National-Zeitung – Deutsche Wochenzeitung

National-Zeitung – Deutsche Wochenzeitung
Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Bitte entferne erst danach diese Warnmarkierung.

Die National-Zeitung (NZ) ist eine überregionale deutsche Wochenzeitung mit Sitz in München, die vom bundesdeutschen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird. Sie erscheint in der Druckschriften- und Zeitungsverlags GmbH (DSZ-Verlag) Gerhard Freys. 1999 ging die bis dahin selbstständige, in Inhalt und Aufmachung jedoch ähnliche Deutsche Wochen-Zeitung (DWZ) in der National-Zeitung auf.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Die National-Zeitung wird im DSZ-Verlag von dessen Eigentümer Gerhard Frey, dem Vorsitzenden der DVU, herausgegeben. Die durch Presse-Grosso vertriebene Zeitung erreichte 2006 eine geschätzte wöchentliche Gesamtauflage von 44.000 Exemplaren pro Ausgabe.[1] Zum Vergleich hatte sie 1976 eine durchschnittliche wöchentliche Auflage von 106.000 Exemplaren, auf dem wesentlich kleineren westdeutschen Zeitungsmarkt.[2]

Dem DSZ-Verlag ist die „Freiheitliche Buch- und Zeitschriftenverlags GmbH“ (FZ-Verlag) mit einem Buch- und Reisedienst angegliedert, als deren Geschäftsführerin Freys Ehefrau fungiert. Frey verfügt damit über das größte politisch rechts der CSU stehende Medienkonglomerat in Deutschland. Über die Zeitung werden diese Produkte, wie Medaillen, deren Motive vom ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert (SPD) bis zum Luftwaffen-Pilot Hans-Ulrich Rudel reichen, Bücher aus den eigenen Verlagen oder antiquarische Bücher, beworben und vertrieben.

Obwohl die Zeitung formal unabhängig ist, kann man sie aufgrund der beherrschenden Stellung Freys und des Fehlens einer originären Parteizeitung der DVU quasi als das Presseorgan der Partei betrachten, obwohl sie auch über die Partei hinaus eine große Wirkung im politischen Spektrum rechts der Unionsparteien ausübt, da es die in Deutschland am weitesten verbreitete Zeitung dieser politischen Richtung ist.[1]

Geschichte

Die DNZ kam zuerst 1951 unter dem Titel Deutsche Soldaten-Zeitung heraus, die neben ehemaligen Wehrmachtssoldaten auch von ehemaligen Soldaten der Waffen-SS wie Joachim Ruoff gegründet worden war. Die DNZ wurde anfangs als antikommunistische Zeitung für Kriegsveteranen von der US-amerikanischen Verwaltung und dann 1953/54 vom Bundespresse- und Informationsamt finanziell unterstützt und gefördert.

1958 wurde sie zu 50 Prozent von Gerhard Frey erworben. Gleichzeitig gründet dieser die Deutsche Soldaten-Zeitungs-Verlags GmbH. Nachdem er 1960 die restlichen Anteile gekauft hatte, änderte er den Namen in Deutsche Soldaten-Zeitung und National-Zeitung und änderte die Erscheinungsweise von bisher monatlich auf wöchentlich. 1963 nannte er sie abermals um, sie erschien nun unter dem Namen Deutsche National-Zeitung. Im selben Jahr erwarb Frey die Vertriebenenblätter Schlesische Rundschau und Der Sudetendeutsche und gliederte deren Inhalte ebenfalls in die DNZ ein. Die Deutsche Wochen-Zeitung war seit 1964 eines der Parteiblätter der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands und widmete sich vorrangig geschichtsrevisionistischen Themen. 1986 kaufte Frey auch diese auf, von Waldemar Schütz, und benannte sie in Deutsche Wochen-Zeitung – Deutscher Anzeiger um. In Inhalt und Aufmachung glich sie weitgehend der DNZ.

1969 wurde von dem damaligen Bundesinnenminister Ernst Benda beim Bundesverfassungsgericht ein Antrag nach Artikel 18 Grundgesetz – das Verwirken der Pressefreiheit aufgrund Missbrauchs – gestellt. 1974 wurde der Antrag jedoch vom Bundesverfassungsgericht abgelehnt. 1979 betrug die Druckauflage 120.000 Exemplare.

Mit der Ausgabe 36 vom 3. September 1999 wurden die Deutsche National-Zeitung und die Deutsche Wochen-Zeitung – Deutscher Anzeiger zur National Zeitung verschmolzen.

Seit Ausgabe Nr. 43/2008 erscheint die Zeitung in einer komplett neuen Aufmachung.

Inhalt

Die NZ erscheint auf zwanzig Seiten im Zeitungsformat; bis zum Relaunch 2008 war sie im Stil des Boulevardjournalismus aufgemacht; die Überschriften waren in einem emotionalisierenden und populistischen Stil verfasst, der Schreibstil stellenweise vergleichbar mit dem der BILD-Zeitung. Viele Artikel der Zeitung münden in Werbung für einschlägige Bücher aus den Verlagen von Gerhard Frey, die als weiterführende, das angeschnittene Thema vertiefende Literatur empfohlen werden. Dabei handelt es sich zum Teil um Sammlungen früherer Berichte der National-Zeitung in Buchform, die auf diese Art ein weiteres Mal vermarktet werden.

In der Agitation der National-Zeitung nimmt das Thema „Ausländer“ in Deutschland einen breiten Raum ein, wobei die Zeitung sich zunehmend um einen differenzierten Standpunkt bemüht. Seit einiger Zeit finden Umwelt- und Verbraucherschutzthemen mehr Berücksichtigung, wofür beispielsweise Beiträge zum Klimawandel und konzernkritische Artikel stehen. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt sind verharmlosende Beiträge zur deutschen Vergangenheit unter dem Nationalsozialismus, wobei besonders die Wehrmacht in Schutz genommen wird. Mit stereotypen Schlagzeilen und mit antisemitischen Artikeln werden nach Meinung der Kritiker des Blattes Ressentiments gegen Juden geschürt und in weiteren Beiträgen der demokratische Rechtsstaat und seine Repräsentanten angegriffen. Die Bekenntnisse Freys zum freiheitlichen Rechtsstaat sind so häufig, dass ihm von ganz rechtsaußen vorgeworfen wird, er sei ein „typischer BRD-Verfassungspatriot“.

Nach der von der National-Zeitung vehement zurückgewiesenen Auffassung des Bundesverfassungsschutzes werden tagespolitische Themen und Ereignisse verzerrt dargestellt und instrumentalisiert. Zu den Hauptthemen der beiden weitgehend identischen Zeitungen bzw. ihres Nachfolgers gehörten und gehören die Kriegsschuldfrage, der „Geschichtsrevisionismus“, der Revanchismus und die Glorifizierung des deutschen Soldatentums. Weiterhin wird der Nationalsozialismus verharmlost und versucht, einzelne Repräsentanten und Institutionen der NS-Zeit in einem positiven Licht erscheinen zu lassen und deren „wirkliche“ Größe und Leistung der angeblich verfälschenden Geschichtsschreibung entgegenzusetzen. Während die Zeitung die „Verbrechen des Nationalsozialismus“ in demonstrativ scharfer Form geißelt, werden einzelne Vertreter des Nationalsozialismus als Idealisten und Patrioten gewürdigt. Dies gilt vor allem für die geistigen Väter der nationalsozialistischen Bewegung, die nicht persönlich am Holocaust, d. h. an dessen Planung oder Umsetzung, mitgewirkt haben. So wurde besonders Rudolf Heß in zahlreichen Beiträgen rehabilitiert und glorifiziert.[3] Zu den in jüngerer Zeit am häufigsten behandelten Themen gehörten die Wehrmachtsausstellung, der Fall Michel Friedman und die Visa-Affäre um Joschka Fischer. Sehr oft finden sich antisemitische und israelfeindliche Äußerungen.

In den 1980er und 1990er Jahren hat die Ablehnung der Europäischen Gemeinschaft bzw. ihre anstehende Osterweiterung (Hauptthema: Türkei) stark an Bedeutung gewonnen. Das Thema Ausländer in Deutschland wurde häufig mit Blick auf Kriminalität und „Asylbetrug“ behandelt und das Bild einer angeblichen Überfremdung der Deutschen beschworen. Auch die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA wurden als Folie für antiamerikanische sowie als antisemitisch interpretierbare Äußerungen genutzt und mehrfach verschwörungstheoretische Bücher zum Thema beworben, so zum Beispiel das Buch Die CIA und der 11. September. Internationaler Terror und die Rolle der Geheimdienste von Andreas von Bülow.

Bekannte Autoren

Die Artikel stammen zu einem nicht unbeträchtlichen Teil von Gerhard Frey selbst, sind aber oftmals namentlich nicht gekennzeichnet. Zu dem Autorenstamm gehören, bzw. gehörten weiterhin:

Fußnoten

  1. a b Verfassungsschutzbericht 2006
  2. Sachser, Friedo: West Germany. In: American Jewish Yearbook 76: 339–356, S. 341.
  3. http://www.national-zeitung.de/Artikel_05/NZ33_4.html
  4. [http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.archiv2003.national-zeitung.de/Bilder-2003/Hankel.jpg&imgrefurl=http://www.archiv2003.national-zeitung.de/NZ22_1.html&usg=__4n5YYV6M9UA7a0YSTQ4-E0X4z60=&h=714&w=227&sz=62&hl=de&start=5&tbnid=_YYPm--KKQ81mM:&tbnh=140&tbnw=45&prev=/images%3Fq%3DWilhelm%2BHankel%26gbv%3D2%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26sa%3DG „Was die Bundesregierung alles falsch macht Von A(genda 2010) bis Z(uwanderung)“ - Interview mit Professor Dr. Wilhelm Hankel 2003]

Weblinks

ISSN: 0340-1421


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • National-Zeitung — National Zeitung,   Titel mehrerer deutschsprachiger Zeitungen, u. a. für das Aufklärungsblatt »National Zeitung der Deutschen« (Gotha 1830 49), eine liberale »National Zeitung« (Berlin 1848 1938) und das Parteiorgan der NDPD (Ost Berlin 1948… …   Universal-Lexikon

  • Deutsche Wochenzeitung — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • National-Zeitung - Deutsche Wochenzeitung — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • National-Zeitung (München) — Gerhard Frey, Besitzer und Inhaber, mit einem Exemplar der National Zeitung Die National Zeitung (NZ) ist eine überregionale deutsche Wochenzeitung mit Sitz in München, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird. Sie …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche National-Zeitung — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Zeitung in den Niederlanden — Publishing director Georg Biedermann Editors Emil Frotscher Hermann Ginzel E.C. Privat Dr. A. Fr. Eickhoff 1940 1940–1941 1941–1944 1944−1945 The Deutsche Zeitung in den …   Wikipedia

  • Deutsche Soldaten-Zeitung — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Wochen-Zeitung — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Sprachwelt — Beschreibung Zeitschrift zur Pflege der deutschen Sprache Verlag …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Demokratische Republik — Deutsche Demokratische Republik …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”