Oberdorf-Helenenberg

Oberdorf-Helenenberg
Helenenturm auf dem Helenenberg
Der statistische Bezirk Oberdorf-Helenenberg von einer Anhöhe aus betrachtet: Ein Häuser- und Dächermeer.
Eingang zur Pumpstation

Oberdorf-Helenenberg ist ein Stadtteilbezirk von Witten-Mitte. Als statistischer Bezirk trägt er die Gemarkungsnummer 12 und geht nahtlos in den Stadtteilbezirk Innenstadt über.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Noch lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung Wittens im Jahr 1214 siedelten sich im Oberdorf erste Bauern an. Bis heute wurden keine Urkunden entdeckt, die die Ansiedlung datieren könnten. Die Heimatforschung geht davon aus, dass Witten aus zwei Parzellensiedlungen hervorgegangen ist, die sich im so genannten Oberdorf und dem Unterdorf angesiedelt haben. Das Oberdorf soll dabei im 10. Jahrhundert aus elf bis zwölf Höfen bestanden haben. Über die Bauern, die sich ansiedelten, ist nichts bekannt. Das Unterdorf ist heute ein Teil des Stadtteilbezirks Innenstadt. Es wurde im Verlauf der Industrialisierung vollkommen von der expandierenden Stadt absorbiert, selbst alt hergebrachte Straßenverläufe gingen in dieser Zeit zu einem Teil verloren, sodass es heute nur noch in Geschichtsbüchern existiert. Das Oberdorf lebt allerdings in den Straßennamen „Oberdorf“, „Oberstraße“ und „Obergasse“ weiter, die einen, wenn auch nicht ganz geschlossenen, Ring um den Bereich darstellen, der bis zur Industrialisierung das Oberdorf bildete.

Im Gegensatz zur Innenstadt mit seiner Fußgängerzone, Käufhäusern und Geschäften, findet man in Oberdorf-Helenenberg vergleichsweise wenige Einzelhändler. Vier- bis fünfgeschossige Wohnbebauung prägt zu einem großen Teil das Gesicht des Stadtteilbezirks. Davon ausgenommen ist der Bereich direkt am Helenenberg.

Siehe auch: Geschichte der Stadt Witten

Helenenberg

Der Helenenberg stellt einen der letzten Ausläufer des Ardeygebirges dar. Zusammen mit dem Wittener Stadtpark und dem Hohenstein bildet er die „grüne Lunge“ von Witten-Mitte. Vor der Benennung in Helenenberg wurde das Gebiet in den Katasterkarten der Stadt als „Vor der Egge“ bezeichnet. Seinen heutigen Namen erhielt das Gebiet 1858, als der Justizrat Strohn im Gedenken an seine verstorbene Frau Helene einen Aussichtsturm auf der Egge errichten ließ, den er später der Stadt zum Geschenk machte. Von seiner Aussichtsplattform aus kann man, bei entsprechenden Wetterverhältnissen, bis weit nach Bochum und Dortmund hinein schauen. Auf dem Helenberg errichtete die Stadt 1897 einen Wasserhochbehälter, der aufgrund seiner verspielten Architektur und zwei Türmen im Eingangsbereich von den Wittenern liebevoll „Wasserschlösschen“ genannt wurde. Nach Umbauarbeiten und einer weitestgehend unterirdischen Verlagerung der Pumpstation, wurde das Gebäude 1960 abgerissen. An seiner Stelle befindet sich heute ein Hügel, der bei Spaziergängern sehr beliebt ist.

Jüdischer Friedhof

Auf dem Helenenberg wurde der erste jüdische Friedhof in Witten angelegt. 1867 wurde er offiziell eröffnet, tatsächlich dürfte er allerdings zehn bis fünfzehn Jahre älter sein, denn schon seit 1844 fanden jüdische Gottesdienste in Witten statt. Heute erinnert ein Gedenkstein an diesen ersten jüdischen Friedhof.

Schulen

Im Stadtteilbezirk sind ein Gymnasium, eine Realschule, eine Hauptschule, das Wittener Berufskolleg (Berufsschulen) sowie die Sonderschule der Stadt Witten angesiedelt. Zurzeit befindet sich außerdem noch die Bachschule, eine Grundschule, im Bezirk, die jedoch ihrer Auflösung entgegensieht.

Literatur

  • Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalen 1816-1967. Dortmund 1969
  • Walther Hubatsch (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Band 8: Westfalen. Marburg an der Lahn 1980
51.43227.34382

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