Nikolaus Büchel

Nikolaus Büchel

Nikolaus Büchel (* 30. September 1957 in Wien) ist ein liechtensteinischer Schauspieler und Regisseur.

Leben

Büchel wuchs in Wien auf, wo er seine Matura am Gymnasium Klostergasse in Wien machte. Der von Geburt an Liechtensteiner Staatsbürger begann 1975 seine Studien in Jura, Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Romanistik in Wien und München.

1977 begann er seine Schauspiel- und Regieausbildung an der Hochschule Mozarteum in Salzburg und war schon währenddessen als freier Schauspieler in Wien und München tätig Er trat dabei in Film- und Fernsehrollen bei “Derrick“ und “Der Schüler Gerber“ auf. Nach Abschluss des Mozarteums wurde Büchel 1981 als Schauspieler und Regieassistent an das Schauspiel Bonn engagiert, wo er Arbeiten mit Hans Hollmann, Peter Palitzsch, Rudolf Noelte, Peter Eschberg, Horst Zankl, Kurt Hübner, Ellen Hammer auf die Bühne brachte. Gleichzeitig absolvierte er ein privates Gesangsstudium in München bei Jean Stawsky und in Köln bei Waltraud Schulte-Greve.

Seit 1985 war Büchel zumeist als freier Regisseur und Dramaturg an verschiedenen Bühnen im deutschsprachigen Raum tätig. Inszenierungen von ihm feierten Premiere am Schauspiel Bonn, Volkstheater Wien, Staatlichwen Bühnen Berlin-Schillertheater, Schauspiel Frankfurt, Staatsschauspiel Stuttgart, Schauspiel Essen, Staatstheater Saarbrücken, Kammeroper Wien, Staatstheater Darmstadt, Landestheater Innsbruck, Theater in der Josefstadt-Rabenhof Wien. Gleichzeitig beschäftigte sich Büchel mit der Strukturberatung und wirkte an Symposien über Theaterstruktur in Frankfurt am Main mit. Von 1987 bis 1990 war er Assistent der Intendanz und Mitglied der Dramaturgie am Schauspiel Bonn.

In 1988 folgte Büchels erste Gastprofessur für dramatischen Unterricht an der Hochschule Mozarteum in Salzburg, welcher 1996 eine weitere Professur folgte. 1992 übernahm Büchel die damals sehr boulevardesk orientierten Sommerspiele Melk im Barockgarten des Benediktinerstifts, deren künstlerischer Leiter und Intendant mit Inszenierungen des Grillparzer-Zyklus, Faust I + II, er bis 2001 blieb. Von 1994 bis 1997 wurde Büchel künstlerischer Leiter in paritätischer Teamintendanz und Schauspieldirektor der Bühnen der Landeshauptstadt Kiel. Für seine Inszenierungen wurde Büchel 1997 mit dem Kulturpreis des Landes Niederösterreich für Darstellende Kunst ausgezeichnet.

1998 folgten den Gastprofessuren am Mozarteum Salzburg ein gesonderter Lehrauftrag im Hauptfach Schauspiel an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz und ein Lehrauftrag am Institut für Kulturmanagement an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. 2001 legte Büchel seine Intendanz in Melk nieder, gründete die Theateragentur Ensemble A für Projekte und Künstler in Wien und verfasste eine wissenschaftliche Arbeit über das Stadttheater und seine Strukturen im deutschsprachigen Raum. Von 2003 bis 2006 wurde Büchel Mitglied der künstlerischen Leitung im Team von Klaus Weise am Theater Bonn und stellvertretender Vorsitzender von MusiKi, einem Förderverein für musikalisches Kindertheater. Seit 2006 ist Büchel als freier Regisseur und Dramaturg an deutschsprachigen Bühnen, vor allem in Graz und Wien tätig.

Inszenierungen

Oscar Wilde: Bunbury (in eigener Neuübersetzung), Schauspiel Bonn
  • 1988: George Feydeau: Floh im Ohr, Schauspiel Bonn
  • 1989: Horst Laube: Der erste Tag des Friedens, Staatstheater Stuttgart
  • 1990: Ria Endres: Acht Weltmeister, UA, Staatstheater Darmstadt
Elfriede Jelinek: Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte, DE, Schauspiel Bonn
Thomas Bernhard: Der deutsche Mittagstisch, Schillertheater
  • 1991: Rene Kalisky: Jim, der Kühne, UA, Schauspiel Bonn
Jean Genet: Elle, Staatstheater Mainz
Reinhard Gruber/Prestele: Heimatlos, Schauspiel Frankfurt
Ferdinand Raimund: Moisasurs Zauberfluch, Sommerfestspiele Melk
Schnitzlerprojekt in New York, u.a. mit Schauspielern der Wooster-Group
Molière: Amphitryon, Sommerfestspiele Melk
Timberlake Wertenbaker: Zum Wohle unseres Landes, in eigener Übersetzung, DsE, Bühnen der Landeshauptstadt Kiel
Franz Grillparzer: König Ottokars Glück und Ende, Sommerfestspiele Melk
  • 1997: Franz Grillparzer: Weh dem, der lügt!, Sommerfestspiele Melk
  • 1998: Terrence McNally: Master Class, Schauspiel Essen
Werner Richard Heymann: Die Drei von der Tankstelle, Metropol Wien (ML: Roman Gottwald)
  • 1999: Veronique Olmi: Die Umarmung des Skorpions, UA, Schauspiel Essen
Matthias Ospelt: Der Ritter vom Eschnerberg, UA, Staatsfestival Liechtenstein (300 Jahre Unterland)
Günter Brödl: Be-Bop-A-Lulatsch ’59, Metropol Wien (nach der Buchvorlage von Brödl, dem Erfinder und Autor des Dr. Kurt Ostbahn)
Michael Wildenhain: Der Deutsche Zwilling, UA, Saarländisches Staatstheater
  • 2000: Raimund: Der Bauer als Millionär, Festspiele Reichenau
G. E. Lessing: Nathan der Weise, Sommerfestspiele Melk
P. Hofbauer: Ewig schad’um uns, UA, Kammeroper Wien (ML: Paul Gulda)
K. Pohl: Die Nacht des Schicksals, UA, Städt.Bühnen Heidelberg
  • 2001: J. Nestroy: Einen Jux will er sich machen, Festspiele Reichenau
K. Fallend: An wen soll ich schreiben, an Gott?, Landestheater Linz
  • 2002: Alan Ayckbourn: Schöne Bescherungen, Staatstheater Darmstadt
  • 2003: Call my number, musikalische Revue, Theater Bonn (ML: Michael Barfuß)
G.E.Lessing: Liebe und Kapital (frühe Einakter), Lessingfestival Kamenz
  • 2004: H. Ibsen: John Gabriel Borkman, Landestheater Linz
Bedřich Smetana: Die verkaufte Braut, Oper Klosterneuburg (ML: Thomas Rösner)
  • 2005: Leonce und Lena – Wünsche und Wirklichkeiten – nach Georg Büchner, Theater Bonn
Solveig Palm: Ludwig van … trifft Friedrich von …, Halle Beuel, Bonn
  • 2006: Mathias Ospelt: Cirque Souverain (ML Marco Schädler) Staatsfestival Liechtenstein (200 Jahre Souveränität)
Xavier Durringer: Ganze Tage – ganze Nächte, Universität Graz
Solveig Palm: Gefühlte 56, Theater im Lampenlager, Bonn
  • 2007: Solveig Palm: … und schläft ein Lied in allen Dingen, Theater im Lampenlager, Bonn
Susanne Wolf: Blickwechsel, Volkstheater Wien
Jon Fosse: Winter, Ensembletheater Wien
  • 2010: Solveig Palm: Der Schauspieldirektor (gibt Figaro), Rheinische Landesmuseum, Bonn

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