Našinski

Našinski

Die Goranen (auch Goraner, Selbstbezeichnung Goranci; von serbisch und mazedonisch гора/gora „Gebirge“/„Berg“) sind Südslawen islamischen Glaubensbekenntnisses, die vornehmlich in der Gebirgsregion des südwestlichen Kosovo an der Grenze zu Mazedonien und Albanien beheimatet sind.

Inhaltsverzeichnis

Siedlungsgebiete

Die meisten Goranen leben in der Großgemeinde Dragaš des Kosovo und zwar so gut wie ausschließlich im südlichen Teil. Die Goranen sind ein in diesem Gebiet autochthones Volk[1].

Allerdings ging nach dem Ende des Kosovo-Krieges – OSZE-Angaben zufolge – in ihrem Hauptsiedlungsgebiet die Zahl von 18.500 (letzte offizielle Volkszählung 1981)[1] auf rund 10.000 zurück. Es gibt auch einige Dörfer in Albanien und Mazedonien. Man vermutet, dass ca. 180 goranische Familien in Mazedonien leben. Goranen leben außerdem in Serbien und anderen Teilen des früheren Jugoslawien, die Schätzungen für Belgrad gehen von über 5000 Goranen aus. Alles in allem dürfte es maximal etwa 20.000 Goranen geben.

Sprache

Die Goranen sprechen Goranski,[1] einen viele türkische Lehnwörter enthaltenden Übergangsdialekt zwischen den torlakischen Dialekten des Serbischen, Bulgarischen[2] und den nördlichen Dialekten des Mazedonischen. Als Dialekt ist die Sprache der Goranen nicht schriftlich kodifiziert. Als Schriftsprache bedienen sich die Goranen auch unter dem langjährigen Einfluss der staatlichen Behörden gewöhnlich des Serbischen, beherrschen aber oft auch das Mazedonische (Bulgarische); in jüngerer Zeit gab es innerhalb der goranischen Gemeinschaft Bestrebungen, das Bosnische als Schriftsprache zu nutzen. Dies führt dazu, dass viele Serben und Mazedonier sie ihrer jeweiligen Ethnie zurechnen: Von Seiten der Serben werden sie gewöhnlich als islamisierte Slawen serbischen Ursprungs, von Seiten der Mazedonier hingegen als mazedonischen Ursprunges betrachtet.

Selbstdefinition und Status

Das Selbstbewusstsein als ethnische Minderheit ist eher fragil. In den sechziger Jahren rechneten sich viele Goranen der ethnischen Gruppe der Türken zu. 1971 wurde in Jugoslawien die Kategorie der ethnischen Muslime als eigenes Staatsvolk geschaffen, in der die slawisch sprechenden Muslime zusammengefasst wurden. Zu ihr gehörten neben den Goranen die Bosniaken, Torbeschen und Pomaken.

Die Goranen betrachten sich heute meist als eigenständige Volksgruppe.[1] Im Kosovo haben die Goranen den Status einer anerkannten Minderheit und sind im Parlament mit einem Abgeordneten vertreten.

In der Vojvodina werden die Goranen als eigene Volksgruppe gezählt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d OSZE, nach ris.bka
  2. Dokle, Nazif. Reçnik Goransko (Nashinski) - Albanski, Sofia 2007, Peçatnica Naukini akademiji "Prof. Marin Drinov", с. 5, 11, 19)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Našinski — Našinski, meaning our (language) , or Goranian is a South Slavic idiom, more specifically a Torlakian dialect spoken by the Gorani people, in southern Kosovo, Albania and the Republic of Macedonia.In the 1991 Yugoslav census, 54.8% of the… …   Wikipedia

  • Gora dialect — Našinski redirects here. For dialects spoken in Greece, see Slavic dialects of Greece. Not to be confused with Gorani in Iran and Kurdistan. Area where Torlakian dialects are spoken on the Balkans with number 4 the Gora dialect area (southern… …   Wikipedia

  • Brod (Prizren) — Brod (Serbian Cyrillic: Брод) is village in south of the Serbian province of Kosovo, in the region of Gora, in the municipality of Dragaš. The majority of people are Gorani. Brod is a big village with 900 houses. Language The Gorani speak… …   Wikipedia

  • Gorani (ethnic group) — Infobox Ethnic group group=Goran poptime = 84,000 popplace = region1 = flagcountry|Serbia: 18 villages1 region2 = flagcountry|Albania: 11 villages region3 = flagcountry|Macedonia|name=Republic of Macedonia: 2 villages langs = Albanian / Shqip,… …   Wikipedia

  • Półkozic coat of arms — Półkozic Battle cry: Półkoza, Polukoza Details Alternative names Osła głowa, Półkoza, Polukozicz, Zebro …   Wikipedia

  • Georgi Pulevski — Infobox Writer name = Gjorgjija Pulevski imagesize =170px caption = birthdate = 1817 birthplace = Galičnik, present day Republic of Macedonia deathdate = death date and age|1893|2|13|1817|1|1 deathplace = Sofia, Bulgaria occupation = writer and… …   Wikipedia

  • Bulgarian dialects — ( bg. български диалекти, balgarski dialekti , also български говори, balgarski govori or български наречия, balgarski narechiya ) are the regional spoken varieties of the Bulgarian language, a South Slavic language. Bulgarian dialectology dates… …   Wikipedia

  • Dialects of the Macedonian language — The dialects of Macedonian comprise the Slavic dialects spoken in the Republic of Macedonia as well as some varieties spoken in the wider geographic region of Macedonia [isp. Большaя Советская Энциклопедия, tom. 37, Moskva 1938, р 743–744)] .… …   Wikipedia

  • Geographical distribution of the Macedonian language — The Macedonian language is spoken throughout the Balkan Peninsula, Europe and the rest of the world. The actual number of Macedonian speakers is hard to determine as it is a controversial topic. An internal 1964 estimate of the emigrant… …   Wikipedia

  • Northern Macedonian dialects — The Northern Macedonian dialects are one of three groups of the Macedonian language. The group is located in the northern and northeastern areas of the Republic of Macedonia, surrounding the cities and towns of Skopje, Tetovo, Kumanovo, Kratovo,… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”