Neutitschein

Neutitschein
Nový Jičín
Wappen von Nový Jičín
Nový Jičín (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Moravskoslezský kraj
Bezirk: Nový Jičín
Fläche: 4475 ha
Geographische Lage: 49° 36′ N, 18° 1′ O49.59518.012777777778285Koordinaten: 49° 35′ 42″ N, 18° 0′ 46″ O
Höhe: 285 m n.m.
Einwohner: 26.494 (2. Oktober 2006)
Postleitzahl: 741 01
Kfz-Kennzeichen: T
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 7
Verwaltung (Stand: 2006)
Bürgermeister: Ivan Týle
Adresse: Masarykovo náměstí 1
741 01 Nový Jičín
Website: www.novy-jicin.cz
Masarykovo náměsti mit Blick gegen Osten.

Nový Jičín (deutsch Neutitschein) ist eine Bezirksstadt im Moravskoslezský kraj in Tschechien. Nový Jičín liegt 32 km südlich von Ostrava und hat etwa 27.000 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Gründung der Stadt fällt wahrscheinlich in das 13. Jahrhundert. Bereits 1313 erhielt Neutitschein das Stadtrecht, das auch mit dem Recht zur Erhebung von Zöllen verbunden war. Inmitten des Kuhländchens gelegen, war die Stadt berühmt wegen ihrer Viehmärkte, der Tucherzeugung und der Herstellung von Hüten (Firma Hückel, gegründet 1799). Neutitschein war der Geburtsort der Maler Hugo Baar, Julius Berger, Anton Kolig und Eduard Veith. Am Stadtplatz 29 verstarb am 14. Juli 1790 der österreichische Feldherr Ernst Gideon von Laudon.

1930 wurden 13.997 Einwohner gezählt, davon waren 4.236 Tschechen. Am 17. Mai 1939 hatte die Stadt Neu Titschein 13486 Einwohner und am 17. Mai 1947 waren es 11.406 Bewohner. Bis 1945 bildeten Sudetendeutsche die stärkste Bevölkerungsgruppe, gleichzeitig war das Gebiet um Neutitschein aber wegen der gemischten Bevölkerung auch eines der Zentren des Widerstands gegen die Nationalsozialisten. Aufgrund der Beneš-Dekrete wurde die deutsche Bevölkerung 1945 enteignet und vertrieben.

Seit 1967 steht die Bezirksstadt des Okres Nový Jičín mit ihren zahlreichen Architekturdenkmälern unter Denkmalschutz. Seit 1981 ist sie die Partnerstadt von Görlitz. 2003 wurde die Partnerschaft Görlitz/Nový Jičín durch das deutsch-tschechische Informationszentrum IDOR mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet.

Ortsteile

Zur Stadt Nový Jičín gehören die Ortsteile Bludovice (Blauendorf), Kojetín (Kojetein), Libhošť (Liebisch), Loučka (Ehrenberg), Straník (Stranik) und Žilina (Söhle bzw Sehlen).

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt (chronologisch)

  • Dominik Bilimek (1813–1887), Priester, Zoologe und Botaniker
  • Karl von Schwarz (1817–1898), österreichischer Bauunternehmer der Gründerzeit
  • Johann Gregor Mendel (1822–1884), Augustinermönch und Naturforscher
  • Julius Victor Berger (1850–1902), österreichischer Maler, der vor allem für seine Genremalerei und seine Porträts bekannt ist
  • Anton Kolig (1886–1950), österreichischer spätexpressionistischer Maler
  • Emil Winkler (* 1891), Romanist
  • Wilhelm Preisenhammer (1905–1980), Tuchfabrikant
  • Fred Liewehr (1909–1993), Wiener Kammerschauspieler
  • Max Mannheimer (* 1920), Überlebender des Holocaust und jüdischer Buchautor
  • Günther Peschel (1921–1995), Hutfabrikant
  • Gerhard Neiber (1929–2008), Politiker in der DDR, hoher MfS-Funktionär
  • Jörg Döpper (* 1942), Politiker (CDU), Landtagsabgeordneter
  • Harun Farocki (* 1944), Filmemacher und Autor
  • Rostislav Klesla (* 1982), Eishockeyspieler

Im Ort wirkten und lebten

Weblinks


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