Nova Ponente

Nova Ponente
Deutschnofen
(ital.: Nova Ponente)
Wappen von Deutschnofen Lage von Deutschnofen
Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern
Provinz: Bozen (Südtirol)
Region: Trentino-Südtirol
Staat: Italien
Einwohner (VZ 2001 / 31.12.2004): 3.585 / 3.670
Sprachgruppen
laut Volkszählung 2001:
97,1 % deutsch
2,5 % italienisch
0,4 % ladinisch
Koordinaten 46° 25′ N, 11° 25′ O46.41666666666711.4166666666677Koordinaten: 46° 25′ N, 11° 25′ O
Meereshöhe: 418 - 2.799 m (Zentrum 1.357)
Fläche /
Dauersiedlungsraum:
112,0 / 19,0 km²
Fraktionen: Deutschnofen, Petersberg, St. Nikolaus/Eggen
Nachbargemeinden: Aldein, Bozen, Branzoll, Karneid, Leifers, Predazzo, Tesero, Varena, Welschnofen
Partnerschaft mit:
Postleitzahl: 39050
Vorwahl: 0471
ISTAT-Nummer: 021059
Steuernummer: 00405990219
Politik
Bürgermeister (2005): Bernhard Daum

Deutschnofen (ital: Nova Ponente) [dɔɪ̯tʃn̩'oːfn̩] ist eine Gemeinde in Südtirol (Italien) in der Nähe von Bozen auf der Hochfläche des Reggelberges. Das Dorf selbst erstreckt sich über den nördlichen Abschnitt des Plateaus. Weiter südlich liegt die Fraktion Petersberg sowie Maria Weißenstein, der bekannteste Wallfahrtsort Südtirols. Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt im Brandental auf 418 m, der höchste auf dem Eggentaler Horn am Latemar (2.799 m).

Der größte Teil des Gemeindegebietes (70 %) wird von Wald eingenommen. Der Holzreichtum war wirtschaftlich sehr wichtig. Heute hingegen hat der Tourismus große Bedeutung erlangt, vor allem im Skigebiet von Obereggen.

Geschichte

Um 1200 herum dürfte die Besiedlung Deutschnofens abgeschlossen gewesen sein, denn einige Jahrzehnte danach, spätestens ab 1275, wanderten bereits Leute aus der Gegend in das Fersental und in das Gebiet von Piné im Trentino ab. Demnach war Grund und Boden zur Anlage neuer Höfe hierzulande schon knapp geworden.

Am Fuße des Latemars gibt es zahlreiche Waldbestände. Auf diesem Hochplateau breitet sich auf einer Fläche von ungefähr 112 km² die Gemeinde Deutschnofen mit 3.721 Einwohnern aus. Die Gemeinde ist in die drei Ortschaften eingeteilt: Deutschnofen, Eggen und Petersberg.

Im Gebiet Deutschnofen gibt es noch rund 260 Bauernhöfe. Die Anzahl der Höfe, die nicht mehr bewirtschaftet werden, steigt. Die Landwirtschaft ist für die Geschichte der Gemeinde von großer Bedeutung. Seit der Besiedlung im 11. Jahrhundert bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es in Deutschnofen auf der Hochfläche eine rein bäuerliche Bevölkerung. Die Holzstämme, die in großen Mengen aus dem Gericht Deutschnofen abtransportiert wurden, dienten den Bozner Bürgern als Brennholz und den Weinbauern als Weingartenholz. Die Säulen, worauf zwei Löwen den Markusplatz von Venedig überwachen sollen aus dem Holz des Gerichtes Deutschnofen stammen.

Im 15. und 16. Jahrhundert sowie später im 19. Jahrhundert war auch der Bergbau von Bedeutung. Das Wirtschaftsleben in der Gemeinde wandelte sich nach dem 2. Weltkrieg völlig. Anfang der 1950er Jahre blühte zuerst der Holzhandel, dann waren auch Handwerk und Baugewerbe sehr erfolgreich.

Früher war das Brandental die wichtigste Verbindung nach Bozen. Dort reihten sich Mühlen, Sägen und Wirtshäuser aneinander. 1850 wollte man die Straße verbreitern, doch das Projekt scheiterte, wie auch am Beginn des 1. Weltkrieges. 1860 wurde die Straße durch das Eggental fertiggestellt, die bis heute wichtigste Verkehrsader, während das Brandental an Bedeutung verlor und nie ausgebaut wurde.

Der Name Deutschnofen

Kirche von Deutschnofen

Spuren der Mittelsteinzeit zeugen, dass schon 5000 bis 5700 v. Chr. Menschen in Deutschnofen lebten. Man glaubte einst, dass die Hessen und Schwaben aufgrund ihres Bergbaues das Erz im „deutschen Ofen" und die Romanen im „welschen Ofen" geschmolzen hätten. Man weiß aber, dass romanische Einwohner das Gebiet gerodet hatten und im Jahre 888 scheint der Name „Nove", also neu, auf. Urkundlich erscheint der Name Deutschnofen erstmals 1145 als Nove, 1279 kam der Beiname „toitonica" hinzu. Ab dem 14. Jahrhundert wurde der Name Teutschenofen, später Tautschnofen, Teitschnofen, Teitschenofen und heute Deutschnofen bekannt.

Ein Beweis dafür, dass die Bräuche, die Sprache und Sitten der Deutschnofner aus Bayern kommen, ist das Patrozinium der Deutschnofner Kirche. Ulrich war Bischof von Augsburg und Wolfgang Bischof von Regensburg.

Blick auf Deutschnofen

Die Deutschnofner haben aber den Übernamen „Hessen". Deutschnofen bildete im 13. Jahrhundert ein eigenes Gericht. Anfangs wurde unter freiem Himmel und später im Schloss Thurn (16. Jahrhundert) gerichtet. Dort durfte auch die Todesstrafe verhängt werden. Sie wurde nur einmal, 1754, durchgeführt, weil ein Bauer den Hof absichtlich anzündete.

Das Gericht in Deutschnofen verwalteten anfangs Adelige. Die wichtigsten waren die Herren von „Niederthor". Ihnen gehörte auch das Schloss Thurn. 1849 wurde das Gericht Deutschnofens in jenes von Bozen einverleibt.

Weblinks

Siehe auch: Liste der Gemeinden in Südtirol


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