Nurkan Erpulat

Nurkan Erpulat

Nurkan Erpulat (* 1974 in Ankara) ist ein Berliner Theaterregisseur und Autor.

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Leben

Er studierte Schauspiel an der Universität des 9. September (Dokuz Eylül Üniversitesi) in İzmir, ist seit 1996 als Schauspieler tätig und spielte in mehreren Theaterstücken und Kurzfilmen. Im Jahr 1998 zog er nach Berlin, spielte Theater und studierte Theaterpädagogik an der Universität der Künste Berlin (UdK) und seit 2003 Regie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, wobei er der erste Türke war, der für eine Regieausbildung angenommen wurde.

Im Herbst 2011 inszeniert Erpulat bei der Ruhrtriennale.[1]

Inszenierungen

Schon frühe Regiearbeiten Erpulats – beispielsweise Faked nach Kerem Kurdoglu beim 2007er Beyond Belonging Festival – erhielten ungewöhnliches Medienecho.[2]

2008 erstinszenierte Erpulat sein eigenes, mit Tunçay Kulaoğlu gemeinsam verfasstes Stück Jenseits – Bist du schwul oder bist du Türke? beim Beyond Belonging Festival im HAU 2008. Das Stück wurde im Dezember 2008 im Ballhaus Naunynstraße wiederaufgenommen.[3]

Im November 2008 setzte Erpulat Zaimoglus und Senkels Schattenstimmen für das Eröffnungsfestival „Dogland“ im umgebauten Berliner Ballhaus Naunynstraße in Szene.[4]

Nurkan Erpulat inszenierte im Winter 2007 zusammen mit zehn Jugendlichen aus Hannover das Theaterstück Heimat im Kopf. Diese erfolgreiche Inszenierung wurde im Mai 2008 zum 29. Theatertreffen der Jugend eingeladen. Ensemble: Arzu Demirtas, Golnoosh Ramazanian Moghaddam, Maria Dielmann, Arif Türkan, Sacit Cergel, Sezin Onay, Hila Nawabi, Mülkiye Yilmaz, Jacyra Otto, Özlem Carikci.

Das gemeinsam mit Jens Hillje geschriebene Theaterstück Verrücktes Blut wurde 2011 von unabhängigen Jury deutschsprachiger Kritiker in der Zeitschrift Theater heute zum „Deutschsprachigen Stück des Jahres“ gewählt. Für seine Inszenierung am Berliner Ballhaus Naunynstraße wurde Erpulat zusätzlich als „Nachwuchsregisseur des Jahres“ ausgezeichnet.[5]

Chronologie

  • Deplazierte Familie (Bearbeitung von Pierre Bourdieu) am Maxim-Gorki-Theater, Berlin
  • Heinrich V. (nach W. Shakespeare), BAT
  • 2004: K(l)eine Morgenstern-Szene (Kurzoper von Jörg Widmann), in Sechs abseitige Kurzopern, Komische Oper Berlin
  • 2007: Faked (nach Gefälschte Identitäten von K. Kurdoglu und Ü. Ünal), Hebbel am Ufer für das Festival Beyond Belonging
  • 2008: Jenseits – Bist du schwul oder bist du Türke?, Hebbel am Ufer
  • 2008: Heimat im Kopf, Junges Schauspiel Hannover sowie 29. Theatertreffen der Jugend, Berlin
  • 2008: X-Wohnungen, Istanbul und Berlin
  • 2008: Schattenstimmen, Ballhaus Naunynstraße, Berlin
  • 2009: Familiengeschichten, Hannover
  • 2009: i like to move it move it, linz09, Linz[6]
  • 2010: Verrücktes Blut, Ballhaus Naunynstraße, Berlin[7]. Publikumspreis bei den Mülheimer Theatertagen 2011.
  • 2010: Clash, UA: 5. Februar 2011 Kammerspiele, Deutsches Theater Berlin sowie 32. Theatertreffen der Jugend, Berlin[8]
  • 2011: Das Schloss nach Kafka, UA: 23. September 2011, Ruhrtriennale 2009.2010,2011, Turbinenhalle, Bochum

Einzelnachweise

  1. rp-online.de 17. Juni 2011: Regie-Star aus der Türkei
  2. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/profil/604743/
  3. Michaela Schlagenwerth: Nurkan Erpulats Stück über schwule Türken, tip-berlin.de, 1. Dezember 2008 & tip 25/08
  4. Schattenstimmen im Ballhaus Naunynstraße
  5. Kölner Stadtanzeiger: Kölner Schauspiel Theater des Jahres, abgerufen am 25. August 2011
  6. linz09.at: I LIKE TO MOVE IT MOVE IT, vom 31. März 2009
  7. ballhausnaunystrasse.de: VERRÜCKTES BLUT
  8. nachtkritik.de: Der Mensch, Die Affen, vom 5. Februar 2011

Weblinks


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