Naturschutzgebiet Thung Yai Naresuan

Naturschutzgebiet Thung Yai Naresuan

Das Naturschutzgebiet Thung Yai Naresuan (Thai: เขตรักษาพันธุ์สัตว์ป่า ทุ่งใหญ่นเรศวร, Aussprache: [kʰèt rák-săː pʰan-sàt-pàː tʰûŋ-yài ná-re-sŭan], „Wildschutzgebiet Große Ebene Naresuan“) ist ein Naturschutzgebiet in den Provinzen Kanchanaburi und Tak in Nord-Thailand. Es wurde 1991 in die Liste des Weltnaturerbes der UNESCO aufgenommen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Naturschutzgebiet Thung Yai Naresuan liegt an der westlichen Staatsgrenze von Thailand zu Birma, am südlichen Ende der Berghöhen von Dao Na.

Das Gebiet umfasst eine Gesamtfläche von rund 360.000 Hektar (1991 320.000 Hektar) und ist damit das größte Naturschutzgebiet Thailands. Mit dem angrenzenden Naturschutzgebiet Huai Kha Khaeng (Thai: เขตรักษาพันธุ์สัตว์ป่าห้วยขาแข้ง) und weiteren Schutzgebieten bildet es den Western Forest Complex, der die größte zusammenhängende geschützte Fläche des südostasiatischen Festlands darstellt.

Topographie

Das Naturschutzgebiet ist von Berghängen und hügeligem Gelände durchzogen, die von etwa 250 m Höhe über dem Meeresspiegel bis zum mit 1.811 Metern höchsten Punkt am Khao Thai Par im Südwesten reichen. Es gibt einige Berge bis etwa 1.500 Meter Höhe und viele Erhebungen bis etwa 1.100 Meter.

Viele kleinere Flüsse und Bäche durchfließen das hügelige Gelände und tragen zur Fruchtbarkeit der vielen Hochebenen bei. Der Name Thung Yai, „Große Ebene“, ist auf die große zentrale Ebene zurückzuführen, die mit Gras bewachsen ist.

Wichtige Flüsse sind

  • der Mae Klong, der in den Khwae Yai übergeht und die Si-Nakharin-Talsperre speist,
  • der Khwae Noi, der den Stausee Khao Laem mit Wasser versorgt,
  • der Mae Kasart, der in den birmanischen Fluss Mekathat fließt,
  • der Mae Suriat, ein Nebenfluss des Huang Tharaw, ebenfalls in Birma

Neben den Flüssen sind auch die vielen kleinen Seen, Weiher und Tümpel wichtige Lebensräume der zahlreichen Tierarten des Naturschutzgebiets.

Fauna und Flora

Das Naturschutzgebiet ist hauptsächlich bedeckt von Mischwald, die Berghänge weisen immergrünen Regenwald oder immergrünen Trockenwald auf. In den Feuchtgebieten und entlang der Wasserläufe gibt es auch immergrünen Galeriewald mit zahlreichen Arten an Kletterpflanzen und Epiphyten.

Die Größe des Naturschutzgebiets, das ja in die benachbarten Gebiete Huai Kha Khaeng und Naturschutzgebiet Umphang übergeht, führt dazu, dass eine Reihe von die menschlichen Siedlungen fliehende Tierarten hier genügend Raum haben und sich fortpflanzen können. Zu ihnen zählen Tiger, Leoparden, Nebelparder, Schabrackentapire, Sumatranashörner, Asiatische Elefanten, Gaure, Schweinshirsche und das Serau. 1985 wurde eine 50-köpfige Gaurherde nachwiesen, die größte in Thailand bisher bestätigte Ansammlung dieser Tiere. Bantengs und Wilde Wasserbüffel sind für Thung Yai nicht nachgewiesen, kommen aber im benachbarten Huai Kha Khaeng Reservat vor. Im Jahr 1988 konnte eine Fährte des Javanashorns, das einst vermutlich im Gebiet vorkam, fotografiert werden. Viele Vogelarten finden sich hier, unter ihnen auch größere, wie Pfaue und Fasane.

Insgesamt führt der UNESCO-Bericht 120 Säugetier-, 400 Vogel-, 96 Reptilien-, 43 Amphibien- und 113 Süßwasserfischarten auf.

Klima

Das Klima ist tropisch-monsunal bis halbtropisch. Die Regenzeit beginnt im Mai oder Juni und dauert bis in den Oktober. Anschließend ist es trocken und relativ kühl, um dann im März bis zum Mai sehr heiß zu werden.

Die durchschnittliche jährliche Regenmenge liegt im Westen bei 2.000 bis 2.400 mm, im Osten etwas geringer (1.600 bis 2.000 mm). Etwa 80% der Jahresregenmenge wird durch den ausgeprägten Südwest-Monsun gebracht.

Die durchschnittlichen Temperaturen sind

Jahreszeit  Minimum Maximum
Regenzeit  20 °C         33 °C
kühl       10 °C         29 °C
heiß       15 °C         35 °C

Die absoluten Temperaturen liegen zwischen 7 und 40 °C.

Geschichte

Thung Yai Naresuan wurde am 24. April 1974 zusammen mit dem benachbarten Huai Kha Khaeng als Naturschutzgebiet ausgewiesen. 1991 erfolgte dann die Eintragung in die Liste des Weltkulturerbes der Menschheit.

Sporadischen Funden nach zu schließen ist die Gegend bereits seit dem Pleistozän besiedelt, doch steht eine genaue Erforschung noch aus. Heute leben hier einige Angehörige der Bergvölker Thailands (hier Hmong und Karen), die meisten sind bereits in die Provinz Tak umgesiedelt worden.

Weblinks

Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch


1598.757Koordinaten: 15° 0′ 0″ N, 98° 45′ 0″ O


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