Neukirchen/Erzgeb.

Neukirchen/Erzgeb.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Neukirchen/Erzgeb.
Neukirchen/Erzgeb.
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Neukirchen/Erzgeb. hervorgehoben
50.77944444444412.866944444444350Koordinaten: 50° 47′ N, 12° 52′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Erzgebirgskreis
Höhe: 350 m ü. NN
Fläche: 20,12 km²
Einwohner: 7214 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 359 Einwohner je km²
Postleitzahl: 09221
Vorwahl: 0371
Kfz-Kennzeichen: ERZ
Gemeindeschlüssel: 14 5 21 410
Adresse der Gemeindeverwaltung: Hauptstraße 77
09221 Neukirchen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Stefan Lori (CDU)
Lage der Gemeinde Neukirchen/Erzgeb. im Erzgebirgskreis
Karte

Neukirchen ist eine Gemeinde im Norden des Erzgebirgskreises in Sachsen, südwestlich an Chemnitz angrenzend.

Kirche in Neukirchen (Erzgebirge)

Inhaltsverzeichnis

Ortsteile

  • Neukirchen
  • Neukirchen-Sorge
  • Adorf (Angliederung an Neukirchen per 1. Januar 1999)

Geschichte

Die erste Erwähnung fand der Ort Neukirchen um das Jahr 1200 im Zinsregister des Klosters Chemnitz. Kurz nach der Besiedlung durch fränkische Bauern, wurde eine kleine Kirche für den Ort gebaut, die ihm auch den Namen Neukirchen einbrachte.

1543, zwei Jahre nach Auflösung des Chemnitzer Klosters, wurde Neukirchen an den reichen Annaberger Münzmeister Wolff von Hühnerkopf verkauft. Zu dieser Zeit war es mit einer geschätzten Einwohnerzahl von knapp 420 das größte Chemnitzer Klosterdorf. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel fiel der Ort an Freiherr Dietrich von Taube, welcher auch das Wasserschloss, welches heute zu Klaffenbach gehört, errichten ließ. Von 1623 bis 1662 wütete in Neukirchen die Pest. Freiherr Johann Georg von Taube erreichte schließlich 1653, dass Neukirchner Leinwandfabrikate trotz Bannmeile auch in Chemnitz verkauft werden durften. 1671 erhielt Neukirchen vom Kurfürsten das Markt- und Stadtrecht verliehen. Letzteres musste aber nach Beschwerden der Stadt Chemnitz kurze Zeit später zurückgenommen werden. Das Marktrecht wurde schließlich 1868 an Burkhardtsdorf verkauft.

1910 entstand die erste Buslinie zwischen Neukirchen und Chemnitz. 14 Jahre später waren fast alle Häuser an eine zentrale Wasserversorgung angeschlossen.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, am 27. März 1945, erschossen Gestapo-Beamte sieben Widerstandskämpfer, denen die Flucht aus dem Chemnitzer Gefängnis auf dem Kaßberg gelungen war, die jedoch wieder gefasst werden konnten, am Ortsrand in der Markersdorfer Straße, nachdem sie zuvor ihr Grab hatten schaufeln müssen.

Im Jahr 1993 wurde der Grundstein für das Gewerbegebiet Süd-West gelegt, welches seit dieser Zeit stetig wächst.

Gedenkstätten

Auf dem Friedhof des Ortsteiles Adorf befinden sich die Grabstätten von acht KZ-Häftlingen, die im April 1945 Opfer eines Todesmarsches wurden, sowie von zwei sowjetischen Kriegsgefangenen. Weiterhin steht auf dem Adorfer Friedhof eine Gedenksäule (Granit) für die gefallenen oder vermissten Adorfer des Ersten Weltkrieges.

Auf einer Gedenktafel am Mahnmal an der Markersdorfer Straße wird an sieben ermordete Widerstandskämpfer erinnert: Albert Hähnel, Alfons Pech, Willy Reinl, Max Brand (Widerstandskämpfer), Walter Klippel, Kurt Krusche und Albert Junghans.

Im Ortsteil Adorf erinnert ein Sühnekreuz an eine blutige Tat. Hier soll ein Müller von mehreren Bauern im 15. Jahrhundert erschlagen worden sein. Der Müller wollte eine sogenannte Zwangsmühle errichten. Alle Bauern des Ortes und der Umgebung sollten ihr Getreide nur noch dort mahlen können. Daraufhin entlud sich der Zorn. Der Müller und seine Familie wurde nahe einer Dorfaue erschlagen. Damit niemand der Tat bezichtig werden konnte, führte jeder Anwesende einen Hieb aus. Als Sühne wurden die Bauern dazu verpflichtet, ein steinernes Kreuz am Tatort zu errichten. Dieses Kreuz gab der Aue ihren Namen - Kreuzwiese. Auf der Kreuzwiese steht heute ein kleines Einkaufszentrum. Das Kreuz befindet sich oberhalb, unweit der Hauptstraße. Es wurde im Zusammenhang mit der 850-Jahr-Feier des Ortes im Jahr 2005 anhand von alten Zeichnungen neu errichtet. Das "echte" Kreuz verschwand in den 1930er Jahren.

Verkehr

Die nächstgelegenen Anschlussstellen der A 72 sind Stollberg-Nord und Chemnitz-Süd. Direkt durch den Ort verläuft die Bundesstraße 169. An die City-Bahn Chemnitz–Stollberg ist Neukirchen durch die Haltepunkte Neukirchen-Klaffenbach und Adorf/Erzgebirge angeschlossen.

Freizeit und Kultur

  • Kulturfabrik
  • Sommerbad

Persönlichkeiten

Bedeutende Vereine

  • Feuerwehrmusikzug Neukirchen-Adorf
  • 1. Murmelclub Erzgebirge Neukirchen e.V.
  • Fanfarenzug Neukirchen e. V.
  • SG Neukirchen/Erz.
  • Kultur & Heimatverein Adorf (Erzgebirge) e. V.
  • Verein "Freiwillige Feuerwehr Adorf/E. gegr. 1876" e. V.
  • SV Adorf/Erzgebirge e. V.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung

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