Norwegian Cruise Line

Norwegian Cruise Line

Die NCL (Norwegian Cruise Line) Corporation Ltd. mit Sitz in Miami/Florida ist eine international operierende Reederei, die seit Februar 2000 zur Star Cruises gehört und an der seit 2007 die Beteiligungsgesellschaft Apollo Management 50 Prozent hält. Die Star Cruises Ltd. ist durch die Übernahme der NCL Corporation Ltd. zum weltweit drittgrößten Kreuzfahrtunternehmen geworden.

Die Reederei bietet Kreuzfahrten unter den Marken NCL Freestyle Cruising und NCL America an. Zur Flotte gehören 11 Kreuzfahrtschiffe. Für den kontinentaleuropäischen Markt ist die Zweigniederlassung Wiesbaden der NCL (Bahamas) Ltd., Hamilton (Bermuda), verantwortlich. Beschäftigt sind dort rund 90 Mitarbeiter.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1966 gründete der norwegische Reeder Knut Kloster (Klosters Reederei AS, Oslo) die Norwegian Caribbean Lines AS (NCL) um Karibikkreuzfahrten von Miami aus anzubieten. Zwei Jahre später, 1968, wurde die Starward, das erste Schiff einer neuen Flottengeneration, in Dienst gestellt, 1971 folgten zwei weitere Schiffe, die Southward und die Sunward II.

Im Laufe der 1970er stieg die NCL zu einer der erfolgreichsten Kreuzfahrtreedereien auf. 1979 erwarb NCL den ehemaligen Luxusliner France, welcher bei der Lloyd Werft Bremerhaven zur Norway umgebaut wurde. 1980 wurde die Norway als neues Flaggschiff in die Flotte eingegliedert.

Knut Kloster übernahm 1984 die Royal Viking Line AS mit ihren drei Kreuzfahrtschiffen Royal Viking Star, Royal Viking Sea und Royal Viking Sky. Die Norwegian Caribbean Lines AS wurde 1987 in Norwegian Cruise Line AS umbenannt, wobei die Abkürzung NCL bestehen bleibt. Die Seaward wurde 1988, als das erste Schiff einer neuen, größeren Klasse, in Dienst gestellt. 1992 wurde ein weiteres Schiff in Dienst gestellt, die Dreamward. Dies war das erste Schiff, welches von Fort Lauderdale aus startete.

1993 scheiterte der Versuch von Knut Kloster, die Royal Viking Line und die Royal Cruise Line zu verkaufen, jedoch wurde 1994 die Royal Viking Line mit dem Schiff Royal Viking Sun an die Cunard Line Ltd. verkauft. Nach der Auflösung der Royal Cruise Line, der Entwicklung der NCL zu einer eigenständigen Gesellschaft − welche von nun an als Norwegian Cruise Ltd. firmierte − wurde 1997 die bankrotte Majesty Cruise Line mit ihren beiden Schiffen übernommen. 1998 wurde der britische Kreuzfahrtanbieter Orient Lines übernommen, worauf der Umbau der beiden Schiffe Dreamward und Windward durch Einsetzen eines vorgefertigten Mittelteils folgte. Dieser Umbau erhöhte die Kapazität der Schiffe um 40 Prozent, so konnte NCL erstmals mehr als 500.000 Gäste verbuchen.

Im Jahr 1999 wurden erstmals NCL-Aktien an der New Yorker Börse gehandelt. Es wurden mehr als 200 Häfen angelaufen und damit das umfangreichste Kreuzfahrten-Programm in der NCL-Geschichte geboten. Im darauffolgenden Jahr wurde NCL von der Star Cruises erworben und diese mit einer Flotte von 18 Schiffen zur drittgrößten Kreuzfahrtgesellschaft weltweit. NCL blieb jedoch als Marke erhalten. Colin Veitch, der Initiator Freestyle Cruising-Konzepts, wurde neuer Chairman. Die Angebotspalette umfasste 375 Kreuzfahrten in 50 Ländern. Im Mai wurde Freestyle Cruising, das neue Konzept von NCL, mit Erfolg an Bord der Norwegian Sky eingeführt.

2001 erweiterten die speziell auf das Freestyle Cruising-Konzept ausgerichteten Neubauten Norwegian Sun und Norwegian Star die Flotte. Ein Jahr später wurde ein weiteres auf das Freestyle Cruising-Konzept ausgerichtetes Schiff in Dienst gestellt, die Norwegian Dawn. Außerdem wurden alle NCL-Schiffe sukzessiv zu Freestyle Cruising-Schiffen umgebaut. Auf ausgewählten Kreuzfahrten wurde 2003 ein deutschsprachiger Gästeservice eingeführt.

Die Marke NCL America wurde 2004 eingeführt. Somit fährt erstmals seit mehr als 50 Jahren ein Schiff unter US-amerikanischer Flagge. Durch Umbau wurde aus der Norwegian Sky die Pride of Aloha. Die SuperStar Leo, ein Schiff der Star Cruises, wurde nach einem Umbau zum modernen Freestyle Cruising Resort und als Norwegian Spirit in die Flotte integriert. Die Online Booking Engine entstand ebenfalls 2004 und ermöglicht es Reisebüros und Reiseveranstaltern, Kreuzfahrten über das Internet zu buchen und zu verwalten. 2005 wurden die bei der Lloyd Werft Bremerhaven gebaute Pride of America sowie die bei der Meyer Werft GmbH gebaute Norwegian Jewel in Dienst gestellt, worauf 2006 die bei der Meyer Werft gebauten Pride of Hawaii und Norwegian Pearl folgten. Am 1. Oktober 2007 wurde der Neubau Norwegian Gem von der Meyer Werft an die Reederei übergeben. Alle Schiffe wurden bei der Meyer Werft in Papenburg gebaut.

Im Jahr 2011 wurden 2 weitere Kreuzfahrtschiffe auf der Meyer Werft in Papenburg bestellt. Die Schiffe werden Norwegian Breakaway und Norwegian Getaway heissen. Die Auslieferung der Schiffe erfolgt im April 2013 bzw. im April 2014. Beide Schiffe werden 4000 Passagiere befördern können und wedern damit die größten Schiffe in der Flotte sein. [1]

Freestyle Cruising

Das NCL-eigene Freestyle Cruising-Konzept ist eine auf Kreuzfahrtschiffe angepasste Variante von All inclusive: Grundsätzlich sind alle Mahlzeiten und Veranstaltungen an Bord im Reisepreis inbegriffen, einige der sogenannten Spezialitätenrestaurants verlangen jedoch einen - zumeist pauschalen - Aufpreis. Da alle Abrechnungen über das Bordkonto erfolgen, benötigt man an Bord kein Bargeld, sondern nur seine persönliche Bordkarte, die gleichzeitig als Kabinenschlüssel funktioniert.

Das Konzept beinhaltet zudem einen im Vergleich zu anderen Kreuzfahrtreedereien legeren Kleidungsstil an Bord. Pro Reise gibt es einen Galaabend, wobei die Teilnahme freigestellt ist.

Flotte

Frühere Kreuzfahrtschiffe

Jahr Name Tonnage Bauwerft Status/Schicksal
1967 Sunward (I) 8.666 BRT Bergens Mek. Verk. AS, Bergen 1973 verkauft.
1968 Starward 16.245 BRT AG Weser, Bremen 1995 an Festival Crociere S.p.A. verkauft, Bolero.
1969 Skyward 16.245 BRT AG Weser, Bremen 1991 nach Asien verkauft, Asian World.
1971 Southward 16.607 BRT Cant. Navali dell Tirreno, Riva Trigoso 1995 an Airtours Cruises Ltd. verkauft, Seawing.
1977 (1971) Sunward II 14.151 BRT Rotterdamsche D.D., Rotterdam 1971 für Cunard. / 1977 an NCL. / 1991 an Epirotiki S.A. verkauft, Triton.
1979 (1961) Norway 76.049 BRT Chantiers de l'Atlantique, St. Nazaire 1961 ex France, CGT / 1979 an NCL. / 2003 nach Kesselexplosion außer Dienst. / 2008 abgewrackt.
1988 Seaward 42.276 BRZ Wärtsila AB, Turku 1997 Norwegian Sea. / 2005 als SuperStar Libra an Star Cruises Ltd. übertragen.
1991 (1972) Westward 28.492 BRZ Wärtsila AB, Turku 1972 ex Royal Viking Star, RVL. / 1991 an NCL. / 1996 verkauft.
1991 (1973) Sunward (II) 28.492 BRZ Wärtsila AB, Turku 1973 ex Royal Viking Sea für RVL. / 1991 an NCL. / 1996 verkauft.
1992 Dreamward 39.217 BRZ Chantiers de l'Atlantique, St. Nazaire 1998 Norwegian Dream, 50764 BRZ. / steht zum Verkauf.
1993 Windward 39.217 BRZ Chantiers de l'Atlantique, St. Nazaire 1998 Norwegian Wind, vergrößert auf 50760 BRZ.
1995 (1992) Leeward 25.611 BRZ Finnyards AB, Rauma 1992 ex Sally Albatross. / 1995 an NCL. / 2000 verkauft.
1996 (1988) Norwegian Crown 34.242 BRZ Jos. L. Meyer GmbH, Papenburg 1988 ex Crown Odyssey für RCL. / 1996 an NCL. / 2006 verkauft, Back-Leasing bis Okt. 2007 / 2007 als Balmoral an Fred.Olsen.
1997 (1993) Norwegian Dynasty 19.089 BRZ Union Naval de Levante, Valencia 1993 ex Crown Majesty für MCL. / 1997 an NCL. / 2001 verkauft an Fred.Olsen, dort Norwegian Wind 50.760 BRZ Chantiers de l'Atlantique, Saint-Nazaire 1992 ausgeliefert. / 2007 an Star Cruises, dort SuperStar Aquarius .
1997 (1992) Norwegian Majesty 32.396 BRZ Kvaerner-Masa-Yards AB, Turku 1992 ex Royal Majesty für MCL. / 1997 an NCL. / 2009 verkauft an Louis Cruise Lines, dort Louis Majesty.

Heutige Flotte

Jahr Name Tonnage
(BRZ)
Bauwerft Bemerkungen, frühere Namen
1999 Norwegian Sky 77.104 Lloyd Werft, Bremerhaven 2004 an NCL America, Pride of Aloha / 2008 zurück.
2001 Norwegian Sun 78.309 Lloyd Werft, Bremerhaven
2001 Norwegian Star 91.740 Meyer Werft, Papenburg
2002 Norwegian Dawn 91.740 Meyer Werft, Papenburg
2004 (1998) Norwegian Spirit 75.338 Meyer Werft, Papenburg 1999 ex SuperStar Leo, Star Cruises. / 2004 an NCL.
2005 Norwegian Jewel 93.500 Meyer Werft, Papenburg
2006 Norwegian Pearl 93.500 Meyer Werft, Papenburg
2007 Norwegian Gem 93.500 Meyer Werft, Papenburg
2008 (2006) Norwegian Jade 93.500 Meyer Werft, Papenburg 2006 ex Pride of Hawaii, NCL America / 2008 an NCL.
2010 Norwegian Epic 153.000 STX Europe Werft, St. Nazaire

Kreuzfahrtschiffe NCL America

Jahr Name Tonnage Bauwerft Status/Schicksal
2004 (1999) Pride of Aloha 77.104 BRZ Lloyd Werft, Bremerhaven ex Norwegian Sky, NCL. / 2004 an NCL America. / 2008 wieder Norwegian Sky, NCL
2004 (1952) United States 53.329 BRZ Newport News SB & DD Co., Newport News 1952: USL. / 2004 an NCL. / Status gegenwärtig noch immer unklar.
2005 Pride of America 81.000 BRZ Lloyd Werft, Bremerhaven in Dienst.
2006 Pride of Hawaii 93.502 BRZ Meyer Werft GmbH, Papenburg 2008 als Norwegian Jade an NCL

Einzelnachweise

  1. Neubauten heissen Norwegian Breakaway und Norwegian Getaway

Weblinks


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