Ndola (Sambia)

Ndola (Sambia)
Geografische Lage von Ndola in Sambia

Ndola ist die zweitgrößte Stadt in Sambia mit einer Bevölkerung von 400.000 Einwohnern (Berechnung 2006) auf 1.300 m Höhe. Sie ist als Distrikthauptstadt des Kupfergürtels sein Zentrum, mit zwischenzeitlichen Einschränkungen sein Verarbeitungs- und Verwaltungszentrum und somit der wirtschaftliche Schwerpunkt Sambias. Ndola ist politisch und wirtschaftlich zusammen mit der 64 Kilometer östlich gelegenen Kupferbergbaustadt Kitwe zu sehen. Sie ist Sitz der Verwaltung des gleichnamigen Distrikts mit 374.757 Einwohnern (Zensus 2000).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ndola wurde 1904 von John Edward "Chiripula" Stephenson nur sechs Monate nach Livingstone gegründet und ist somit die zweitälteste Stadt Sambias aus der Kolonialzeit. Der Name der Stadt stammt von einem im lokalen Lamba-Dialekt "Kandola" genannten Fluss und wurde später auf Ndola gekürzt. Ndola erhielt ihren Stadtstatus im Jahre 1967. Vor ihrer Gründung war sie bis ins 19. Jahrhundert das Zentrum afrikanischem und arabischem Sklavenhandels, welcher vor allem im Schatten des "Sklavenbaums", einem Feigenbaum der heute noch steht, durchgeführt wurde. Dieser Baum findet sich auch im Wappen der Stadt wieder.

Die Hauptlinie der Rhodesian Railways (RR) erschloss die Stadt im Jahre 1907 und verband Ndola mit Bulawayo im heutigen Südwesten von Simbabwe, über weitere Verbindungen mit Cape Town. Sie wurde in die DR Kongo verlängert und über die Benguelabahn, benannt nach der Küstenstadt Benguela, mit dem angolanischen Hafen von Lobito an der Atlantikküste verbunden. Aufgrund dieser infrastrukturellen Entwicklungen wurde Ndola zum Verteilungszentrum des ganzen Landes.

Wirtschaft

In Ndola gibt es Zementindustrie, Holzverarbeitung (Wood Processing Industries, Zambia Forests & Forestry), Möbel-, Schuh- und Seifenproduktion, ein Automontagewerk, Herstellung von Reifen (Dunlop Zambia Ltd), Brauereien, Softdrinks (Invesco Limited ), Produktion von Schmuck (Pan-Afro Gem Lapidary) und Edelsteinen (Zambia Emerald Industries Ltd ), Raffinerien für Kupfer, Öl, Zucker, Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Indeco Milling Company Limited) und Lebensmittelproduktion (Lyons Brooke Bond Ltd). Es wird Kalkstein gebrochen (Ndola Lime Company Limited (NLC) Tochtergesellschaft der Zambia Consolidated Copper Mines Investment Holdings (ZCCM-IH)). Seit der Stilllegung der örtlichen Kupfermine wegen der in den Keller gesunkenen Kupferpreise auf dem Weltmarkt hat die Kupferschmelze die Stadt verlassen, ebenso die Textilindustrie (Copperbelt Weaving Ltd, Excel Textile Mills, Mukuba Textiles Ltd, Ndola Knitting Mills Ltd, Swarp Spinning Mills Ltd, Starflex Textiles Ltd). Von ihren 200 Arbeitsplätzen sind 20 verblieben. Seit 2005 werden jedoch wieder neue Vorkommen östlich der Stadt (40 Mio t 0,75 Prozent Kupfererz und 3 Mio t 3,5 Prozent Kupfer mit Blei und Zink) erschlossen. Die Ölpipeline von Dar-es-Salaam in Tansania endet hier. Zwei große Zeitungen Sambias, Times of Zambia und Sunday Times, werden hier gedruckt. Jedes Jahr findet hier die Sambisches Handelsmesse statt.

Tourismus

Straße mit blühenden Jacaranda in Ndola

Ndola gilt trotz der heruntergekommen Straßen als Stadt mit Lebensqualität. Der frühere Reichtum durch Kupfer hat viel Schönes hinterlassen. Ndola liegt an der Eisenbahn nach Lusaka, hat ein Kino, das Kupfergürtelmuseum, eine Gedenkstätte erinnert an den Tod des zweiten UN Generalsekretärs Dag Hammarskjöld, dessen Flugzeug hier 1961 abstürzte. Es gibt zahlreiche Geschäfte, einen großen Wochenmarkt, viele Hotels (New Savoy, Mukuba, Naaznina, Chikumbi und etliche mit weniger Sternen). Ndola, das keineswegs als touristisch interessant gilt, hat ein dennoch vielfältiges touristisches Potential, das nicht ausgeschöpft ist. An den Souvenirständen gibt es geschnitzte Tiere, Schmuck, bemalte Kleidung und afrikanische Wickeltücher, Chitengi genannt.

Infrastruktur

Ndola Airport

Ndola liegt an den Flüssen Itawa und Kafubu. Es gibt dort einen Flughafen, den größten Eisenbahnknoten und Bahnhof des Landes, ein Stromkraftwerk, Schulen aller Art, darunter die Simba International School mit Internat, ein Technisches Kolleg, einen Campus der University of Zambia, Krankenhäuser.


Siehe auch

Weblinks

-12.97528.6416666666677Koordinaten: 12° 59′ S, 28° 39′ O


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