zu lat. impraegnare= schwängern] w; , en: 1) Schwängerung, Befruchtung, d.Imprägnationh. Vereinigung von Ei und Samenzelle. 2) Behandlung histologischer Präparate mit chemischen Substanzen zur besseren Sichtbarmachung …   Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke

  • Imprägnation — Im|prä|gna|ti|on* die; , en <aus spätlat. impraegnatio »Schwängerung« zu impraegnare, vgl. ↑imprägnieren>: 1. feine Verteilung von Erdöl od. Erz auf Spalten od. in Poren eines Gesteins (Geol.). 2. das Eindringen der Samenfäden in das reife… …   Das große Fremdwörterbuch

  • Imprägnation — Im|prä|g|na|ti|on, die; , en <lateinisch> (Geologie feine Verteilung von Erdöl oder Erz in Spalten oder Poren eines Gesteins; Medizin Eindringen des Spermiums in das reife Ei, Befruchtung) …   Die deutsche Rechtschreibung

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