Netlabel

Netlabel

Netlabels sind Musiklabels, die ihre Musik primär über das Internet vertreiben. Häufig sind es selbstorganisierte, nicht kommerzielle Do-It-Yourself-Projekte von Musikern und Musikliebhabern, die in aufbereiteter Form in einem Labelkontext ihre oder die von Freunden produzierte Musik über das Internet zur Verfügung stellen. Netlabels dienen dabei sowohl als Vertriebsweg als auch als Marketinginstrument zur Promotion der Künstler.

Netlabels bieten in aller Regel so genannte „freie Musik“ an. Freie Musik steht unter einer freien Lizenz, ist GEMA-frei und kostenlos. Der Vertrieb dieser Musik ist frei von finanziellen Gewinnabsichten. Die angebotenen Musikdateien werden allgemein auch als Netaudio bezeichnet, wobei der Begriff sehr weit gefasst ist und auch für andere freie Musikdateien im Internet Verwendung findet.

Für das Phänomen Netlabel finden sich synonym verwendete Bezeichnungen wie Online-Label, MP3-Label, Web-Label oder Netaudio-Label. Für die kommerzielle Variante des Internet-Label-Vertriebs wird unter anderem der Begriff Digital-Label benutzt.

Inhaltsverzeichnis

Verwandtschaften und Abgrenzungen

Netlabels werden zu den „Independent Labels“ gezählt, wobei der Begriff des „Independent Labels“ (Indie-Label) historisch gewachsen von einer anderen Art Musiklabel vereinnahmt wird, nämlich von den im ursprünglichen Sinne von Major-Labels unabhängigen Indie-Schallplattenlabels.

Netlabels haben eine starke Ähnlichkeit mit Independent-Plattenlabels, die ihre Musik traditionell per CD, CD-R oder Schallplatte in die Öffentlichkeit tragen. Beide Formen von Musiklabels veröffentlichen Musik meist für eine Nische von Hörern. Anders als die Indie-Labels veröffentlichen Netlabels jedoch keine physischen Tonträger, sondern virtuelle, als Dateien über das Internet. Netlabels nutzen das Internet zum direkten Vertrieb ihrer Musik. Der Vertriebsgedanke war in den Anfängen und bei den Vorgängern der Netlabels, den Mod-Groups, noch nicht so stark ausgeprägt, zumindest nicht im Sinne anonymer Musiker-Hörer-Verbindung, sondern eher der Musiker-Musiker-Verbindung unter Community-Aspekten (the scene), aber durch die Demos und Spiele auch eine übergreifende Verbindung von Kreativen, Grafikern, Codern und Swappern. Das preisgünstige Erreichen von Öffentlichkeit aus Musikersicht sowie das preisgünstige Herunterladen von Musik aus Hörerperspektive, die Qualität vieler Netlabel-releases der ersten Jahre und die „neue“ Selbstorganisation der Musiker, bei den Netlabels anfangs oft nur auf Musik begrenzt, haben die Ähnlichkeit zum Vertriebsgedanken der Indie-Labels entstehen lassen. Nicht zuletzt die Form der Netlabels, manifestiert zum Beispiel durch die Chronologie eines Katalogs, speziell entwickelte Logos und schicke Designs lassen eine Ähnlichkeit zum Vertrieb der Indie-Musikartefakte erkennen.

Weniger Ähnlichkeit haben Netlabels mit Major-Labeln, die ihre Musik vor allem in ausschließlicher Gewinnabsicht veröffentlichen. Entsprechend findet man bei Netlabels viel Musik, die von kommerziellen Labels nicht vertrieben werden würde. Einige Nischen, die durch Net- und Indie-Labels erst entstanden sind, kann man bei Major-Labels vergeblich suchen. Als Beispiel seien Chiptunes und Ambient genannt.

Näher verwandt sind Netlabels aber mit den vielen anderen Plätzen, an denen Musik im Internet veröffentlicht wird. Neben Musik-Communities wie MicroMusic oder electrobel gibt es auch MP3-Blogs, Webstreams, Podcasts und viele andere Formen der Musik-Hörer-Verbindung, wobei die Übergänge zwischen den verschiedenen Formen manchmal fließend sind.

Ein Netlabel hat durch bestimmte äußere und funktionale Merkmale eine Form, die sich als Gesamtes präsentiert und kommuniziert. Corporate Identity, professionelles Design und Kunstworte sind bei Netlabels fast selbstverständlich. Das Hauptaugenmerk liegt dabei aber trotzdem auf dem Musikvertrieb und damit verbunden auf der Präsentation und der Benutzbarkeit, aber die Identität des Labels kann auch z.  B. durch Veranstaltungen oder Remixprojekte erweitert werden.

Ursprung und Geschichte

Die heutige Netlabel-Bewegung wird als Nachfolger der Kassettenlabel-Szene in den 1980er bzw. der CDR-Label-Szene in den 1990er Jahren gesehen, jedoch haben sich auch Teile der alten Szenen als Kleinstnischen erhalten oder sind in Teilen der Independent-Vinylszene der 1990er Jahre aufgegangen.

Ebenfalls sind Netlabels aus der Demoszene und dem damaligen „Music- and Demoswapping“ über Mailboxen hervorgegangen. Der Kontakt zum Publikum ist bei Netlabels wesentlich direkter möglich, da ein zwischengeschalteter Vertrieb in der Regel fehlt. Häufig stehen die Musikstücke unter einer der Creative-Commons-Lizenzen, da Gema-lizenzierte Musik bei kostenfreier Abgabe trotzdem eine Alimentation der Label an die Verwertungsgesellschaften bedingt, solange die bei der GEMA gemeldeten Musiker keine Exklusions-Klausel für Netzvertrieb in ihren Vertrag integriert haben.

Eine Domäne elektronischer Musik

Die vorherrschenden Musikrichtungen im Netaudio-Bereich sind bislang noch verschiedenste Spielarten der elektronischen Musik. Aber es sind auch Netlabels anderer Genres wie Independent Rock, Spoken Word oder Hip Hop zu finden. Bislang gibt es allerdings wenige Netlabel, welche Schlager- oder volkstümliche Musik vertreiben.

Selbstverständnis der Netlabels

Netlabel können als „Graswurzelrevolution“ im Bereich der Musikdistribution angesehen werden. Wo die kommerzielle Musikindustrie insbesondere durch die Major-Labels kostenfreie Musikdownloads bekämpft, wird bei Netlabels das Potenzial auch nichtkommerzieller Musik häufig unterstrichen. Teilweise verstehen sich Netlabels auch als zukunftsorientierte Nachfolger der klassischen Plattenindustrie. Kritiker verweisen jedoch auch auf eine gewisse Stagnation in der Entwicklung hin. So sind insbesondere für die Künstler die Label bislang wenig profitabel bzw. die Releases meist ohne jeglichen finanziellen Gewinn. Netlabel-Betreiber sehen die Projekte unter anderem als Hobby oder als Marketinginstrument an.

War dieser Sachverhalt in den Gründungsjahren noch Kernverständnis innerhalb der Szene, insbesondere der „Anspruch des Konsumenten auf kostenlose Musik“, so ist dies teilweise einer Ernüchterung bei gewissen Netlabels gewichen. So haben gegen 2003 einige wenige Netlabels begonnen, geringe Geldbeträge für die Musik zu verlangen. Im großen Verhältnis zur Zahl der vorhandenen (ca. 930 [1]) und immer noch weiter schnell steigenden Zahl nichtkommerzieller Netlabels ist die Zahl der Micropayment-Netlabels verschwindend gering. Es ist anzunehmen, dass diese Labels auf eine zu dünne Finanzdecke und Abwanderungen von Künstlern zu Verwertungsgesellschaften sowie die gestiegene Akzeptanz kostenpflichtiger Downloads in großen Musikportalen reagieren. Hinzu kommt, das kostenlose Downloads als Marketinginstrument auch vermehrt durch die kommerziellen Major-Labels angeboten werden oder aber Musikgruppen ohne jegliche Labelbindung in der Blogger-Szene ihre Musikstücke kostenfrei zur Verfügung stellen.

Die Netlabels besitzen entgegen früheren Prognosen bis heute (2007) gemessen am gesamten Musikmarkt nur einen verschwindend geringen Marktanteil, der weit unter einem Prozent liegen dürfte. Trotzdem wächst die Anzahl der Netlabel nach wie vor kontinuierlich. Trotz Berichterstattung in Tages- und Wochenzeitungen sowie Interviews und Reportagen in Radioprogrammen kann bisher nicht von größeren Bekanntheit bzw. einer Popularität von Netlabels außerhalb der angesprochenen Nische ausgegangen werden. Die Netlabel-Idee wird in der Regel von Fans langsam aber kontinuierlich weitergetragen. Seit 2006 wächst zum Beispiel die Netlabelszene in Südamerika beachtlich.

Netlabel als Politikum

Die Musik der Netlabels wird ohne erwartete Gegenleistung als eine Art Geschenk angeboten. Da die Empfänger der Musik aber oft anonym sind, und es sich bei den Produkten um Kopien handelt, kann man Musik nicht als persönliches Geschenk bezeichnen, eher als ein Geschenk an eine globale Gesellschaft.

Das Anbieten kostenfreier Produkte in Gesellschaften, die einen hohen Wert auf Kommerz legen, ist subversiv. Die Netlabelszene ist daher, ob bewusst oder unbewusst, eine Gegenkultur zur Musikindustrie, ein Ausdruck des Wunsches nach weniger Kommerzialisierung, aber für mehr Kultur und Freiheit und daher auch ein Ausdruck von Kapitalismuskritik, auf der Suche nach Freiräumen. Die Netlabels schließen daher an die ursprünglich selbstorganisierten nichtkommerziellen Ansätze der Technokultur der frühen 1990er Jahre an. Nicht zuletzt dort können auch die Wurzeln so mancher Netlabel-Macher verortet werden. Die moderne Form dieser Kultur kann im Freetekno gefunden werden. Das subversive Moment freier Kunst haben Netlabels deshalb auch mit Streetart gemein, die sich unabhängig von etablierten Institutionen präsentieren möchte. Die Organisatoren betreiben die Netlabels als eine Art Ehrenamt.

Metaform Mix-Netlabel

Seit etwa März 2005, als der erste Mix des Berliner Mix-Netlabels Zerinnerung (heute Mixotic genannt) veröffentlicht wurde, gibt es einige Netlabels, die sich der Kulturtechnik des DJing von Netaudio-Dateien spezialisiert haben. Die Creative-Commons-Lizenzen, unter denen ein Großteil der Netlabel-Veröffentlichungen publiziert wird, lassen eine Weiterverwendung in Mixen und Radiostreams auch von rechtlicher Seite zu. Das Mixen von Audiodateien mittels spezieller Hard- und Software – beispielsweise Final Scratch oder DJ-CD-Player – ist mittlerweile unkompliziert möglich.

Ein Problem ist die Tonqualität der Netlabel-Mixe, da in der Regel schon die verwendeten Musikdateien bereits komprimiert sind (meistens im MP3-Format), die fertigen Mix-Dateien dann aber noch einmal komprimiert werden. Da der Trend bei Netlabels aber zu moderneren Dateiformaten wie bspw. FLAC geht, wird sich unter Umständen auch die Klangqualität der Mixe in Zukunft verbessern.

Die bekanntesten Netlabels für Mixe unter Creative Commons sind Mixotic, Sonic Walker und thirteensongs. Aber es ist auch ziemlich verbreitet, dass Netlabels, die Alben oder EPs veröffentlichen, auch Mixe im Katalog haben, so zum Beispiel On-Li aus Japan, Seedsound und Echoscuro.

Veranstaltungen

Neben vielen Netlabel-Partys, die mittlerweile zum festen Bestandteil der Clubkultur gehören, hat sich insbesondere im RAW-Tempel Berlin die Netlag als regelmäßige und label-übergreifende Veranstaltungsreihe – ausschließlich mit Netaudio-Künstlern von verschiedenen nationalen und internationalen Netlabels – etabliert. Durch die Ausschüttung der Einnahmen der Veranstaltung an die beteiligten Netaudio-Künstler werden sowohl die Creative-Commons-Lizenzbedingungen eingehalten, als auch im Veranstaltungssegment ein relevantes Einkommensfeld geschaffen.

Die erste bekannte Netaudio-Veranstaltung fand am 5. Juni 2003 in der Feuerwache in Mannheim statt, danach folgten immer wieder kleinere und größere Veranstaltungen (z.B. im Rahmen der Demoscene-Partyreihe Evoke 2004), die von verschiedensten Leuten in verschiedenen Städten organisiert wurden. Die daraus resultierende Netaudio-Veranstaltungsreihe ist somit ein offenes Konzept, welches 2005 in Bern von Starfrosch weitergeführt und daraufhin vom Netaudio London Festival professionalisiert wurde. Im Oktober 2007 wurde die Netaudio Berlin ins Leben gerufen und fand ebenfalls im RAW-Tempel statt. 2008 wanderte das Festival wieder zurück nach London (Shunt). Im selben Jahr fand ein erstes russisches Netaudio Festival in Moskau sowie das erste Netaudio Festival des italienischen Netlabel-Netzwerk nettare statt. Im Oktober 2009 fand das bislang größte Netaudio Festival in Berlin über vier Tage - und mit der Beteiligung von fast 100 Künstlern aus 27 Nationen in der bekannten Berliner Location Maria am Ostbahnhof statt.

Seit 2006 findet in der Roten Fabrik in Zürich jährlich das internationale Netlabelfestival mit Fokus auf elektronische Musik statt.

Technische Aspekte

Das A und O der Netlabels ist die Art und Weise, wie die Musik über „das Netz“, das Internet, zum Hörer kommt. Per Definition befinden sich Netlabels im Internet, also auf Computern und sind über Computernetzwerke zugänglich.

Vertrieb im World Wide Web

Der Großteil des Vertriebs der Musik findet nach wie vor über das World Wide Web statt. Dabei kann unterschieden werden, ob die Musik gestreamt oder zum Herunterladen angeboten wird. Aus technischer Sicht ist es heutzutage kein Problem mehr, Musik einfach so aus dem Internet heraus anzuhören, ein Breitband-Anschluss vorausgesetzt. Angebote wie das Social-Online-Radio last.fm können hierbei Übersicht bieten. Trotzdem gibt es Gründe, wie z. B. Mobilität mit seinem MP3-Player oder den unmittelbaren Besitz der Dateien ohne Internetzugang, weshalb Netlabel-Releases in der Regel zum Herunterladen angeboten werden.

Verfügbarkeit der Inhalte

Da URIs zwar eindeutig, aber nicht persistent sind, passiert es auch Netlabels oder einzelnen Veröffentlichungen, dass diese mit der Zeit nicht mehr auffindbar sind, weil das Netlabel nicht mehr existiert oder Adressen geändert wurden. Viele Musikliebhaber laden sich daher die Netreleases herunter, da diese unter Umständen schwieriger zu besorgen sind als vielleicht Schallplatten, die im Gegensatz zu MP3-Dateien vielleicht in einem weltweiten Second-Hand-Markt kursieren.

Speicherung im Internet Archive

Seit 2004 unterstützt das Internet Archive die Netlabelszene, indem Creative-Commons-lizenzierte Werke (nicht nur Musik) dort kostenlos und benutzerfreundlich archiviert werden können. Als Kuriosum gibt es mittlerweile sogar einige Labels, die keine eigene Webseite haben, sondern nur über das Archive zugänglich sind.

Nachteilig am Internet Archive ist die begrenzte Bandbreite pro herausladender Datei, die etwa 15–25 kb/s pro Datei, wodurch nicht zuletzt Streaming nur eingeschränkt möglich ist. Ein weiterer Nachteil von archive.org ist, dass die automatische Generierung von Zip-Dateien nach dem Upload der Musikdateien durch die Netlabels nicht so gut durch diese zu steuern ist. So passiert es des Öfteren, dass die Zip-Dateien doppelt so groß sind wie die Gesamtheit der eigentlichen Musikdateien, weil z. B. Dateien anderer Formate mit in die Zip-Dateien hineingepackt werden. Da die Veröffentlichungen der Netlabels zur Vereinfachung des Herausladens meist in solchen gepackten Dateien angeboten werden, ist es unter Umständen ein gravierendes Problem.

Webhosting

Problemen und Einschränkungen bei archive.org kann man aus dem Weg gehen, indem man die Dateien des Netlabels bei einem privaten Dienstleister ablegt, der dafür bezahlt wird.

Weitere Wege

Neben dem www mit dem http-protokoll, sowie FTP, nutzen Netlabels auch andere Wege, ihre Veröffentlichungen zu übertragen.

Das Netlabel Musictrade nutzt zusätzlich das BitTorrent-Protokoll. Zu einem späteren als dem Release-Zeitpunkt funktioniert dies aber nicht gut, da die Stärke des Bittorrent-Systems darin liegt, dass die Geschwindigkeit der Übertragung für den einzelnen steigt, wenn viele Leute zugleich die Dateien anbieten, was in der Regel mit der Zeit nach der Veröffentlichung eines Netlabel-releases abnimmt. Bei dem Projekt Legaltorrents.com, das einige umfassende Kataloge von Netlabels anbietet, funktioniert das Einsetzen des Bittorrent-Protokolls besser, da grundsätzlich und zuverlässig Hochgeschwindigkeits-Seeds angeboten werden.

Ein relativ neuer und für Fans bequemer Weg ist es, wenn Netlabels ihre Musik über einen Podcast anbieten. Die Netlabels Kahvi und Phonocake bieten zum Beispiel so einen Dienst an. Netlabels nutzen aber auch bereits vorhandene, offene Podcasts.

Netlabel-Releases werden auch oft in Musik-P2P-Systemen angeboten.

Open-Source-Hintergrund

Hinter der ganzen Anwendungsebene der Netlabels steht eine große technische computerisierte Infrastruktur. Auf der Ebene der Software ist vor allem Open-Source-Software anzutreffen, die eine weitere Grundlage für das fast kostenfreie Publizieren eines Netlabels darstellt. LAMP, Skripten, Encodingformaten wie Ogg Vorbis und all ihren ungezählten Entwicklern hat die Netlabelszene sehr viel zu verdanken.

Problem Verwertungsgesellschaften

Fast alle Netlabels sind No- oder Low-Budget-Projekte, das heißt, es steht den Netlabels nur ein geringes oder gar kein Budget zur Verfügung. Als DIY-Projekte privater Personen und Gruppen, die meist auch selber Musiker sind, verfolgen Netlabels meist keine direkten kommerziellen Ziele.

Netlabels veröffentlichen in der Regel keine Musik von Musikern, die in Verwertungsgesellschaften (VG) gemeldet sind, da sie sonst Tantiemen zahlen müssten, was gerade No-Budget-Labels oder Hobby-Projekte nicht leisten können. Verwertungsgesellschaften besitzen nämlich das Kontrollrecht an ausschließlich allen Werken eines Künstlers, sobald zwischen beiden (VG und Künstler) ein Vertrag zustande kommt. Viele Netlabels schließen daher die Veröffentlichung von Stücken, deren Urheber in einer VG gemeldet ist, grundsätzlich aus. Genauso ist es aber auch fast schon die Regel, dass Netlabels zu einem früheren Zeitpunkt Musiker veröffentlicht haben, die später in eine Verwertungsgesellschaft eintreten. Indie-Labels müßten in diesem Fall Gebühren an die Verwertungsgesellschaft abführen, Netlabels die ausschließlich unter Creative Commons veröffentlchen können jedoch die Musik weiterhin vertreiben.


Probleme zwischen freien Lizenzen und VG-Verträgen für Musiker

Netlabelreleases werden oft mit einer Creative-Commons-Lizenz vertrieben. Diese Lizenz erlaubt in allen Versionen die öffentliche nichtkommerzielle Aufführung, auch bei einem eigenen Konzert, während diese Nutzung aber immer noch an die Verwertungsgesellschaft gebunden wäre, sollte der Musiker dort Mitglied sein und der gespielte Titel dort angemeldet sein.

Siehe auch

Literatur

Quellen

  1. http://netlabels.org

Weblinks


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