Neukaledonien

Neukaledonien
Nouvelle-Calédonie
Neukaledonien
Flagge Neukaledoniens
Wappen Neukaledoniens
Flagge Wappen
Amtssprache Französisch
Hauptstadt Nouméa
Staatsoberhaupt Nicolas Sarkozy
Regierungschef Harold Martin
Fläche 19.060 km²
Einwohnerzahl 245.580 (Volkszählung 2009)
Bevölkerungsdichte 13 Einwohner pro km²
Währung CFP-Franc
Zeitzone UTC + 11
Internet-TLD .nc
Telefonvorwahl +687
Lage Neukaledoniens
Lage Neukaledoniens
Karte von Neukaledonien
Karte von Neukaledonien
Satellitenbild Neukaledoniens
Satellitenbild Neukaledoniens

Neukaledonien (französisch Nouvelle-Calédonie, bedeutet Neuschottland) ist eine zu Frankreich gehörige Inselgruppe im südlichen Pazifik. Die Inselgruppe ist auch als „Kanaky“ bekannt. Zwar ist diese Bezeichnung politisch motiviert, hat sich aber über die Jahre etabliert. Geographisch gehören die Inseln zu Melanesien. Neukaledonien hat den Sonderstatus einer Collectivité sui generis nach den Artikeln 76 und 77 der französischen Verfassung. Nach dieser muss in den Jahren zwischen 2014 und 2019 ein Plebiszit abgehalten werden, in dem die Einwohner entscheiden, ob die Inselgruppe weiterhin unter der Territorialhoheit des Staates Frankreich verbleiben soll oder die Unabhängigkeit erwirbt. Auf den Inseln leben laut der neuesten Volkszählung (2009) 245 580 Einwohner. Seit 2008 gehört das Neukaledonische Barriereriff zum Weltnaturerbe der UNESCO.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Historische Karte von Neukaledonien und Loyaltyinseln (1888)

Die Inselgruppe liegt vor der australischen Nordostküste an der Nordspitze von Zealandia. Die Fläche der Inseln beträgt 19.060 km², davon sind 18.575 km² Landfläche und 485 km² Wasserfläche. Die Hauptinsel Grande Terre ist mit 16.372 km² die mit Abstand größte Insel der Gruppe. Zu Neukaledonien gehören des Weiteren noch die Belep-Inseln, die Chesterfield-Inseln, die Île des Pins und die Loyalitätsinseln. Die Küstenlinie hat eine Gesamtlänge von 2.254 km. Der höchste Punkt der Inseln ist der Mont Panié auf Grande Terre mit 1628 m. Um die Hauptinsel herum liegt das Neukaledonische Barriereriff, das nach dem Great Barrier Reef zweitgrößte Korallenriff der Welt. Längster Fluss ist der 150 km lange Diahot.

Größte Stadt ist die Hauptstadt Nouméa mit knapp 91.000 Einwohnern. Im direkten Einzugsgebiet des Grand Nouméa (Païta, Dumbéa und Mont-Dore) leben nach letzten Angaben (Volkszählung 2009) 163.723 Einwohner.

Neukaledonien liegt zwischen dem 19. und 23. südlichen Breitengrad und damit in der tropischen Klimazone. Die mittleren Temperaturen auf den Inseln liegen das ganze Jahr zwischen 20 °C und 30 °C. Der längs über die Hauptinsel verlaufende Gebirgszug teilt Neukaledonien in einen humiden Osten (incl. der östlich der Hauptinsel gelegenen Inseln) und einen im Regenschatten liegenden eher ariden Westen. Die relativ kühle trockene Zeit ist von Mitte Mai bis Mitte September. Die Regenzeit, Mitte November bis April. Die Ostseite der Insel erhält ca. 2.500–4.000 mm Regen/ Jahr. Die Westseite (Lee) generell < 1.500 mm, so z.B. Ouaco etwa 800 mm. In sehr trockenen Jahren gibt es mancherorts lediglich 250–300 mm Niederschlag.

Der Wirbelsturm Erica hat im März 2003 große Schäden auf der ganzen Insel angerichtet. Das Dengue-Fieber ist je nach Jahreszeit auf Neukaledonien mehr oder weniger verbreitet. Im Januar 2003 zum Beispiel sollen zwischen 4.500 (offizielle Zahl) und 9.000 Menschen erkrankt sein.

Flora und Fauna

Die Flora und Fauna Neukaledoniens weisen einen sehr hohen Grad an Endemismus auf. Viele Arten sind bedroht oder sogar schon ausgestorben, etwa die gehörnte Riesenschildkröte Meiolania platiceps, das terrestrische Krokodil Mekosuchus inexpectatus oder der große flugunfähige Vogel Sylviornis neocaledoniae. Die nicht wirksam genug bekämpften Buschfeuer spielen dabei eine wichtige Rolle. Eine nur auf diesen Inseln vorkommende Vogelart ist der Kagu. Es gibt insgesamt 23 endemische Vogelarten. Der Ouveasittich (Eunymphicus uvaeensis) kommt nur auf der Insel Ouvéa vor. Außerdem ist auf Neukaledonien einer der größten Geckos der Welt endemisch, der Neukaledonische Riesengecko. Es gibt 46 Gymnospermen-Arten (45 endemisch, 7 % der Gymnospermarten der Welt). Neukaledonien weist eine hohe Artendichte an Bäumen auf. So finden sich hier 18 endemische Koniferenarten aus der Familie der Araukariengewächse (5 aus der Gattung Agathis, 13 weitere aus der Gattung Araucaria). Weiterhin gibt es 260 Farnarten (26 Familien, 83 Gattungen), von denen 105 Arten endemisch sind.

Endemische Pflanzenarten sind zum Beispiel:

  • Amborella trichopoda (Amborellaceae, 1 Art bildet die gesamte Pflanzenfamilie)
  • Strasburgeria robusta (Strasburgeriaceae, 1 Art bildet die gesamte Pflanzenfamilie)
  • Oxera robusta (Lamiaceae, 1 Art des Genus Oxera gibt es auf Vanuatu, 20–25 in Neukaledonien)
  • Agathis montana (Araucariaceae, A. montana kommt nur am Mont Panie vor).

Fakten:

  • 3328 Pflanzenarten, 2644 endemisch (Schild im Parc Riviere Bleue, das Schild existiert seit mind. 11/2004)
  • 763 Gattungen, 14 % endemisch
  • 169 Familien, 3 % endemisch
  • 547 Monocotyledones (251 endemisch)
  • 209 Gattungen
  • 31 Familien
  • 2394 Dicotyledones (2009 endemisch)
  • 498 Gattungen (79 endemisch)
  • 132 Familien (5 endemisch)

Auf Neukaledonien sind überdurchschnittlich viele ursprüngliche Vertreter der Angiospermen beheimatet, vor allem Arten der Familien Winteraceae, Amborellaceae, Monimiaceae, Annonaceae und Chloranthaceae.

Bevölkerung

Die Urbevölkerung der Melanesier oder Kanak bildet mit einem Anteil von schätzungsweise 44,1 % der Bevölkerung inzwischen eine Minderheit. Eine große Bevölkerungsgruppe stellen die Nachfahren der ersten „Siedler“ aus Frankreich, die so genannten Caldoches zusammen mit den Métropolitains, den französischen Neueinwanderern. Insgesamt machen Weiße, also Europäischstämmige, mittlerweile 34,1 % der Bevölkerung aus. Es gibt viele Mischlinge aller Art. Außerdem gibt es viele Menschen unterschiedlicher Herkunft, die aber oftmals schon seit Generationen in Neukaledonien leben und größtenteils französische Staatsbürger sind: Etwa 9 % der Einwohner sind Walliser und Futuner, 2,6 % sind Tahitianer, 2,5 % sind Indonesier, 1,4 % sind Vietnamesen und 1,1 % sind Ni-Vanuatu. Das extrem hohe Bevölkerungswachstum beträgt 3,4 %.[1]

Sprachen

Viele Kanak pflegen in ihren Stämmen weiterhin ihre eigenen Sprachen und Gebräuche. Auch heute werden noch etwa 28 dieser Kanak-Sprachen in den verschiedenen Stammesgebieten gesprochen. Allerdings spielen sie im Erziehungswesen des Landes nur eine sehr untergeordnete Rolle. Auf dem Gebiet der Erforschung der Sprachen in Neukaledonien hat sich besonders der französische Ethnologe Maurice Leenhardt (1878–1954) hervorgetan (siehe auch Do Kamo).

Amtssprache ist allein Französisch und wird von weitgehend allen Bewohnern des Landes gesprochen. Diese sprechen unter sich manchmal noch ihre ursprünglichen Sprachen, so zum Beispiel Tahitianisch, Wallisianisch, Futunisch, Vietnamesisch, Indonesisch und Englisch.

Gemäß der Volkszählung von 2004 können 97 % der über 14-jährigen Einwohner Französisch sprechen, lesen und schreiben, während lediglich 0,97 % keine Französischkenntnisse hat.[2] Dagegen können nur noch 37,1 % der über 14-Jährigen eine der 28 einheimischen austronesischen Sprachen zumindest sprechen (aber nicht unbedingt lesen und schreiben), während 58,7 % keine Kenntnisse der indigenen Sprachen mehr hat.[3]

Religion

Die einheimischen Religionen der einzelnen melanesischen Volksgruppen sind weitgehend verloren gegangen. Ein Großteil der Bevölkerung ist inzwischen christlich. Etwa 60 % der Einwohner sind römisch-katholische Christen und 30 % Anhänger protestantischer Kirchen. Andere Glaubensrichtungen und Konfessionen machen 10 % der Gesamtbevölkerung aus.[1]

Geschichte

Die Besiedlung Neukaledoniens fand vermutlich um 1500 v. Chr. durch Menschen der Lapita-Kultur statt. Diese Kultur wurde nach der Fundstelle Lapita 13 auf der Foué-Halbinsel in Neukaledonien benannt. Später erreichten auch Polynesier die Inselgruppe. Die Nachkommen dieser Stämme bilden heute das indigene Volk der Kanak. In der Zeit vom 11. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert erreichten immer wieder Polynesier die Inseln Neukaledoniens, da sie auf der Suche nach neuem Land waren.

Von den Europäern wurden die Inseln erst im Laufe des 17. Jahrhunderts entdeckt. James Cook verlieh ihnen am 4. September 1774[4] ihren heutigen Namen. Ihm folgte 1792 ein Franzose namens Joseph Bruny d’Entrecasteaux. Die ersten Europäer, die sich auf den Inseln niederließen, waren Walfänger und Holzhändler (Sandelholz). Es folgten im 19. Jahrhundert Missionare. Die Siedler brachten Seuchen auf die Inseln, ein großer Teil der einheimischen Bevölkerung starb an den eingeschleppten Krankheiten.

Die Inseln wurden sowohl von Großbritannien als auch durch Frankreich während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts besiedelt. Im Namen von Napoleon III. nahm Auguste Febvrier-Despointes die Inselgruppe am 24. September 1853 (heute Feiertag) in französischen Besitz.

Ähnlich wie die Briten in Australien nutzten die Franzosen die Inseln als Strafkolonie von 1864 bis etwa 1922. 1864 erreichten die ersten 250 französischen Sträflinge Neukaledonien. Damals war nur das südliche Drittel der Hauptinsel sowie einige Inseln im Süden unter französischer Kontrolle, ein militärischer Außenposten bestand in Napoléonville (Canala) und sonst gab es nur vereinzelte Plantagen (bsw. für Zuckerrohr) und Missionsstationen der Maristen neben den Dörfern der Kanaken. Auf die Inseln kamen nach der Niederschlagung der Pariser Kommune 1871 von 1872 bis zur Amnestie im Juli 1880 etwa 8000 weitere Franzosen. Unter den Kommunarden war beispielsweise Louise Michel. Im März 1874 gelang Henri Rochefort, François Jourde, Paschal Grousset und einigen weiteren Gefangenen die Flucht nach Australien[5]. 1871 kam es in der französisch besetzten Kabylei zu einem Aufstand, der dazu führte, dass etwa 200 Deportierte aus Ostalgerien nach Neukaledonien verbannt wurden. Sie wurden 1895 amnestiert und konnten einige Jahre später zurückkehren.

1863 fand der Geologe Jules Garnier das später nach ihm benannten Nickel-Mineral Garnierit. Ab 1873 setzte der vereinzelte Abbau von Lagerstätten ein, der ab 1880 mit der Gründung des Unternehmens Société Le Nickel im großen Maßstab betrieben wurde. Die Arbeitskräfte waren Strafgefangene, Freigelassene, angeworbene Arbeitskräfte aus Asien und Ozeanien, aber auch Verschleppte (so genanntes Blackbirding). Die Aufarbeitung der abgebauten Minerale erfolgte in der einzigen dafür vorgesehenen Anlage in Nouméa. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts kamen allerdings vermehrt freie Siedler und asiatische Arbeiter auf die Insel. Die einheimische Bevölkerung wurde durch das Apartheid-ähnliche System des Code de l'indigénat massiv unterdrückt.

Während des Ersten Weltkrieges wurde das Bataillon mixte du Pacifique (B.M.P.) aufgestellt[6], während des Zweiten Weltkriegs das Bataillon d’infanterie de marine du Pacifique (BIMP), welches aus Neukaledoniern und Polynesiern bestand. Aktuell gibt es das Régiment d'Infanterie de Marine du Pacifique-Nouvelle-Calédonie (RIMaP-NC)[7]. Im Zweiten Weltkrieg war Neukaledoniens Hauptstadt Nouméa Hauptquartier für die amerikanischen Streitkräfte im Pazifik. Nach dem Krieg wurden die Räume des Hauptquartiers des Sekretariats der Pazifischen Gemeinschaft, einer internationalen Organisation verschiedener Pazifikstaaten, übernommen.

Ergebnisse der Regionalwahlen in Neukaledonien 2009.
Die ersten drei Parteien befürworten weiter die politische Bindung an Frankreich, die letzten streben die Unabhängigkeit Neukaledoniens an.

Es kam regelmäßig zu Revolten der Kanak, die jedoch immer niedergeschlagen wurden und jeweils zur Enteignung und Deportation führten, so dass die Kanak von den Küsten ins Landesinnere abgedrängt wurden. Die größte Revolte war der Aufstand von 1878[8]. Einer der letzten erfolgte, als die Kanak als Soldaten während des Ersten Weltkrieges eingezogen wurden. Am 27. Oktober 1946 wurde Neukaledonien zum Übersee-Territorium erklärt. 1953 erhielten alle Bewohner die französischen Bürgerrechte und 1957 wurde eine Art lokales Parlament (Assemblée territoriale) eingerichtet, doch bereits 1958 beschnitt Charles de Gaulle die Rechte der Landesversammlung wieder. In den 1980er Jahren begann, durch die Kanak verstärkt, eine Unabhängigkeitsbewegung auf Neukaledonien. Diese Bestrebungen führten teilweise zu Unruhen. 1984 entstand die Kanakische sozialistische Front der nationalen Befreiung (FLNKS) mit Jean-Marie Tjibaou an der Spitze. Die neue Partei organisierte einen Boykott der anstehenden Wahlen, und nach der Wahl bildete sie eine provisorische Regierung von Kanaky mit Tjibaou als Präsident. Es kam zu verschiedenen politischen Morden an mehreren Kanaken und schließlich wurde der Notstand erklärt, französische Fallschirmjäger eingesetzt und ein neuer Reformplan erdacht, der allerdings zu nichts führte. Im Dezember 1986 entschied die UN, Neukaledonien auf die Liste der zu dekolonisierenden Länder zu setzen. Ein neues Referendum am 13. September 1987 wurde von den meisten Kanaken boykottiert. Der gewalttätige Höhepunkt war die Geiselnahme von 27 Polizisten und einem Richter durch Separatisten in einer Höhle auf der Insel Ouvéa vom 22. April bis in den Mai 1988, die von französischen Spezialeinheiten beendet wurde. Sie war eine Reaktion auf ein an diesem Tag in Kraft getretenes Gesetz, mit dem der politische Einfluss der kanakischen Befürworter einer Unabhängigkeit Neukaledoniens beschnitten werden sollte.

Die Unabhängigkeitsbestrebungen führten jedoch zu einer größeren Autonomie durch das Matignon-Abkommen 1988 und dem Abkommen von Nouméa vom 5. Mai 1998. Die Inselgruppe wurde in drei Provinzen und 33 Gemeinden unterteilt. Die Provinzen werden von je einem Präsidenten und einer Versammlung regiert, die zusammen einen Kongress (Congrès de la Nouvelle-Calédonie) bilden. Dieser setzt sich zusammen aus 15 Vertretern der Nordprovinz, 32 Vertretern der Südprovinz und sieben Vertretern der Provinz der Loyalitätsinseln. Ein Referendum nach dem Jahr 2014 soll über die Unabhängigkeit der Inseln oder den Verbleib bei Frankreich entscheiden.

Am 4. Mai 1989 wurden Jean-Marie Tjibaou und Yeiwene Yeiwene von Radikalen der FLNKS auf Ouvéa ermordet. Sie erhielten ein Staatsbegräbnis und 1998 wurde das Tjibaou-Kulturzentrum aufwendig vom französischen Staat erbaut.

Politik und Verwaltung

Von 1946 bis 2003 war Neukaledonien Französisches Übersee-Territorium (territoire d’outre-mer, TOM), davor französische Kolonie. Seit der Änderung der französischen Verfassung vom 28. März 2003 ist die Inselgruppe eine zu Frankreich gehörige Überseegemeinschaft mit besonderem Status (collectivité sui generis). Zwei Vertreter Neukaledoniens sitzen in der Pariser Nationalversammlung. Die Hauptstadt ist Nouméa; dort befindet sich auch ein deutsches Honorarkonsulat.

Die Matthew- und Hunterinseln werden sowohl von Frankreich als auch von Vanuatu beansprucht.

Administrative Gliederung Neukaledoniens
Südprovinz (orange) Nordprovinz (grün) Provinz der Loyalitätsinseln (gelb)
  1. Thio
  2. Yaté
  3. L’Île-des-Pins
  4. Le Mont-Dore
  5. Nouméa
  6. Dumbéa
  7. Païta
  8. Bouloupari
  9. La Foa
  10. Sarraméa
  11. Farino
  12. Moindou
  13. Bourail
  14. Poya (Südteil)
  1. Poya (Nordteil)
  2. Pouembout
  3. Koné
  4. Voh
  5. Kaala-Gomen
  6. Koumac
  7. Poum
  8. Belep
  9. Ouégoa
  10. Pouébo
  11. Hienghène
  12. Touho
  13. Poindimié
  14. Ponérihouen
  15. Houaïlou
  16. Kouaoua
  17. Canala
  1. Ouvéa
  2. Lifou
  3. Maré

Infrastruktur

Der internationale Flughafen Neukaledoniens ist der Flughafen La Tontouta. Dieser liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Païta, etwa 40 km von Nouméa entfernt. Für lokale Flüge wird der Flughafen Magenta genutzt, direkt in Nouméa gelegen. Es werden die wichtigsten Städte und alle neukaledonischen Inseln angeflogen.

Neukaledonien verfügt über ein gut ausgebautes, weitgehend asphaltiertes Straßennetz.

Der größte Hafen der Insel ist der von Nouméa. Weitere wichtige Häfen liegen in Mueo, Thio und Prony, dienen aber nur der Nickel-Industrie.

Wirtschaft

Die Wirtschaft besteht vor allem aus Handwerk, Bergbau, Industrie und Tourismus. Es sind gewaltige Nickel-Vorkommen zu finden, etwa 10% der gesamten Vorkommen der Welt. Diese werden seit Beginn der Kolonialzeit genutzt und befinden sich zum größten Teil in der Hand der weißen Caldoches. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es den so genannten „Nickel-Boom“. Die Eingriffe in die Ökosysteme der Insel sind teils erheblich. Die „Société le Nickel“ (Eramet-Gruppe, Frankreich) betreibt in der Hauptstadt Nouméa, kaum 2 km von der Innenstadt entfernt, eine pyrotechnische Nickelschmelzfabrik. Gegenwärtig sind zwei hydrometallurgische Nickelfabriken geplant, die je im Süden (Goro) und im Norden (Koniambo) jeweils zusammen mit den kanadischen Unternehmen Inco und Falconbridge betrieben werden sollen.

Die Landwirtschaft spielt in Neukaledonien nur eine untergeordnete Rolle. Rund ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts besteht aus finanziellen Zuschüssen des französischen Mutterstaats. Neukaledonien verwendet den französischen Pazifik-Franc, der an den Euro gebunden ist.

Neukaledonien ist nicht in das europäische Umsatzsteuersystem integriert, so dass Ware aus Europa umsatzsteuerfrei bezogen werden kann. Es werden durch den neukaledonischen Zoll Einfuhrzölle erhoben.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Tjibaou-Kulturzentrum: 1993–1998 errichtet. Architekt Renzo Piano. Zentrum für kulturelle Veranstaltungen

Sport

Im Jahr 2011 werden in Nouméa, der Hauptstadt von Neukaledonien, unter dem Motto Pacific Attitude (Pazifische Einstellung) die Pacific Games 2011 ausgetragen.[9] Seit 1954 wird jährlich der nationale Fußball-Pokalwettbewerb Coupe de Nouvelle-Calédonie de football ausgetragen.

Fotogalerie

Einzelnachweise

  1. a b CIA World Fact Book Neukaledonien. Abgerufen am 10. Oktober 2011.
  2. Government of France INSEE: P9-1 – Population de 14 ans et plus selon la connaissance du français, le sexe, par commune, "zone" et par province de résidence (XLS). Abgerufen am 24 June 2007.
  3. Government of France INSEE: P10-1 – Population de 14 ans et plus selon la connaissance d'une langue mélanésienne et le sexe, par commune, "zone" et par province de résidence (XLS). Abgerufen am 24 June 2007.
  4. James Cook: Die Suche nach dem Südland, Seite 145. ISBN 3-935959-04-4, abgefragt am 3. September 2009
  5. The New York Times Archiv vom 31. März 1874
  6. Sylvette Boubin-Boyer: Le 1er Bataillon du Pacifique dans la Première Guerre mondiale (französisch; doc; 22 kB)
  7. Régiment d'Infanterie de Marine du Pacifique (Nouvelle Calédonie) auf www.troupesdemarine.org (französisch)
  8. 1878 : la grande révolte canaque
  9. The NC2011 Games slogan is ‘Pacific Attitude’, preps well ahead of schedule. Samoanews.com, abgerufen am 3. Mai 2009.

Literatur

  • David Marrani: Principle of Indivisibility of the French Republic and the People's Right to Self-Determination: The „New Caledonia Test“, in: Journal of Academic Legal Studies 2 (2006) S. 16–29.

Fernsehen

  • Cyril Barbançon, Julien Rocher: Neukaledonien. Tauchen und Tabus. Dokumentation, Frankreich 2004, 55 min.
  • Marion von Haaren: Neukaledonien. Frankreichs Juwel in der Südsee. Dokumentation, Deutschland 2006, 45 min.
  • Marion von Haaren: Neukaledonien. Frankreichs Inselparadies im Pazifik. Dokumentation, Deutschland 2006, 30 min.
  • Charles-Antoine de Rouvre: Trauminsel Neukaledonien. Dokumentation, 30 min.

Weblinks

 Commons: Neukaledonien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Neukaledonien – geographische und historische Karten


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