Nebanice

Nebanice
Nebanice
Wappen von Nebanice
Nebanice (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Cheb
Fläche: 938 ha
Geographische Lage: 50° 7′ N, 12° 28′ O50.11888888888912.463888888889423Koordinaten: 50° 7′ 8″ N, 12° 27′ 50″ O
Höhe: 423 m n.m.
Einwohner: 348 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 351 12
Kfz-Kennzeichen: K (alte CH)
Verkehr
Straße: OdravaMilhostov
Bahnanschluss: Chomutov–Cheb
Nächster int. Flughafen: Flughafen Karlsbad
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 2
Verwaltung
Bürgermeister: Jana Balko (Stand: 2008)
Adresse: Nebanice 7
350 02 Cheb 2
Gemeindenummer: 554693
Website: www.kr-karlovarsky.cz/obce/Nebanice
Lageplan
Lage von Nebanice im Bezirk Cheb
Karte

Nebanice (deutsch Nebanitz) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt neun Kilometer nordöstlich von Cheb und gehört zum Okres Cheb. Nebanice ist ein Zentrum der Pferdezucht mit Spezialisierung auf die Kladruber Pferderasse.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Nebanice befindet sich im Osten des Egerbeckens linksseitig der Eger unterhalb der Einmündung des Fleißenbaches (Plesná) und des Soosbaches (Sázek).

Nachbarorte sind Hartoušov und Hajský Mlýn im Norden, Kaceřov und Horní Pochlovice im Nordosten, Chotíkov und Mostov im Osten, Hlínová im Südosten, Odrava und Obilná im Süden, Loužek, Potočiště und Chvoječná im Südwesten, Vokov, Třídvoří und Vrbová im Westen sowie Lesina und Hněvín im Nordwesten.

Geschichte

Das ursprünglich an einem Egermäander angelegte Dorf Nebasnicz wurde 1391 als Besitz der Egerer Patrizierfamilie Juncker erstmals urkundlich erwähnt. Seit dieser Zeit bestand im Dorf auch eine Kapelle. Verschiedene Literaturquellen geben an, dass in Nebanitz seit dem Ende des 14. Jahrhunderts ein Herrensitz bestanden hat, der 1462 durch Friedrich von Schönburg zerstört wurde. Der südlich des Dorfes auf einer Insel zwischen der Eger und dem Mühlgraben der Nebanitzer Wassermühle vermutete Standort der Feste konnte nicht nachgewiesen werden. Die Familie Juncker, die in Nebanice ein kleines Gut errichtet hatte, verkaufte den Besitz 1521 an Christoph Werndl aus Eger. Danach wechselten bis ins 18. Jahrhundert die Besitzer häufig. Längere Zeit gehörte das Dorf der Reichsstadt Eger bzw. der Egerer Familie Mühlbach.

Die St. Oswaldkirche in Nebanitz

1566 wurde Nebanitz evangelisch, während des Dreißigjährigen Krieges erfolgte 1627 die Rekatholisierung. Die Kirche wurde zur Filiale der Pfarre in Frauenreuth (Kopanina) und war ab 1661 der Egerer Pfarrkirche St. Niklas zugeordnet. 1711 wurde Nebanitz zum Pfarrort erhoben, der Pfarrsprengel umfasste die Dörfer Au (Loužek), Dreihöf (Třídvoří), Dürnbach (Potočiště), Förba (Vrbová), Gahmühl (Hajský Mlýn), Knöba (Hněvín), Kornau (Obilná) und Wogau (Vokov). 1721 entstand ein neues Pfarrhaus. Ab 1722 kam zur Pfarre Nebanitz noch die Kirche in Mühlessen als Filialkirche hinzu. 1726 begann der Neubau der barocken St. Oswald-Kirche. Durch Heirat mit Marie Justina von Mühlbach erwarb Christoph Ernst von Bigatto im 18. Jahrhundert den Ort. Die Bigatto errichteten im westlichen Teil des Vorwerkshofes ein einstöckiges Barockschlösschen. 1840 erfolgte der Abriss des Pfarrhauses und im darauf folgenden Jahr der Neubau. 1845 hatte Nebanitz 111 Einwohner und bestand aus 26 Häusern.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Nebanitz/Nebanice mit den Ortsteilen Förba, Hartessenreuth und Knöba ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Eger. Mit der Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Karlsbad–Eger durch die Buschtěhrader Eisenbahngesellschaft (BEB) erhielt Nebanitz 1870 einen Eisenbahnanschluss. Seit der Abwerfung des Mäanders im Zuge einer Flussregulierung der Eger liegt Nebanitz 500 m nördlich des neuen Flussbettes.

1930 lebten in der Gemeinde 430 Menschen. Nach dem Münchner Abkommen 1938 wurde Nebanitz dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Eger. 1939 hatte Nebanitz 380 Einwohner. Nach Kriegsende kam die Gemeinde zur Tschechoslowakei zurück und die Deutschen wurden vertrieben.

1977 wurde das verfallene Schlösschen abgerissen. 1980 verloren Hněvín und Vrbová den Status von Ortsteilen. 1976 erfolgte die Eingemeindung der Ortschaften Dobroše, Hlínová, Lipoltov, Mostov, Obilná, Odrava, Tuřany und Trpěš. 1990 bildeten Odrava (mit Dobroše, Hlínová und Obilná) sowie Tuřany (mit Lipoltov und Trpěš) wieder eigene Gemeinden.

Nebanice ist Austragungsort verschiedener Dressurreitturniere. Im Jahre 2008 findet die tschechische Meisterschaft der Gespanne in dem Ort statt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Nebanice besteht aus den Ortsteilen Hartoušov (Hartessenreuth) und Nebanice (Nebanitz) sowie den Ansiedlungen Hněvín (Knöba) und Vrbová (Förba).

Sehenswürdigkeiten

  • barocke Kirche St. Oswald, erbaut 1716 anstelle eines gotischen Vorgängerbaus. Der Akanthus-Altar ist ein Werk von Karl Stilp.
  • Schloss Mostov, östlich des Ortes
  • Sauerbrunnen Anita, östlich des Dorfes an der Eger
  • Mofette Bublák am Fleißenbach nordwestlich von Hartoušov
  • unvollendetes Teilstück der Sudetenautobahn mit Damm zur Überführung über den Fleißenbach zwischen Hartoušov und Vackovec

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Johann Fischer (1742 – 1793), Baumeister von Egerländer Fachwerkbauten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

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