Neptunwerft

Neptunwerft
Neptun-Werft
Logo der Neptun Werft Rostock
Unternehmensform GmbH
Gründung 1850/1890
Unternehmenssitz Rostock, MV, Deutschland
Mitarbeiter ca. 400 (März 2006)
Branche Schiffswerft
Website

www.neptunwerft.de

Die Neptun Werft GmbH ist eine deutsche, in Rostock beheimatete Schiffswerft.

Gegründet im Jahre 1850 als „Maschinenbauanstalt und Schiffswerft“, war sie seit 1890 als Actien-Gesellschaft „Neptun“ Schiffswerft und Maschinenfabrik in Rostock[1] bekannt. Mehr als 1.500 neue Schiffe wurden hier gebaut, noch mehr repariert und umgebaut. Der erste eiserne Schraubendampfer Deutschlands, die „Erbgroßherzog Friedrich Franz“ lief hier 1851 vom Stapel.

Ab 1927 gehörte die Werft zur Deutschen Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft.

Während des Zweiten Weltkriegs bildete die Neptun Werft zusammen mit den Ernst Heinkel Flugzeugwerken einen Schwerpunkt der Rüstungsindustrie in Rostock, unter anderem wurden hier ab 1941 zehn U-Boote vom Typ VII C gebaut.

Stapellauf 1969

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Werft in die Sowjetische Aktiengesellschaft SAG Neptun umgewandelt. In den Nachkriegsjahren wurden vorwiegend Reparationsleistungen für die Sowjetunion durchgeführt. Neben Schiffsreparaturen gehörten auch Neubauten von Hebeschiffen und Loggern zu diesen Leistungen. 1953 wurde aus der SAG ein Volkseigener Betrieb und die Werft hieß ab diesem Zeitpunkt VEB Schiffswerft Neptun. Die Werftanlagen wurden bis 1989 ständig erweitert, zuletzt erstreckten sie sich vom Kabutzenhof bis nach Bramow. Zur Wende hatte die Werft über 7000 Beschäftigte. Zur Schiffswerft Neptun gehörten eine Reparaturwerft für militärische Schiffe in Gehlsdorf, ein Betriebsteil im Patriotischen Weg und eine KfZ-Werkstatt in der Budapester Straße. Es wurden Frachtschiffe, Fischlogger, Hebeschiffe, Feuerlöschboote, Fähren, Schlepper, Eisenbahnfährschiffe, Forschungsschiffe, Schwimmkräne, Eimerkettenschwimmbagger, RORO-Frachter und Mehrzweckcontainer-Frachter gefertigt.[2]

Nach der Wiedervereinigung gehörte die Werft zum Bremer Vulkan-Verbund und musste 1991 auf Grund von EU-Beschränkungen den Schiffsneubau einstellen. 1993 erfolgte die Umfirmierung zur „Neptun Industrie Rostock GmbH“, 1997 wurde das Unternehmen Teil der Meyer Werft-Unternehmensgruppe.

Seit 2001 werden auf der Neptun Werft wieder Schiffsneubauten durchgeführt: dies bezieht sich jedoch nur auf Binnenschiffe wie die A-Rosa Bella, denn diese unterliegen nicht den EU-Beschränkungen für den Schiffsneubau. Weiterhin konzentriert man sich auf Modernisierung und Reparatur jedweder Art schwimmender Fahrzeuge sowie die Herstellung von „schiffbaulichen Ausrüstungskomponenten“. Dazu gehören zum Beispiel Bauteile für RoRo-Schiffe oder Luxusyachten sowie Fähranleger und Krane. Im März 2006 wurde der Firmenname von „Neptun Stahlbau GmbH“ in „Neptun Werft GmbH“ geändert.

Die Neptun Werft GmbH beschäftigt 400 Mitarbeiter; ungefähr die gleiche Anzahl Mitarbeiter sind bei den verschiedenen Zulieferunternehmen beschäftigt (Stand März 2006).

Ehemaliges Werftgelände

Der alte Kran des Neptun

Das ehemalige Werftgelände am Rande der Rostocker Innenstadt wird städtebaulich neu überplant und bebaut. Insbesondere Bürobauten und Wohnungen werden und wurden neu errichtet. Die Hafenpromenade wird entlang der Warnow über das Grundstück hinweg Richtung Warnemünde fortgesetzt. Der große Kran steht unter Denkmalschutz und soll erhalten bleiben. Die ebenfalls unter Denkmalschutz stehende große Schiffbauhalle wurde zu einem Nahversorgungszentrum umgenutzt, das als neues Gebäude in die (äußere) Hülle der Halle gesetzt wurde. Auch die Parkplätze liegen in der Schiffbauhalle, so dass eine wetterunabhängige Zuwegung erreicht wurde.

Einzelnachweise

  1. Neptun-Aktie von 1927
  2. www.horcom.de Abgerufen 2. Januar 2009

Weblinks

54.16379166666712.0886416666677Koordinaten: 54° 9′ 50″ N, 12° 5′ 19″ O


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