Nonnenstein

Nonnenstein
Nonnenstein
Blick auf Nonnenstein und Rödinghausen von Südwest

Blick auf Nonnenstein und Rödinghausen von Südwest

Höhe 274 m ü. NN
Lage Rödinghausen/Preußisch Oldendorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Gebirge Wiehengebirge
Geographische Lage 52° 15′ 43″ N, 8° 28′ 46″ O52.2620138888898.4793611111111274Koordinaten: 52° 15′ 43″ N, 8° 28′ 46″ O
Nonnenstein (Nordrhein-Westfalen)
Nonnenstein
Gestein Sandstein

Der Nonnenstein ist ein Berg im Wiehengebirge, 274 m über NN.

Der Nonnenstein wird in älterer Literatur auch als Rödinghauser Berg bezeichnet. In Bezug auf die Höhe des Berges gibt es eine Kuriosität: Aufgrund eines Vermessungs- oder Übertragungsfehlers nahm man bis in die 1960er Jahre an, dass der Nonnenstein 325 Meter hoch und damit der höchste Berg des Wiehengebirges sei.[1] Bisweilen wurden ihm in älteren lexikalischen Werken Anfang des 20. Jahrhunderts, also längst in einer Zeit, wo das Vermessungswesen durchaus genaue Werte liefern konnte und die Höhe anderer Berge, wie z. B. die der Zugspitze, bereits auf den Meter genau bestimmt waren, sogar eine Höhe von 336 Meter angedichtet.[2] Tatsächlich ist der Nonnenstein jedoch nur 274 Meter hoch, also 51 bzw. 62 Meter niedriger als bisweilen angenommen und auch augenscheinlich niedriger als der Heidbrink. Immerhin ist er der höchste Berg des Wiehengebirges im Kreis Herford.

Der Aussichtsturm auf dem Nonnenstein

„Nonnenstein“ wird auch ein 14 Meter hoher Aussichtsturm auf dem Berg genannt (offiziell: Aussichtsturm auf dem Nonnenstein). Errichtet wurde das Bauwerk 1897 als „Kaiser-Wilhelm-Turm“. Der Nonnenstein liegt exakt auf der Grenze zwischen dem Kreis Minden-Lübbecke und dem Kreis Herford. Ursprünglich war er niedriger; Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Turm aufgrund des höher gewachsenen Baumbestandes auf die derzeitige Höhe vergrößert. Der stilisierte Aussichtsturm auf dem Nonnenstein ist im Wappen der Gemeinde Rödinghausen enthalten.

Laut einer Sage verdankt er seinen Namen einem schönen Burgfräulein namens Hildburga: Das war die Tochter des Ritters, dessen Burg auf dem Berg stand. Zum Missfallen ihres Vaters war das Fräulein in den armen Ritter vom Limberg verliebt, und so veranstaltete der Vater ein Turnier: Der Ritter, der gewinne, dürfe um ihre Hand anhalten. Und so kam es, dass sich am Ende des Turniers der Vater und der Ritter vom Limberg gegenüber standen. Sie prallten mit ihren Pferden und Lanzen so stark aufeinander, dass sie sich gegenseitig aufspießten und starben.

Hildburga versprach nach diesem Drama, Nonne zu werden, und machte aus der Burg ihres Vaters ein Kloster. Nach ihrem Tod regierten die Nonnen dort so kaltherzig und erbarmungslos, dass die ansässigen, verarmten Bauern die Burg stürmten und bis auf einen einzigen Turm und den Grundstein zerstörten. Daher der Name „Nonnenstein“. Im Volksmund hat sich der Name des Berges irgendwann auch auf den Aussichtsturm übertragen. Von der oberen Plattform kann man bei gutem Wetter und klarer Sicht bis zum Hermannsdenkmal in Lippe blicken

Bismarck-Feuersäule

100 Meter vom Turm entfernt wurde 1911 auf Anregung der Turnvereins Bünde sowie bismarckbegeisterter Bürger aus Rödinghausen die „Bismarck-Feuersäule“ errichtet, eine sechs Meter hohe Sandstein-Säule mit quadratischem Grundriss und einem Bismarck-Medaillon an der Vorderseite.

Der Berg und sein Turm liegen auf der Strecke des Wittekindswegs, des europäischen Fernwanderwegs E11.

In der sächsischen Schweiz gibt es die „Burgwarte Nonnenstein“.

Einzelnachweise

  1. Brockhaus von 1911 [1]
  2. Meyers Lexikon von 1905 [2]

Weblinks


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