Null-Ring

Null-Ring
O-Ringe verschiedenen Durchmessers
Mehrere O-Ringe

O-Ringe sind ringförmige Dichtungselemente. Der Name leitet sich vom runden (O-förmigen) Querschnitt des Rings ab. In Deutschland sind O-Ringe in der DIN-Norm DIN 3771 genormt. In der DDR war Rundring (TGL 6365) (umgangssprachlich Null-Ring) der gebräuchliche Begriff für dieses Dichtelement.

Inhaltsverzeichnis

Herstellung

Aufgrund der relativ einfachen Form sind O-Ringe industriell leicht herstellbar. Vorzugsweise findet das Spritzgießen (Injection Moulding) Anwendung, bei geringeren Stückzahlen, bzw. extrem teuren Kautschukarten werden die O-Ringe mittels Compression Moulding gefertigt. Je nach Einsatzgebiet und Anforderungen (wie z. B. Beständigkeit gegenüber Ölen, Fetten, Säuren, Hitze, Vakuumdichtheit) werden unterschiedliche Materialien eingesetzt, z. B. verschiedene Kautschuk-Arten, Perfluorelastomer, Polyethylen oder PTFE. Selten kommt auch Metall zum Einsatz (z. B. Reaktordichtungen in KKW oder Heißkanalsysteme).

Wirkungsweise

Aufgrund seiner Form (radialer Querschnitt) wirkt ein O-Ring als doppeltes Dichtelement. Durch die Pressung des Gummikörpers beim Einbau (sowohl in radialer als auch in axialer Richtung) kommt die Anfangsdichtheit zustande. Die Gesamtdichtpressung ergibt sich schließlich aus der Überlagerung der Einbaupressung und dem bis zum Maximum steigenden Systemdruck.

Ein dynamischer Einsatz, wie er z. B. in Einhandhebelmischern erfolgt, ist nur bei einer geringen Beanspruchung sinnvoll. Dabei kommt es hauptsächlich auf die Geschwindigkeit, mit der z. B. ein Kolben bewegt wird, und den Systemdruck an. Auch bei langsam drehenden Spindeln und Wellen können O-Ringe zur Anwendung kommen.

Anwendung

O-Ring Beispiel zur dynamischen Anwendung (Schemadarstellung aufgeschnitten), Querschnittskizzen 1–3

Der Dichtungstyp des O-Ringes hat großes, vielfältiges Verwendungspotential, u. a. im Automobil- oder Maschinenbau kommt das Dichtelement zum Einsatz. Praktisch in jedem Bereich der Industrie sind sie zu finden, z. B. sind O-Ringe auch in jedem haushaltsüblichen Einhebelmischer (Wasserhahn) verbaut. Meist ist der O-Ring bei statischen Abdichtungen vorhanden, dabei sind die radial-statische sowie die axial-statische Abdichtung zu unterscheiden. Zu ersterer gehören u. A. die Anwendung bei Zylindern oder Rohren, zur axialen die bei Flanschen, Platten sowie Verschlüssen.

In der Piercingszene werden O-Ringe oft verwendet, um Schmuck mit größerem Durchmesser für gedehnte Piercings zu fixieren.

Standardabmessungen

O-Ringe werden üblicherweise in verschiedenen Standardgrößen gefertigt. Hierbei sind Schnurdurchmesser (Durchmesser des runden Querschnitts) von 0,35 mm für sehr filigrane Anwendungen bis zu 40 mm oder mehr möglich. Einer der kleinsten bekannten O-Ringe wird in der schweizer Uhrenproduktion eingesetzt und hat die Abmessung 0,70 × 0,20 mm. Der Innendurchmesser kann je nach Verwendung bis in den Meterbereich reichen (z. B. Abdichtungen bei Abwasserleitungen oder Röhrenkonstruktionen). Zu den größten O-Ringen zählen Dichtungen für Weltraumteleskope oder Kernreaktoren mit Innendurchmessern über 10 Meter.

O-Ringe werden mit „Innendurchmesser × Schnurstärke“ bemaßt, z. B. 10 × 1 mm.

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