Arsen Dschulfalakjan

Arsen Dschulfalakjan

Arsen Dschulfalakjan (armenisch Արսեն Ջուլֆալակյան; * 8. Mai 1987 in Gjumri) ist ein armenischer Ringer. Er wurde 2009 Europameister im griechisch-römischen Stil im Weltergewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Arsen Dschulfalakjan begann als Jugendlicher 1998 mit dem Ringen. Er gehört einem Sportclub in Jerewan an und wurde bzw. wird von Aram Gasparjan und Samuel Geworkjan und seit seiner Mitgliedschaft im armenischen Nationalteam auch von Armen Babalarjan trainiert. Arsen Dschulfalakjan ist der Sohn von Lewon Dschulfalakjan, dem Olympiasieger im Leichtgewicht im griech.-röm. Stil von Seoul 1988 und jetzigem Vize-Präsidenten des armenischen Ringerverbandes, der auch als Trainer viel zu seinem Erfolg beigetragen hat.

Arsen Dschulfalakjan konzentriert sich voll auf den griechisch-römischen Stil und wuchs vom Leichtgewicht (bis 66 kg Körpergewicht) in das Weltergewicht (bis 74 kg Körpergewicht) hinein. Er war bereits als Junior außerordentlich erfolgreich. So wurde er im Jahre 2003 in Rostow und 2004 in Albena jeweils Junioren-Europameister und im Jahre 2007 in Peking sogar Junioren-Weltmeister im griech.-röm.Stil im Leicht- bzw. Weltergewicht.

Im Jahre 2007 wurde er auch erstmals bei einer internationalen Meisterschaft bei den Senioren eingesetzt. Er startete bei der Europameisterschaft in Sofia im Weltergewicht. Dabei gelangen ihm Siege über so renommierte Ringer wie Seref Tüfenk aus der Türkei und Mark Overgaard Madsen, den Vize-Weltmeister von 2005 aus Dänemark. Niederlagen musste er aber noch von Manuchar Kwirkwelia aus Georgien und Valdemars Venckaitis aus Litauen hinnehmen, womit er auf dem 5. Platz landete. Bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Baku gelang ihm ein Sieg über Oleg Michailowitsch aus Weißrussland. Gegen den erfahrenen Marko Yli-Hannuksela aus Finnland musste er aber in seinem zweiten Kampf eine Niederlage hinnehmen und belegte im Endergebnis den 21. Platz.

Im Jahre 2008 versuchte er sich für die Olympischen Spiele in Peking zu qualifizieren. Dabei belegte er zunächst bei einem Qualifikations-Turnier in Ostia bei Rom den für die Teilnahme in Peking nicht ausreichenden 14. Platz. Buchstäblich in letzter Sekunde konnte er sich dann aber doch noch qualifizieren, weil er beim letzten Qualifikations-Turnier für die Spiele in Novi Sad hinter Wladimir Schazkych aus der Ukraine und Alexander Kikjinow aus Weißrussland den 3. Platz belegte, der zur Teilnahme am Ringerturnier bei den Olympischen Spielen in Peking berechtigte.

In Peking gelang ihm im Weltergewicht in seinem ersten Kampf ein Punktsieg über Wladimir Schazkych. Im nächsten Kampf verlor er aber gegen den amtierenden Europameister Péter Bácsi aus Ungarn sehr knapp nach Punkten (1:2 Runden, 6:8 techn. Punkte) und musste, da Bácsi das Finale nicht erreichte, ausscheiden, ohne in der Trostrunde weiterkämpfen zu können. Er belegte damit den 10. Platz.

Im Frühjahr 2009 startete er dann, stark verbessert, bei der Europameisterschaft in Vilnius und wurde dort mit Siegen über Neven Zugaj aus Kroatien, Adam Juretzko aus Deutschland, Alexanders Visnakovs, Litauen, Alelexander Kikjinow und Wladimir Schazkych neuer Europameister im Weltergewicht.

Ab der Saison 2009/10 ringt Arsen Dschulfalakjan in der deutschen Ringer-Bundesliga für den KSV Aalen, mit dem er auch gleich deutscher Mannschaftsmeister wurde.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
2002 6. Junioren-EM (Cadets) in Odessa Leicht Sieger: Tamerlan Tschaschunow, Russland vor Turgay Husseinow, Aserbaidschan
2003 1. Junioren-EM (Cadets) in Rostow Leicht vor Sergei Pokrischka, Ukraine, Turgay Husseinow, Ewgeni Popow, Russland und Jan Fischer, Deutschland
2004 1. Junioren-EM (Cadets) in Albena Leicht vor Dimitri Arabadschi, Ukraine, Alexansder Kischtschin, Russland u. Maksim Schizanow, Weißrussland
2005 2. Junioren-EM (Juniors) in Breslau Welter hinter Georgi Popkadse, Russland, vor Christoffer Ljungbeck, Schweden
2005 1. Henri-Deglane-Memorial in Nizza Welter vor Andre Demaukin, Russland, Cedric Lafoir u. Christophe Guénot, beide Frankreich
2006 3. Junioren-EM (Juniors) in Szombathely Welter hinter Dimitri Pischkow, Weißrussland u. Mehmet Ümit Bedel, Türkei, vor Mihajlo Bajlovic, Serbien u. Jonas Nyberg, Schweden
2006 27. Junioren-WM in Guatemala-Stadt Welter nach einer Niederlage gegen Ewgeni Popow
2007 1. Turnier in Mariupol Welter
2007 5. EM in Sofia Welter mit Siegen über Seref Tüfenk, Türkei, Sergios Solonikis, Griechenland u. Mark Overgaard Madsen, Dänemark u. Niederlagen gegen Manuchar Kwirkwelia, Georgien u. Valdemars Venckaitis, Litauen
2007 1. Junioren-WM in Peking Welter mit Siegen über Dimitri Arabadschi, Ukraine, Adel Bazi Tabar, Iran, Magomed Aschchabow, Russland u. Elvin Murtasalijew, Aserbaidschan
2007 21. WM in Baku Welter mit einem Sieg über Oleg Michailowitsch, Weißrussland und einer Niederlage gegen Marko Yli-Hannuksela, Finnland
2008 14. Olympia-Qualif.-Turnier in Ostia Welter Sieger: Manuchar Kwirkwelia vor Ilgar Abdulow, Aserbaidschan u. Warteres Samurgaschew, Russland
2008 3. Olympia-Qualif.-Turnier in Novi Sad Welter hinter Wladimir Schazkych, Ukraine u. Alexander Kikjinow, Weißrussland, gemeinsam mit Mojtaba Babajanzadeh, Iran
2008 1. Großer Preis von Slowenien Welter vor Neven Zugaj, Kroatien, Zoltan Lakatos u. Csaba Modos, beide Ungarn
2008 10. OS in Peking Welter mit einem Sieg über Wladimir Schatskych u. einer Niederlage gegen Péter Bácsi, Ungarn
2009 3. Welt Cup in Clermont-Ferrand Welter hinter Alain Hassli, Frankreich u. Rafik Husseinow, Aserbaidschan
2009 1. EM in Vilnius Welter mit Siegen über Neven Zugaj, Adam Juretzko, Deutschland, Alexanders Visnakovs, Estland, Alexander Kikjinow u. Wladimir Schazkych

Quellen

  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Fachzeitschrift Der Ringer,
  • Webseiten des US-amerikanischen und des französischen Ringerverbandes

Weblinks


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