Nordrhein-Westfälische Taekwondo Union

Nordrhein-Westfälische Taekwondo Union

Die Nordrhein-Westfälische Taekwondo Union (NWTU) ist der Landesdachverband für Taekwondo in Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Engelskirchen. Er ist Mitglied im Landessportbund Nordrhein-Westfalen (LSB) und der Deutschen Taekwondo Union.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die NWTU e.V. wurde 1981 gegründet und ist der rechtliche Nachfolger der Sektion Taekwondo des Nordrhein-Westfälischen Judoverbandes (NWJV). Die Rechtsform ist der eingetragene Verein (e.V.). Laut offizieller Stärkemeldung 2008 trainieren 15.700 Aktive jeden Alters in etwa 300 Vereinen in NRW.

Erfolgreiche NWTU-Sportler

Die NWTU hat im Laufe ihres Bestehens zahlreiche Erfolge auf Weltebene hervorgebracht. Alle bisherigen offiziellen deutschen Weltmeister, sowie zahlreiche EM- und WM-Medaillengewinner im Taekwondo kommen aus NRW:

Weltmeister

Der erste türkische Taekwondo-Weltmeister Yilmaz Helvacioglu (-68 kg), der den Titel 1983 in Kopenhagen (Dänemark) erringen konnte, hatte in Deutschland mit dem Taekwondo begonnen. Heute lebt und trainiert er in Bielefeld.

CISM-Weltmeister

Bei den Militär-Weltmeisterschaften (CISM) wurden folgende NWTU-Sportler Weltmeister:

Vize-Weltmeister

  • Wolfgang Dahmen, Federgewicht (-63 kg) 1975 in Seoul / Korea
  • Meinolf Lüttecken, Schwergewicht (+80 kg) 1975 in Seoul / Korea
  • Richard Schulz, Mittelgewicht (-78 kg) 1979 in Sindelfingen / Deutschland
  • Thomas Fabula, Federgewicht (-60 kg) 1983 in Kopenhagen / Dänemark
  • Dirk Jung, Schwergewicht (+83 kg) 1983 in Kopenhagen / Dänemark

WM-Drittplatzierte

Europameister

  • Eddi Klimt, Nadelgewicht (-48 kg), 1976 in Barcelona
  • Josef Ascanio, Bantamgewicht (-58 kg), 1976 in Barcelona
  • Christian Stryzsch, Federgewicht (-63 kg), 1976 in Barcelona
  • Hubert Leuchter, Federgewicht (-63 kg), 1978 in München
  • Rainer Müller, Weltergewicht (-80 kg), 1978 in München
  • Richard Schulz, vierfacher Europameister (-78 kg), 1978 in München, 1980 in Esbjerg, 1982 in Rom, 1984 in Stuttgart
  • Dirk Jung, Schwergewicht (+83 kg), 1976 in Barcelona und 1978 in München
  • Michael Arndt, Schwergewicht (+83 kg) 1980 in Esbjerg
  • Thomas Fabula, Federgewicht (-60 kg) 1982 in Rom
  • Chan-Ok Choi, Nadelgewicht (-48 kg) 1986 in Seefeld in Tirol
  • Musa Çiçek, zweifacher Europameister 1990 und 1992 im Federgewicht (- 64 kg)
  • Markus Woznicki, (-80 kg) 1988 in Ankara
  • Fadime Helvacioglu, Damen (-49 kg) 1996 in Helsinki
  • Aziz Acharki, zweifacher Europameister im Mittelgewicht (-72 kg) 1996 in Helsinki und 2000 in Patras
  • Levent Tuncat, dreifacher Europameister Senioren (-54 kg) 2005 in Riga, (-58 kg) 2006 in Bonn und (-62 kg) 2008 in Rom
  • Pinar Budak, Damen (-59 kg) 2006 in Bonn
  • Sümeyye Gülec, Damen (-47 kg) 2008 in Rom
  • Helena Fromm, Damen (-67 kg) 2008 in Rom

Olympioniken

Olympia 1988

Bei den ersten Olympischen Demonstrationswettbewerben 1988 in Seoul (Korea) errangen zwei Sportler der NWTU jeweils eine Bronze-Medaille: der Europameister von 1988 und spätere DTU-Bundestrainer Markus Woznicki, sowie der Weltmeister von 1987 Michael Arndt.

Olympia 2000

Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney nahmen seitens der NWTU zwei Sportler erfolgreich teil. Der Weltmeister von 1995 Aziz Acharki aus Bonn belegte nach guten Vorkämpfen den 5. Platz in der Gewichtsklasse bis 68 kg und unterlag nur knapp dem späteren Doppel-Olympiasieger (2000 und 2004) aus USA Steven Lopez. Im olympischen Qualifikationsturnier auf Weltebene hatte Acharki in Poreč in einem dramatischen Vorkampf Lopez noch besiegen können und errang nach verletzungsbedingter Aufgabe eine Bronzemedaille. Die Bielefelder Europameisterin Fadime Helvacioglu schied bei den Frauen in den Vorkämpfen bis 49 kg vorzeitig aus.

Olympia 2004

Bei den Sommerspielen 2004 in Athen verpasste der zweifache Weltmeister Erdal Aylanc aus Velbert die Qualifikation nur knapp.

Olympia 2008

Der dreifache Europameister Levent Tuncat qualifizierte sich 2007 beim Weltqualifikationsturnier in Manchester für die Olympischen Spiele 2008 in Peking in der Gewichtsklasse -58 kg.

Die beiden Athletinnen Pinar Budak (NWTU) und Sümeyye Gülec errangen jeweils eine Bronzemedaille im Januar 2008 in Istanbul. Zusammen mit Daniel Manz waren somit vier Deutsche TKD-Sportler in Peking vertreten. Auf Vorschlag der DTU gab am 15. Juli 2008 der Deutsche Olympischer Sportbund die Teilnahme von Helena Fromm an den Olympischen Sommerspielen bekannt. Daniel Manz errang einen fünften Platz in seiner Gewichtsklasse, die anderen Kämpfer schieden bereits in den Vorkämpfen aus.

Jugend Olympiade 2010

In Singapur fanden 2010 die ersten Olympischen Spiele für Jugendliche statt. Das Deutsche Taekwondo-Team war mit vier Kämpfern vertreten. Norbert Szekely (NWTU) konnte eine Qualifikation für die Gewichtsklasse -48 kg in Mexiko erringen, wurde aber seitens der DTU nicht nominiert. Ibrahim Ahmadsei (NWTU) wurde Jugend Vize-Olympiasieger über 73 kg und Antonia Katheder errang -63 kg ebenfalls eine Silbermedaille.

Bezirke und Leistungsstützpunkte

Die NWTU organisiert ihren Sportverkehr in vier Bezirken, in denen knapp 300 Vereine gemeldet sind:

Zur Förderung des Leistungssports unterhält die NWTU insgesamt vier vom LSB anerkannte Landesleistungsstützpunkte, sowie jeweils einen Bezirksstützpunkt in denen regelmäßig der Wettkampfnachwuchs trainiert wird:

  • Vollzeit Internat Swisttal
  • Landesleistungsstützpunkt Bonn-Bad Godesberg
  • Landesleistungsstützpunkt Düsseldorf
  • Landesleistungsstützpunkt Essen
  • Landesleistungsstützpunkt Letmathe (bei Iserlohn)

und zusätzlich einen offiziellen Bundesleistungsstützpunkt in Düsseldorf. Ferner besteht für die Kadersportler am Olympiastützpunkt Köln-Leverkusen-Bonn die Möglichkeit an den OSP-Maßnahmen teilzunehmen. Das erste Taekwondo-Vollzeitinternat in NRW ist 2005 in Swisttal entstanden, das zur Talentförderung ein duales Betreuungskonzept entwickelt hat. Heute trainieren etwa 30 % aller Bundeskaderathleten aus NRW in Swisttal.

Weblinks


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