Negativer Utilitarismus

Negativer Utilitarismus

Der negative Utilitarismus ist eine konsequentialistische Ethik, die die Minimierung von Leid in den Mittelpunkt stellt. Sie wird insbesondere auch vom kritischen Rationalismus vertreten. Andere Ziele und Güter (wie die Maximierung von Glück im klassischen Utilitarismus) haben keine oder nur nachgeordnete Bedeutung, da "Glück" ein viel zu individualistischer Begriff sei, um ihm allumfassend Geltung verschaffen zu können. Allgemeine Glücksversprechen landen demnach allzu leicht in der Utopie.

Dagegen kann die Beseitigung oder die Verminderung von Leid ein konkretes und praktisch umsetzbares politisches Ziel sein. Die Leidbeseitigung im negativen Utilitarismus wird vom kritischen Rationalismus allerdings nicht als absolutes Kriterium aufgefasst, da dies wie der Utilitarismus selbst zu unhaltbaren Konsequenzen führen kann. Anliegen ist vielmehr die immerwährende Suche nach weniger leidvollen Alternativen in der gesellschaftlichen Wirklichkeit und das ständige Bemühen, Leid praktisch zu mindern.

Weblinks

Literatur

  • Karl Popper: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. Mohr Siebeck, Tübingen 1992.
  • Arthur Kaufmann: Negativer Utilitarismus: Ein Versuch über das bonum commune., C.H. Beck Verlag, 2004

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