Nelumbonaceae

Nelumbonaceae
Lotosblumen

Lotosblumen (Nelumbo)

Systematik
Überabteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Ordnung: Silberbaumartige (Proteales)
Familie: Lotosgewächse
Gattung: Lotosblumen
Wissenschaftlicher Name der Familie
Nelumbonaceae
A.Rich..
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Nelumbo
Adans.

Die Lotosblumen (Nelumbo), auch Lotus genannt, sind die einzige Pflanzengattung der Familie der Lotosgewächse (Nelumbonaceae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die zwei Lotos-Arten sind ausdauernde, krautige Wasserpflanzen mit Rhizomen. Es werden verschiedene Blätter ausgebildet (Heterophyllie). Die Laubblätter sind schildförmig (peltat), Nebenblätter sind vorhanden. Die großen Blüten sind zwittrig, mit vielen freien Fruchtblättern. Die Bestäubung erfolgt durch Käfer.

Das Besondere an den Blättern des Lotos ist, dass sie flüssigkeitsabweisend sind, sodass beispielsweise Wasser einfach abperlt. Dadurch bleiben die Blätter stets sauber, und es können sich keine Pilze oder andere Organismen auf ihnen bilden, die der Pflanze schaden könnten (Lotuseffekt).

Systematik

Die Gattung enthält nur zwei Arten:

  • Indische Lotosblume (Nelumbo nucifera Gaertn., Syn.: Nelumbo caspica Eichw., Nelumbo komarovii Grossh., Nelumbo nelumbo (L.) Druce, nom. inval., Nelumbo speciosum Willd., Nymphaea nelumbo (L.) und
  • Amerikanische Lotosblume (Nelumbo lutea Willd., Syn.: Nelumbo nucifera subsp. lutea (Willd.) Borsch & Barthlott, Nelumbo pentapetala (Walter) Willd., Nymphaea pentapetala Walter).

Verwechslungsmöglichkeiten der Trivialnamen

Der Tigerlotus oder Weiße Ägyptische Lotos ist eine Art in der Gattung der Seerosen (Nymphaea) in der Familie der Seerosengewächse und ist mit dem echten Lotos nicht verwandt.

Symbolik

Lotosblatt- und Blüte, Nahaufnahme
Lotosblatt, Nahaufnahme
Knospe einer Lotosblume
Lotosblätter im Regen
Auf den Lotosblättern bilden sich silbrig glänzende Regentropfen (Bildmitte), die Blätter der normalen Seerose (unterer Bildrand) werden komplett vom Wasser benetzt.
In Essig eingelegte Lotoswurzel mit Ingwer und Zitrone, wie sie in Japan gegessen wird.

Seine Fähigkeit, Schmutz von sich zu weisen, ließ den Lotos in weiten Teilen Asiens zum Sinnbild für Reinheit, Treue, Schöpferkraft und Erleuchtung werden. Das Symbol findet sich sowohl im Hinduismus wie auch im Buddhismus. Als Symbol der Reinheit wurde die Form der Lotosblüte auch von den Bahai aufgegriffen: Das erste Haus der Andacht in Indien, ein Sakralbau für die Anhänger aller Religionen, ist der Form einer Lotosblüte nachempfunden. Besonders vielfältig ist seine Symbolik in China ausgeprägt: Aufgrund ihrer Lautgleichheit werden die Wörter Liebe und harmonische eheliche Verbundenheit mit dem Lotos in Verbindung gebracht; die Lotosblüte ist deshalb auch Sinnbild einer guten Ehe. Speziell die rote Lotosblüte gilt als Symbol für die Vagina. Im Buddhismus zählt der Lotos zu den acht Kostbarkeiten und ist Symbol für den Lauf der Zeiten (mit den Einzelphasen Frucht, Blüte und Stängel) und für die Wirkung der Lehre Buddhas (die Wurzeln sind im Schlamm, auf der Oberfläche erblüht jedoch der Lotos). Im Daoismus ist der Lotos Attribut des daoistischen Unsterblichen He Xiangu. Als Anthemion hat er auch Bedeutung in der Kunst.[1]

Nutzung

Außer als Zierpflanze dient Lotos auch als Gemüse: die stärkehaltigen Rhizome werden in Korea in Sojasauce eingelegt und als Beilage gereicht. Ferner werden die Rhizome auch in China und Vietnam als Salat verspeist. Die Kerne, die der Frucht entnommen werden, werden in Vietnam als Knabberei am Abend verzehrt, es wird ihnen eine leicht beruhigende Wirkung nachgesagt. Wegen seiner Schmutz abweisenden Eigenschaften, des so genannten Lotuseffektes, ist er Forschungsobjekt für Oberflächenversiegelungen.

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise

  1. Wolfram Eberhard: Lexikon chinesischer Symbole. München 1983, ISBN 3424007501

Weblinks


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