OVB Vermögensberatung

OVB Vermögensberatung
Logo der OVB Holding AG

Die OVB Holding AG ist ein Finanzvertrieb und ist mit Niederlassungen in 14 Ländern Europas tätig. Mit, nach eigenen Angaben, 2,61 Millionen Kunden ist sie einer der größten Vertriebe für Finanzdienstleistungen Europas (Quelle: Geschäftsbericht 2007). Das Unternehmen ist börsennotiert. Bedeutende Großaktionäre sind mit einer Beteiligung von rund 18 % die Deutsche Ring Lebensversicherungs AG und der Deutsche Ring Financial Services mit 14,2 %. Weitere Großaktionäre sind die zur Signal Iduna-Gruppe gehörende IDUNA Lebensversicherung (25,7 %) sowie die zum italienischen Generali-Konzern gehörende Volksfürsorge Versicherungsgruppe (10,7 %). Etwa 17 % liegen beim Deutscher Ring Krankenversicherungsverein VVaG, der Anfang 2009 mit dem Signal-Iduna Krankenversicherungsverein einen Gleichordnungskonzern gebildet hat. 2,1 % der Aktien werden von der Deutschen Bank gehalten. 11,4 % der Aktien befanden sich im Februar 2009 in Streubesitz.[1]

Als Allfinanzunternehmen vermittelt die OVB Dienstleistungen von Banken, Versicherungen, Bausparkassen und Fondsgesellschaften. Dazu arbeitet die OVB europaweit mit 4.765 hauptberuflichen Finanzberatern zusammen. Zielgruppen sind Arbeitnehmer sowie kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Laut eigener Aussage wählt die OVB nach einer umfassenden Analyse Produkte entsprechend den Wünschen und Bedürfnissen des Kunden aus dem Angebot der Partnergesellschaften aus.

Die Mitarbeiter loten dabei Möglichkeiten aus, staatliche Förderungen, Subventionen und Einsparmöglichkeiten für den Vermögensaufbau zu mobilisieren. Diese Mitarbeiter sind dabei als selbständige Handelsvertreter auf der Basis von Provisionen für die vermittelten Finanzprodukte in Form eines Strukturvertrieb tätig.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensgeschichte

Das Unternehmen wurde 1970 von Otto Wittschier (* 7. Juli 1938, † 6. August 2008), einem ehemaligen Regionalmanager der Investors Overseas Services, mit Bert Schwarz und Bruno Tönnes in Deutschland mit Firmensitz in Köln gegründet. Der Name OVB leitete sich ursprünglich als Abkürzung von „Organisation zur Vermittlung von Bausparverträgen“ ab, wurde jedoch bald in „Objektive Vermögens-Beratung" uminterpretiert. Die Selbstbezeichnung als „objektiver" Vermögensberater musste allerdings aus juristischen Gründen aufgegeben werden, weil der Begriff „objektiv“ (wie auch Begriffe wie „ethisch“, „ökologisch“ oder „nachhaltig“) nicht in Unternehmensnamen geführt werden darf, da die deutsche Rechtsprechung der Auffassung ist, dass diese Begriffe nicht eindeutig und klar definier- und abgrenzbar sind. Als Firmenname wird daher ausschließlich das Kürzel OVB verwendet.

1983 erfolgte die Gründung des OVB-Hilfswerkes „Menschen in Not e. V.“, das vornehmlich in Deutschland verschiedene soziale Projekte unterstützt. Nach eigenen Angaben finanziert es sich ausschließlich aus Spenden der Mitarbeiter [2].

In den Jahren 1985 bis 1995 erfolgte ein Verkauf sämtlicher Gesellschaftsanteile der Gründergesellschafter an der OVB Allfinanzvermittlungsgesellschaft mbh & Co. KG an mehrere Versicherungsgesellschaften. Gleichzeitig übergaben die bisherigen Gesellschafter-Geschäftsführer die Führung an eine neue Geschäftsführung unter der Leitung von Helmut Maier, zuvor Vorstandsvorsitzender der Bonnfinanz AG. Unter Helmut Maier wurde sowohl der Vertrieb, als auch die Verwaltung reformiert, Controlling und ein Qualitätsmanagement eingeführt.

Ende 1999 wurde Helmut Maier durch Michael Frahnert an der Unternehmensspitze abgelöst, der bis dahin die Auslandsgesellschaften als Tochterunternehmen der deutschen OVB aufgebaut und betreut hatte. Michael Frahnert hatte 1990 vor seinem Beginn bei der OVB mehrere Vorstandsämter in der Branche inne.

Die OVB Allfinanzvermittlungs GmbH & Co. KG, die früher ausschließlich in Deutschland tätig war, wurde am 4. Dezember 2000 in die OVB Vermögensberatung Aktiengesellschaft umgewandelt. Damit änderte sich die Rechtsform des Unternehmens.

In den darauf folgenden Jahren erfolgte eine Umstrukturierung des gesamten Unternehmens mit dem Ziel der Entflechtung der Auslandstochtergesellschaften. In diesem Zuge erhielt das Unternehmen eine Konzernstruktur. Muttergesellschaft wurde die OVB Holding AG, die 100 % der Anteile jeder Tochtergesellschaft hält. Beteiligungen zwischen den Tochtergesellschaften existieren seitdem nicht mehr. Die Tochtergesellschaften sind die jeweiligen Vertriebsgesellschaften der OVB in den verschiedenen Ländern. Die deutsche Landesgesellschaft firmiert unter OVB Vermögensberatung AG und ist gleichfalls Tochter der OVB Holding AG.

Im Juli 2006 erfolgte der Börsengang.

Aktuelle Vorstandsmitglieder sind Michael Frahnert, (CEO), Oskar Heitz (CFO) und Jürgen Kotulla (Marketing). Frahnert und Heitz sind in gleicher Funktion sowohl im Vorstand der OVB Vermögensberatung AG (Deutschland) als auch im Vorstand der OVB Holding AG vertreten. Aufsichtsratsvorsitzender ist der Vorstandsvorsitzende des Aktionärs Deutscher Ring, Wolfgang Fauter. Zum 1. September 2008 verließ Vertriebsvorstand Harald Pankowski vorzeitig einvernehmlich die OVB AG. Dies ist das 3. Vorstandsmitglied, welches in Folge frühzeitig das Unternehmen einvernehmlich verlässt ( Herr Michael Hoh, vorher ZSH ) (Herr Bernd Neumann, vorher MLP ). Der Bereich Vertrieb wird nun wieder direkt von CEO Michael Frahnert geführt. Vertriebsleiter Deutschland ist Detlef Müller.

Entwicklung des Börsenkurses

Die Bookbuilding-Spanne für die Aktienemission anlässlich des Börsengangs der OVB Holding AG war von 19,00 € bis 22,00 € festgelegt worden. Als Konsortialführer fungierte Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA. Am 21. Juli 2006 erfolgte die Erstnotierung am oberen Rand der Bookbuildingspanne mit 21,40 € unter der Wertpapierkennummer ISIN DE0006286560 / WKN 628656 [3]. Das Papier wird von Beginn an im Prime Standard gehandelt.

Kennzahlen

Gemäß Pressemitteilung vom März 2008 der OVB Holding AG[4] stiegen die Gesamtvertriebsprovisionen 2007 gegenüber dem Vorjahr um 15,4 % auf 246,2 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich um 20 % auf 29,0 Mio. Euro, die EBIT-Marge erreichte 11,8 %. Das Konzernergebnis stieg um 23,9 %. 2008 erfolgte eine Dividendenerhöhung um 0,90 Euro auf 1,15 Euro je Aktie (+27,8 %). Insgesamt waren im Geschäftsjahr 2007 4.765 Finanzberater für die OVB Holding AG tätig. Die Anzahl der betreuten Kunden ist auf 2,61 Mio. angestiegen.

Siehe auch

Finanzvertrieb

Einzelnachweise

  1. onvista.de: Finanzkennzahlen zur OVB Holding AG
  2. OVB Holding AG: Das OVB-Hilfswerk "Menschen in Not e. V."
  3. finanzen.net: OVB Holding legt Angebotsfrist und Preisspanne für IPO fest, 14. Juli 2006
  4. OVB Holding AG-Pressemitteilung: OVB Holding AG – Jahresabschluss 2007

Weblinks


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