Neugersdorfer Hütte

Neugersdorfer Hütte
Neugersdorfer Hütte
Neugersdorfer Hütte
Lage östlich unterhalb des Krimmler Tauern; Autonome Provinz Bozen-Südtirol, Italien; Talort: Prettau, Ortsteil Kasern, Tauferer Ahrntal
Gebirgsgruppe Zillertaler Alpen
Geographische Lage 47° 4′ 51″ N, 12° 9′ 49″ O47.08083333333312.1636111111112568Koordinaten: 47° 4′ 51″ N, 12° 9′ 49″ O
Höhenlage 2.568 m s.l.m.
Neugersdorfer Hütte (Südtirol)
Neugersdorfer Hütte
Besitzer Land Südtirol
Erbaut 1905 bis 1907, 1984 Generalsanierung
Beherbergung nur in Notfällen

Die Neugersdorfer Hütte (ital: Rifugio Vetta d'Italia) ist eine Schutzhütte im Südtiroler Teil der Zillertaler Alpen, etwa 300 Meter südöstlich des Krimmler Tauern, einem alpinen Wegübergang, der seit 1919 die Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien markiert. Sie wurde von 1905 bis 1907 durch die nordböhmische Sektion Warnsdorf des damaligen Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuÖAV) mit Hilfe der Einwohner des Ahrntales erbaut.

Inhaltsverzeichnis

Umgebung

Die für die damalige Zeit außergewöhnlich modern gebaute Hütte (Massivbau) befindet sich am Südhang des Zillertaler Hauptkammes auf 2568 Metern Höhe, unterhalb des uralten Hochpasses, nahe der österreichisch-italienischen Grenze auf italienischer Seite in Südtirol. Von ihr aus blickt man auf die Berge der Venedigergruppe. Die zwei größten sind die Dreiherrenspitze (3499 m) und die Rötspitze (3496 m).

An der Neugersdorfer Hütte vorbei führt der Lausitzer Weg, der unterschiedlich beschrieben wird. Der Höhenweg verläuft eigentlich von der Birnlücke zum Hundskehljoch, wird aber in der Kompass-Karte 082 als Rundweg: Kasern-Heiliggeistjöchl-Birnlückenhütte-Kasern angegeben.

Geschichte

Bedingt durch starken Zulauf, beschloss die 1883 in Löbau gegründete Sektion Lausitz ihre alpinistischen Aktivitäten auszudehnen, der Lausitzer Weg wurde angelegt. Die den Lausitzern benachbarte Sektion Warnsdorf in Böhmen plante daraufhin den Bau einer Hütte an der Kreuzung des Weges mit dem Krimmler Tauernübergang, weil es vermehrt zu Unfällen durch plötzlichen Wetterwechsel gekommen war. Finanziert wurde das Projekt von Neugersdorfer Unternehmern, sowie der Gemeinde Neugersdorf in Sachsen. Die Hütte erhielt daher den Namen Neugersdorfer Hütte. 1904 wurde ein Pachtvertrag über den erforderlichen Baugrund unterschrieben und ein Jahr später die Bauausführung an den Unternehmer Johann Eppacher aus St. Johann im Ahrntal übertragen. Ende 1906 war das Dach fertig und schon am 13. August 1907 konnte die feierliche Eröffnung stattfinden, im August 1910 wurde eine Telefon- und Telegrammannahmestelle der kaiserlichen und königlichen Oberpost- und Telegrafendirektion eingerichtet. Dafür eingesetzt haben sich der Garngroßkaufmann Friedrich Ernst Berger (1. Sektionsvorsitzender) und die Fabrikanten Alfred und Arno Hoffmann aus Neugersdorf. Außerdem ließ Hüttenwart Arno Hoffmann eine mit Tisch und Bänken ausgestattete Nebenhütte errichten, die nicht verschlossen wurde, sowie einen Reittierstall.

Bis 1919 war die Hütte bewirtschaftet, nachdem Südtirol infolge des Vertrags von Saint-Germain Italien zugesprochen wurde, duldete man die Alpenvereinsarbeit und ihre Hütten zunächst. Da aber mit dem Aufkommen des Faschismus in Italien in den 1920er Jahren die deutschsprachige Bevölkerung und deren Kulturgut verdrängt werden sollte, wurde die Hütte enteignet und als Zollhaus genutzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Hütte geplündert und verfiel, bis sie 1984, umfassend saniert, von den italienischen Zollbehörden wieder genutzt wurde, um der regen Schmuggelwirtschaft begegnen zu können. Momentan wird sie noch von der italienischen Finanzwache genutzt.

Bauzeichnung der Hütte

Ausstattung

Der Steinbau wurde innen mit großzügiger Holzvertäfelung ausgestattet, auch die Nebenhütte war vertäfelt. Sechs Schlafzimmer mit zehn Betten und einen gemeinsamen Schlafraum mit neun zu je drei abgeteilten Matratzenlagern sowie Küche und Gaststube sind geräumig ebenso wie der Keller. Bei der Sanierung wurde auch wieder eine Holzvertäfelung angebracht.

Literatur und Karte

Quellen und Weblink


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