Meeräsche

Meeräsche

Meeräsche (Mugil Art.), Gattung der Stachelflosser aus der Familie der Harder (Mugilidae), langgestreckte Fische mit plattgedrücktem Kopf, ziemlich großen Schuppen, kleiner Mundspalte, sehr schwacher Bezahnung, zwei durch eine weite Lücke getrennten Rückenflossen und kurz hinter den Brustflossen stehenden Bauchflossen. Die gemeine M. (Mugel, Harder, Goldharder, M. cephalus Cuv.) ist 30–45 cm lang, anstatt der Zähne mit steifen Borsten, welche die Mundhöhle wie ein Sieb schließen, silberglänzend, oben bräunlichgrau mit goldglänzenden und himmelblauen Längsstreifen, an den Seiten silberglänzend mit dunklern Längslinien; die Flossen sind bräunlichgrau. Die M. findet sich vorzugsweise im Mittelmeer, Nil, auch in einigen tunesischen Süßwasserseen, stets nahe am Strand, erscheint im Frühsommer in großen Scharen in Meeresbuchten und an Flußmündungen, steigt mit der Flut bis 40 km weit in den Flüssen empor und wandert gewöhnlich mit der Ebbe zurück. Sie nährt sich von faulenden tierischen Stoffen und durchschnattert mit dem Maul den Schlamm am Boden der Gewässer. Sie wird häufig in Brack- und Süßwasserteichen ausgezogen, in denen sie schnell wächst. Sie wurde schon von den Alten als Leckerbissen geschätzt. Ihr Fleisch ist ungemein zart und fett und wird auch eingesalzen, mariniert und geräuchert. Aus dem Rogen bereitet man, besonders in der Provence, eine Art Kaviar (Botarga). Als besondere Delikatesse gilt vielfach der lange Darm mit seinem Inhalt. Ramado (Grauäsche, M. capito Cur.), 40–50 cm lang, auf dem Rücken dunkel blaugrau, an den Seiten silberweiß, überall mit schwarzen Längsstreifen, findet sich im Atlantischen Meer, auch in der Nordsee, weniger im Mittelmeer, steigt oft in ungeheuern Scharen in die Flüsse und wird an den Küsten von Cornwall und Devonshire in großer Menge gefangen. Eine andre Art, M. Chelo Cuv., findet sich vom Mittelmeer bis zu den norwegischen Küsten und kommt zuweilen auch in der westlichen Ostsee vor.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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